Fridays for Future München stellte vor zwei Wochen konkrete Forderungen an die bayrische Landeshauptstadt. Inzwischen haben 125 weitere Organisationen mitunterzeichnet – darunter auch Utopia.
Am 25. Juli 2019 haben Fridays For Future München ein Papier mit 31 konkrete Maßnahmen veröffentlicht, mit denen München bis 2035 seine CO2-Emissionen auf null senken und klimaneutral werden soll. Dies sei notwendig, um die Klimaziele von Paris zu erreichen. „Scientists for Future“ haben die Forderungen überprüft und für umsetzbar erklärt.
Das fordern Fridays for Future München
„Die Notwendigkeit, Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise zu ergreifen, nimmt Städte in besonderem Maße in die Verantwortung, denn sie sind weltweit für ca. 80 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich“, schreibt Fridays for Future München auf der Website.
Rund 75 Prozent des weltweiten Energie- und Ressourcenbedarfs würde von Ballungszentren verbraucht. Die Urbanisierung würde diesen Trend in Zukunft noch verstärken.
Deshalb fordern die Aktivisten unter anderem:
- das Heizkraftwerk HKW Nord 2 bis 2022 aus dem Betrieb zu nehmen und bis dahin nur noch minimal zu nutzen,
- alle Neubauten mit Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen auszustatten,
- bessere Bedingungen für Radfahrer gemäß des Münchner Radentscheids,
- einen 10-Minuten-Takt für alle Verkehrsmittel des MVV zwischen 6 und 24 Uhr bis 2025,
- eine autofreie Zone innerhalb des mittleren Rings bis spätestens 2025.
125 Organisationen fordern mehr Klimaschutz in München
Die Resonanz? Gewaltig: In knapp zwei Wochen haben sich 125 Organisationen der „Münchner Zivilgesellschaft“ der Initiative „München muss handeln“ angeschlossen und die Maßnahmen mitunterzeichnet.
Zudem veröffentlichte das Bündnis am 6. und 7. Juli einen offenen Brief an den Münchner Stadtrat, indem es die Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen fordert. Der Brief wurde als Anzeige in den fünf Münchner Tageszeitungen SZ, AZ, tz, Bild, WamS abgedruckt.
Zu den Unterstützern gehören Verbände, NGOs, Stiftungen und Unternehmen – darunter auch Utopia.
Auch Luisa Neubauer will ein grüneres München
Auf Socialmedia-Plattformen wurde die Kampagne unter dem Hashtag #münchenmusshandeln verbreitet. So erreichte sie auch die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Diese schrieb:
„Fantastisch. 125 Organisationen aus München haben heute ihre Unterstützung für die Forderungen von @fff_muc durch riesen Anzeigen in den vier größten Tageszeitungen erklärt. Yeah! #muenchenmusshandeln“
München muss handeln: Darum geht es dem Bündnis
„München muss handeln“ setzt sich auch dafür ein, München in eine umweltfreundlichere Stadt zu verwandeln. „Wir rufen als gewählte Repräsentant*innen der Bürger*innen Münchens auf, jetzt entschlossen zu handeln und die von Fridays for Future geforderten Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen“, heißt es auf der Website.
Das Bündnis wurde unter anderem von Daniel Überall ins Leben gerufen, einem der Mitgründer von Utopia und Gründer des Kartoffelkombinats.
Mehr Klimaschutz in deiner Stadt: Das kannst du tun
Du lebst nicht in München, willst aber, dass sich deine Stadt stärker für Klimaschutz engagiert? Dann recherchiere einmal, ob es in deiner Nähe einen Umweltschutzverein gibt, dem du beitreten kannst. Als Mitglied erfährst du schnell, was deine Gemeinde schon tut und wo sie sich noch stärker engagieren kann. Eventuell gibt es auch eine Fridays-for-Future-Gruppe in deiner Nähe, die du unterstützen kannst.
Darüber hinaus gibt es unzählige Möglichkeiten, sich für mehr Umweltschutz zu engagieren – auch als Privatperson: Du bist handwerklich begabt? Starte ein Repaircafé! Du bist ein Modefan? Initialisiere Kleidertauschparties in deinem Ort. Dein Zuhause ist schlecht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen? Dann frage Kollegen oder Nachbarn, ob ihr eine Fahrgemeinschaft gründen könnt. Jeder kleine Beitrag zählt.
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