Olivenöl gilt als besonders gesund – doch die Stiftung Warentest kann im aktuellen Olivenöl-Test nur wenige Öle empfehlen. Der Klimawandel spielt dabei eine entscheidende Rolle, so die Tester:innen.
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Zum Braten, für den Salat und sogar für trockene Haarspitzen: Olivenöl ist aus keinem Haushalt wegzudenken. Stiftung Warentest hat nun 23 Olivenöle genauer untersucht und festgestellt: Die Qualität ist gesunken, sechs Öle fallen im Test durch. Dafür machen die Tester:innen auch den Klimawandel verantwortlich.
23 extra native Olivenöle bei Stiftung Warentest
Die Warentester:innen legten bei den 19 nativen Olivenöle extra und den vier Bratölen ein besonderes Augenmerk auf die sensorische Qualität. Denn extra natives Olivenöl ist die höchste Güteklasse bei Olivenöl, sensorische Fehler sind laut Olivenöl-Verordnung verboten. Diese könnten etwa durch eine nicht schonende Zubereitung entstehen. Erlaubt ist lediglich ein mechanisches Herstellungsverfahren ohne Wärmezufuhr.
Außerdem mussten sich die Olivenöle einer Schadstoffprüfung unterziehen. Die Tester:innen wollten wissen, ob Pestizide, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Weichmacher oder Mineralölrückstände in den Fetten stecken.
Immerhin drei gute Bio-Olivenöle
Immerhin vier Olivenöle schneiden „gut“ ab, darunter drei Bio-Marken:
- Rapunzel Kreta Olivenöl nativ extra (Bio) (17 Euro/500ml), online bei Memolife, Bioaufvorrat oder Amazon
- Alnatura Brat Olivenöl (Bio) (14 Euro/750ml), online bei Alnatura
- Byodo Brat-Olive Mediterran (Bio) (15 Euro/750ml), online bei Greenist, Bioaufvorrat oder Amazon
Von den insgesamt neun Bio-Olivenölen im Test sind vier weitere noch „befriedigend“, zwei Bio-Öle fallen durch, darunter das „Kaufland K-Bio Natives Olivenöl extra“ mit sensorischen Mängeln.
Sechs Olivenöle nur „mangelhaft“
Auch im „Edeka Gut & Günstig Natives Olivenöl extra“ stellten die Warentester:innen sensorische und chemische Mängel fest: Das Öl schmeckt ranzig und zu bitter. Das Gesamturteil lautet deshalb: mangelhaft.
In den Bratölen von Bertolli und Rewe Beste Wahl (jeweils Gesamtnote „befriedigend“) wies das Labor eine starke Belastung mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) nach, von denen einige Verbindungen krebserregend sein können. Das Bertolli-Bratöl riss zudem den Orientierungswert für gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH), von denen sich einige in Organen anreichern können. Mineralöl war bereits in vergangenen Olivenöl-Tests ein großes Problem, lies dazu: Olivenöl-Test: Klimawandel verschlechtert Qualität, Mineralöl in fast jeder Flasche
Stiftung Warentest: Klimawandel mindert Olivenölqualität
Nur vier von 23 Olivenölen konnten richtig überzeugen. Im Test vor zwei Jahren waren es noch gut zwei Drittel der Öle. Warum hat sich die Qualität derart verschlechtert? Expert:innen sehen die Klimakrise mitverantwortlich. „Schlechte Olivenernten könnten sich in der Klimakrise häufen, der Anteil an hochwertigen Ölen sinken und mehr Öl als Bratöl verwertet werden“, erklärt Jochen Wettach, Projektleiter für den Olivenöl-Test.
Denn Hitze und Dürren im Mittelmeerraum wirken sich auf die Erntemenge und die Qualität der Oliven aus. Öle der höchsten Güteklasse nativ extra schmecken dann öfter ranzig oder stichig. Olivenexperte Vincenzo Verrasto sagt gegenüber Stiftung Warentest, er beobachte seit etwa fünf Jahren deutliche Folgen des Klimawandels im Olivenanbau. 2023 setzten zum Beispiel frühe Hitzewellen der Olivenblüte in Spanien zu.
Auch die milden Winter schaden den Olivenbäumen. Es fehlt Kälte, um die biologische Aktivität zu unterbrechen und die nächste Blüte vorzubereiten. Zudem würden Schädlinge wie die Olivenfliege milde Winter besser überleben.
Wie kann sich die Olivenwirtschaft an die veränderten Klimabedingungen anpassen? Für Vincenzo Verrasto ist klar: Der Bioanbau ist der Schlüssel. Mehr Nützlinge machen etwa weniger Maßnahmen gegen Unkraut und Schädlinge notwendig und natürlicher Dünger halte die Böden fruchtbar. Auch der Anbau hitzetoleranter Olivenbaumsorten kann laut dem Experten helfen.
Alle Testergebnisse kannst du online auf test.de nachlesen.
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