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Öko-Test: 10 von 14 Mate-Tees dürften nicht verkauft werden

Die Öko-Test Untersuchung zeigt, Mate-Tee ist oft mit Schadstoffen belastet
© Artanika - Fotolia.com

Mate-Tee – das ist doch dieser schlank machende Tee, der leistungssteigernd und anregend für Nerven, Muskeln und Stoffwechsel wirkt. Klingt erst mal ganz gesund – die Untersuchung von Öko-Test sagt leider etwas anderes. 

In der aktuellen Ausgabe 2/2017 des Verbrauchermagazins Öko-Test wurden 14 Mate-Tees getestet. Die Untersuchung zeigt: Mate-Tee ist in vielen Fällen stark mit Schadstoffen belastet. In vielen Fällen sogar über die gesetzlich vorgeschriebene Rückstandshöchstmenge hinaus.

  • 10 von 14 getesteten Mate-Tees sind nicht verkehrsfähig, darunter vier Bio-Produkte. Sie enthalten zu viel Anthrachinon, einem im Tierversuch krebserregenden Stoff und dürften eigentlich nicht verkauft werden.
  • 12 der 14 getesteten Tees erhielten ein „ungenügend“, das teuerste Produkt im Test, der Bad Heilbrunner Mate Tee Grün (6,26 Euro pro 100 Gramm) bekam ein „befriedigend“.
  • Der einzige Tee mit der Note „sehr gut“ und somit der Testsieger ist der Oasis Bio-Kräutertee Mate Grün vom Oasis-Versand (5,39 Euro pro 100 Gramm).

Krebserregendes Anthrachinon im Mate-Tee

Anthrachinon ist bereits vor einigen Jahren in Tee nachgewiesen worden, allerdings weiß man nicht genau, wie der Stoff in den Tee kommt. Er wurde als Pflanzenschutzmittel verwendet, seit 2009 ist er in der EU verboten. Anthrachinon entsteht auch bei der unvollständigen Verbrennung fossiler Brennstoffe wie beispielsweise Kohle.

Mate wird meist in Südamerika angebaut und verarbeitet. Häufig werden die Trocknungsanlagen dort mit Kohle beheizt und Anthrachinon kann möglicherweise über die Abluft auf den Tee übergehen. Auch beim Rösten oder Räuchern des Tees ist ein Übergang des Stoffes denkbar.

Bio-Mate-Tee enthält viel weniger Pestizide

Neben Anthrachinon fanden sich teilweise gleich mehrere Pestizide in den Tees. Die gute Nachricht: Nur in einem von sieben Bio-Produkten wurde das Pestizid Biphenyl in Spuren gefunden. Das Pestizid ist für Bio-Produkte nicht zugelassen, möglicherweise kann es sich um eine zufällige und technisch unvermeidbare Verunreinigung handeln, so der Bundesverband Naturkost Naturhandel (BNN). Den BNN-Orientierungswert von 0,05 mg/kg überschreitet der Tee aber nicht.

Der Hersteller Tee Gschwender reagiert auf die Untersuchung und will den Verkauf seines Matetees vorsorglich aussetzten. Auch die Firma Salus verkauft nur noch die aktuelle Charge ihres gerösteten Bio-Mate-Tees. Der grüne Mate-Tee, der schonender getrocknet wird und deshalb weniger belastet sein soll, bleibt im Sortiment. Die Öko-Test Untersuchung zeigt allerdings: Auch dieser Tee hat einen Anthrachidon-Wert über dem Höchstgehalt.

Fazit: Die Öko-Test Untersuchung zeigt, dass sowohl konventionelle als auch biologisch erzeugte Produkte mit Anthrachinon verunreinigt sind. Doch etwas tiefer in die Tasche zu greifen lohnt sich: Die beiden teuersten Produkte im Test schneiden am besten ab.

Utopia rät:

  • Klasse statt Masse: Lieber ab und zu mal einen teuren Bio-Mate-Tee trinken, als einen für zwei Euro.
  • Kaufe lieber Bio-Tee als konventionell erzeugten, er enthält weniger Pestizide.
  • Du kannst auch einfach deinen Tee selber sammeln – wie wäre es mit diesen 10 Unkräutern, die man essen kann.
  • In unseren Bestenlisten findest du die besten Bio-Grüntees, Bio-Kräutertees und Bio-Schwarztees.

Der Test erscheint mit der aktuellen Öko-Test 2/2017 am Donnerstag, dem 26.01.2017.

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