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Noch ein Supermarkt verbannt Palmöl aus seinen Produkten

Palmöl Supermarkt Großbritannien England Iceland
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay

Ein Supermarkt in Großbritannien will kein Palmöl mehr in seinen Eigenmarken mehr verwenden. Solange für Palmöl Regenwald zerstört wird, wird er das Öl nicht mehr einsetzen.

Iceland wird die erste große britische Supermarkt-Kette, die auf Palmöl in den Eigenmarken verzichtet. In einer Ankündigung erklärte Iceland, Palmöl bis Ende 2018 komplett aus dem eigenen Sortiment zu verbannen.

Bis zum Ende des Jahres will Iceland die Rezepturen von insgesamt 130 Produkten ändern. „Iceland hat diese Entscheidung gefällt, um der Lebensmittelindustrie zu zeigen, dass es möglich ist, die Nachfrage nach Palmöl zu senken, während man nach Lösungen sucht“, heißt es in der Mitteilung.

Nachhaltiges Palmöl bei Supermärkten?

„Bis Iceland garantieren kann, dass Palmöl nicht die Zerstörung von Regenwald verursacht, sagen wir einfach ‚Nein zu Palmöl‘, kommentiert Iceland-Chef Richard Walker. Er sei kürzlich selber in Indonesien gewesen und habe die Verwüstung der Umwelt mit eigenen Augen gesehen. „Diese Reise hat mir gezeigt, dass derzeit kein bedeutender Supermarkt oder Lebensmittelhersteller garantieren kann, dass ihr Palmöl wirklich nachhaltig ist.“

Iceland hat in Großbritannien mehr als 900 Geschäfte – durch den Verzicht auf Palmöl lassen sich jedes Jahr mehr 500 Tonnen des Öls einsparen, schreibt die Kette. Der Schritt ist überraschend – immerhin gilt Iceland als Marktführer für eingefrorene Lebensmittel und Fertiggerichte. Gerade stark verarbeitete Lebensmitteln wie Fertigprodukte benötigen viel Palmöl.

Alternativen zu Palmöl

Die Kette erklärte in ihrem Statement auch, wie sie das Palmöl ersetzen will: Alternativen sind verschiedene Speiseöle und Fette, darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl und Butter.

Sinnvoller wäre es allerdings, insgesamt weniger verarbeitete Produkte anzubieten und so die Nachfrage nach Ölen allgemein zu senken. Denn auch die Produktion von anderen Ölen braucht viel Platz für die Plantagen.

Palmöl ist dabei sogar um einiges ergiebiger, als etwa Sonnenblumen- oder Rapsöl. Für dieselbe Menge Öl braucht die Ölpalme deutlich weniger Fläche. Würde der Bedarf etwa nach Sonnenblumenöl stark steigen, müssten die Plantagen also noch größer ausfallen. Womöglich würden am Ende sogar noch mehr Wälder für solche Plantagen abgeholzt werden.

Supermarkt in Österreich verzichtet ebenfalls auf Palmöl

Palmöl einfach nur durch andere Öle zu ersetzen, kann also nicht die endgültige Lösung sein. Trotzdem zeigt die Initiative von Iceland, dass die Lebensmittelindustrie auch mit deutlich weniger  Palmöl auskommen kann –  und dass auch große Unternehmen in der Lage sind, tiefgreifende Veränderungen in Richtung Nachhaltigkeit umzusetzen.

Ein weiteres Beispiel dafür ist auch Rewe Österreich: Die Kette verzichtet bei der hauseigenen Bio-Marke „Ja!Natürlich“ ebenfalls auf Palmöl. Iceland hat aber noch weitere Pläne für mehr Umweltschutz. In fünf Jahren sollen die Eigenmarkenprodukte komplett plastikfrei sein. 

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