Veganes Hackfleisch schmeckt lecker, hat aber ein Mineralöl-Problem: Öko-Test hat 20 verschiedene Hackfleisch-Ersatzprodukte ausprobiert und auf Problemstoffe geprüft. Doch Mineralöl-Rückstände sind nicht der einzige Kritikpunkt.
Inzwischen gibt es eine große Auswahl an veganem Hackfleisch: Selbst die großen Discounter haben Veggie-Hack in ihre Produktpalette mit aufgenommen. Doch woraus besteht das pflanzliche Hack, welche Zusatzstoffe und Aromen stecken drin und ebenfalls wichtig: Schmeckt das vegane Hackfleisch auch?
Öko-Test hat Hackfleisch von Sensorik-Fachleuten probieren und im Labor auf Problemstoffe untersuchen lassen. Dazu zählen auch umstrittene Zusatzstoffe und Aromen, die den Geschmack aufpolieren sollen. Das größte Problem sind jedoch laut Öko-Test offenbar Mineralöl-Rückstände. Etwa ein Drittel der getesteten Produkte fällt mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch.
Veganes Hackfleisch im Test: Bio ist „gut“
Am besten hat Bio-Veggie-Hack bei Öko-Test abgeschnitten: Vier der elf getesteten Bio-Produkte sind „gute“ Testsieger. Diese beiden sind als einzige frei von Mineralöl-Rückständen:
- Like Meat Like Hack aus Soja
- Lord of Tofu – Tofu Hack
In den beiden anderen Bio-Testsiegern hat Öko-Test nur Spuren oder leicht erhöhte Mineralölgehalte festgestellt. Die Mengen waren jedenfalls so gering, dass das Hackfleisch noch mit „gut“ bewertet wurde.
Kritik gibt es aber für den erhöhten Salzgehalt des Tofu-Hack-Testsiegers. Denn zu viel Salz kann das Risiko für Bluthochdruck und damit einhergehende Erkrankungen steigern. „In Finnland müssen solche Fertig- und Halbfertiggerichte schon seit mehr als zehn Jahren einen Warnhinweis tragen“, erläutert Öko-Test und fordert von den Unternehmen weniger Salz im Essen.
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Woher stammt das Mineralöl in veganem Hackfleisch?
In allen anderen Veggie-Hack-Produkten hat Öko-Test Mineralöl-Rückstände in geringen Spuren oder auch größeren Mengen nachgewiesen. „Erhöht“ sei der Wert zum Beispiel im Next Level Hack (Next Level Meat von Lidl) und beschert dem veganen Hack die Note „ausreichend“. Im Rügenwalder Veganes Mühlen Hack (Rügenwalder Mühle) sind hingegen nur „Spuren“ enthalten. Das Veggie-Hack erhält die Note „befriedigend“ und ist damit eins der zwei besten konventionellen Produkte im Test und das einzige konventionelle Produkt, welches keine erhöhten Rückstände vorweist.
In manchen Fällen handelt es sich bei den Mineralöl-Rückständen um potenziell problematische Verbindungen: Gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) hat Öko-Test in The Wonder Hack (Aldi-Marke „Mein Veggie Tag“) nachgewiesen, ebenso wie aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). Einige MOAH-Verbindungen gelten als krebserregend und MOSH-Verbindungen können sich in den Organen anreichern – mit bislang unbekannten Auswirkungen auf die Gesundheit. Das vegane Aldi-Hackfleisch ist daher mit „ungenügend“ durchgefallen. Das Mineralöl stammt bei Aldi aus dem verwendeten Kokosöl, heißt es auf Anfrage. Gut möglich, dass auch in den anderen Fällen Speiseöl mit Mineralöl-Rückständen der Grund für MOSH und MOAH ist, meint Öko-Test.
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Unnötige Zusatzstoffe in veganem Hackfleisch
„Guter Geschmack lässt sich mit guten Zutaten herstellen“, findet Öko-Test und kritisiert zugesetzte Aromen und umstrittene Verdickungsmittel. Hefeextrakt als Geschmacksverstärker findet sich im Lidl-Hack. Natürliches Aroma enthalten zum Beispiel das Next Level Hack von Lidl sowie das vegane Hack der Rügenwalder Mühle.
Positiv im Test aufgefallen ist, dass fast alle Hack-Ersatzprodukte geschmacklich überzeugen konnten. Nur zwei Produkte schmeckten etwas alt oder „brandig“, erklärt Öko-Test.
Ebenfalls lecker und ganz ohne Geschmacksverstärker gelingt dir eine vegane Bolognese, wenn du sie selber machst. Das klappt zum Beispiel auf Basis von roten Linsen: Linsenbolognese-Rezept.
Hier findest du weitere Hackfleisch-Alternativen und Rezept-Tipps:
- Vegetarisches Hackfleisch: Rezept für den Fleischersatz
- Tofu-Bolognese: Rezept für die vegane Alternative
- Vegane Hackbällchen: Rezept mit Kidneybohnen
- Vegane Frikadellen: Ein Rezept ohne tierische Zutaten
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Alle Details findest du in der Ausgabe 03/2021 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
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