Wir müssen etwas gegen das Plastikproblem tun – das merken inzwischen auch viele Unternehmen. Eines davon ist PepsiCo: Der Konzern will künftig Wasser in Dosen verkaufen und so Plastikmüll einsparen. Warum das keine gute Idee ist.
Coca-Cola, Nestlé, Pepsi und Co: Die großen Getränkehersteller produzieren jede Minute hunderttausende Plastikflaschen. Die Flaschen werden einmal benutzt und landen dann bestenfalls in der Recycling-Anlage, schlimmstenfalls in der Umwelt.
PepsiCo will etwas dagegen tun: Am Samstag verkündete der Konzern, Wasser der Marke „Aquafina“ künftig auch in Aluminiumdosen zu verkaufen – um weniger Plastikflaschen zu verwenden. Die Testphase soll Anfang nächstes Jahr beginnen. „Wir tragen unseren Teil dazu bei, das Problem [Plastikmüll, Anmerkung der Redaktion] offen anzugehen, indem wir unsere Verpackungen reduzieren, recyceln oder neu erfinden, um sie nachhaltiger zu machen“, heißt es in einer Mitteilung.
Dosenwasser nicht nur von Pepsi
PepsiCo ist nicht allein mit der Idee, Plastikflaschen durch Dosen zu ersetzen: Erst vor wenigen Monaten hat Game-of-Thrones-Star Jason Momoa vier Wassersorten in Aluminiumdosen auf den Markt gebracht. Die Marke „CanOWater“ aus Großbritannien verkauft ebenfalls Dosenwasser und liefert auch nach Deutschland. Getränke aus der Dose wurden in den letzten Jahren immer populärer und jetzt immer öfter auch Wasser in Aluminium verpackt. Bei uns vertreibt die Marke Rhodius das „einzige deutsche Mineralwasser in der Dose“.
Der Vorteil von Aluminium: Es lässt sich besser recyceln als Plastik. Die Unternehmen werben sogar damit, dass Wasser-Getränkedosen „unendlich recyclebar“ seien. Das stimmt jedoch nicht, sagt Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Wasser aus der Dose sei aus mehreren Gründen keine „umweltfreundliche Alternative“:
- Die Gewinnung und Herstellung von Aluminium ist energieaufwendiger als die von Plastik, Glas oder Weißblech.
- Auch das Recycling benötigt mehr Energie als das von Plastik.
- Bei jedem Recycling-Prozess geht Material verloren, es lässt sich also nicht unendlich recyceln.
- In Getränkedosen wird nicht nur recyceltes Aluminium verarbeitet wird, sondern auch Neumaterial, was zuvor aufwendig gewonnen wurde.
- Getränkedosen sind meist kleiner als Flaschen. Man braucht also verhältnismäßig viel Verpackung für wenig Inhalt.
Pepsi und Co. sollten sich etwas anderes einfallen lassen
„Dass Aluminium-Getränkedosen umweltfreundlicher sind, ist vollkommener Quatsch“, sagt Fischer. Auch das Umweltbundesamt bestätigt Utopia, dass Getränkedosen wegen dem hohen Energieaufwand bei der Produktion noch schädlicher sind als PET-Flaschen. Wer die Umwelt schützen will, trinkt aus wiedervervendbaren Trinkflaschen.
Utopia meint: Die großen Lebensmittelkonzerne verursachen mit ihren Produkten extrem viel Plastikmüll – es ist erfreulich zu sehen, dass sie sich Gedanken über Alternativen machen. Allerdings sollten die Alternativen nicht noch umweltschädlicher sein als Plastik. Generell brauchen wir keine weitere Einweg-Lösung – erst recht nicht bei Wasser, das man zumindest bei uns auch aus der Leitung trinken kann.
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