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Nestlé und Starbucks schließen milliardenschweren Kaffee-Deal ab

Nestle Starbucks
Foto: "Untitled" von steve p2008 unter CC-BY-2.0 / Pixabay - cc0

Nestlé verkauft von nun an Produkte von Starbucks: Der Schweizer Lebensmittelkonzern hat sich für rund sieben Milliarden US-Dollar die Vermarktungsrechte aller Konsum- und Gastronomieprodukte des US-Coffeeshops gesichert – und wird damit noch größer.

Die US-Kaffeehauskette Starbucks und der Lebensmittelkonzern Nestlé haben bekannt gegeben, dass Nestlé von nun an weltweit Produkte von Starbucks verkaufen und vermarkten wird. Mit dem 7,15 Millarden schweren Kaffee-Deal verleibt sich der Konzern aus der Schweiz die US-Kaffeekette ein.

Starbucks-Produkte gibt es künftig auch im Supermarkt

Die Vereinbarung betrifft zum Beispiel Kaffeebohnen und gemahlenen Kaffee von Starbucks, die künftig mit dem Starbucks-Logo in Supermärkten erhältlich sein werden. Und nicht nur das: Starbucks und Nestlé wollen auch gemeinsam an Neuheiten basteln.

Ausgeschlossen von dem Kaffee-Deal sind allerdings die Cafés von Starbucks: Die 28.000 Starbucks-Filialen in mehr als 50 Ländern weltweit werden weiter komplett in der Hand der Kaffeekette bleiben. Auch die Ready-to-Drink-Produkte und andere in den Starbucks-Filialen erhältlichen Produkte sind von der Vereinbarung ausgeschlossen.

Ungefähr 500 Starbucks-Mitarbeiter in Amerika und Europa werden zum Nestlé-Konzern wechseln und künftig in Seattle oder London arbeiten, so hieß es in einer Mitteilung des Konzerns.

Nestlé will weiter wachsen

Grund für die Übernahme, die im Mai angekündigt worden war: Nestlé will insbesondere in den USA wachsen. Laut welt.de ist Nestlé zwar bereits der weltweit größte Kaffeeproduzent, im Vertrieb über eigene Coffeeshops ist der Lebensmittelkonzern aber noch relativ klein. Seine Präsenz in den USA baut Nestlé deshalb schon seit Längerem aus: 2017 hatte das Unternehmen zum Beispiel die kleineren Marken Blue Bottle Coffee und Chameleon Cold Crew übernommen.

Auch in anderen Bereichen ist der Konzern nicht untätig. So berichteten wir erst kürzlich von der Zusammenarbeit zwischen der Brauerei Krombacher und dem Lebensmittelkonzern – der auf Facebook einen gewaltigen Shitstorm auslöste. Mehr dazu: Krombacher arbeitet jetzt mit Nestlé zusammen

Starbucks gehört zu den größten Kaffeemarken in den USA

Mit dem Verkauf und Vertrieb von Kaffeeprodukten in Supermärkten verdiente Starbucks 2017 gut 1,8 Milliarden US-Dollar – was nur acht Prozent vom Gesamtumsatz des Konzerns ausmachte. Für Nestlé ist die Übernahme dieses Bereichs trotzdem lukrativ, weil er sich noch stärker ausbauen lässt.

Der Lebensmittelkonzern bekommt durch diesen Deal das zeitlich unbefristete Recht auf die weltweite Vermarktung sämtlicher Konsum- und Gastronomieprodukte von Starbucks. Anlagevermögen werde aber keines übertragen, teilten die Unternehmen mit.

Das bedeutet: Nestlé bezahlt 7,15 Milliarden Dollar für die Teilnutzung des Markennamens und Kundenkontakte, Starbucks wird dadurch aber nicht Teil des Konzerns Nestlé.

Das Problem an Nestlé

Trotzdem wird Nestlé durch solche Geschäfte immer weiter gestärkt. Schon jetzt ist das Unternehmen der weltgrößte Lebensmittelkonzern – steht aber stark in der Kritik: wegen fragwürdiger Wassergeschäfte, wegen der Abholzung von Regenwald, wegen Tierversuchen und dem Verkauf schädlicher Babynahrung.

Das Problem: Mehr als 2.000 Marken gehören dem Konzern, in jedem Supermarkt finden sich tausende Produkte von Nestlé-Marken. Deshalb ist es schwierig den Konzern zu umgehen.

Die Lösung:

  1. Frisches Obst und Gemüse aus der Region kaufen,
  2. Selber machen (oder kochen) statt kaufen,
  3. Leitungswasser statt Flaschenwasser,
  4. auf Fisch verzichten und
  5. auf Fairtrade- und strenge Bio-Siegel achten.
  6. sich über Nestlé-Marken informieren: Nestlé-Marken: Diese Produkte gehören zum Unternehmen

So unterstützt du kleine, regionale Firmen, denen die Umwelt am Herzen liegt – statt milliardenschwerer rücksichtsloser Megakonzerne.

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