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Kontroverse Michael-Moore-Doku: Warum wir mit unserer Empfehlung nicht mehr glücklich sind

Planet of the Humans, Michael Moore, Umweltschutz, Klimaschutz
Foto: Screenshot Youtube / Michael Moore

Filmemacher Michael Moore hat einen neuen Dokumentationsfilm veröffentlicht. Der Film stellt eine provokative Frage: Haben wir den Umweltschutz verkauft? Er zeigt, dass hinter vielen „grünen“ Bewegungen vor allem eines steht: wirtschaftliche Interessen. Der Film wurde aber auch kritisiert.

„Eine Dokumentation, die sich das traut zu sagen, was sonst niemand sagen würde“: So beschreibt Michael Moore den neuen Dokufilm „Planet of the Humans“. Der Film soll ein Weckruf sein – denn der Klimaschutz ist in Gefahr.

„Wir verlieren den Kampf, den Klimawandel auf der Erde zu stoppen, weil wir Anführern folgen, die uns auf den falschen Weg führen – die grüne Bewegung an wirtschaftliche Interessen und Konzerne zu verkaufen.“ Das Ergebnis: Statt echtem Umweltschutz konzentrieren sich die Bemühungen auf technische Erfindungen und Notlösungen.

Wie umweltfreundlich sind Windräder, Elektroautos und Bio-Kraftstoffe?

Der Film beleuchtet zum Beispiel, aus welchen Materialien Solaranlagen, Windturbinen und Elektroautos hergestellt werden: Silikon, Silber, Grafit, Kunststoffe, Seltene Erden, Kobalt, Kohle, Stahl, Nickel, Blei und vieles mehr. Im Schnelldurchlauf zeigt der Film, wie die Stoffe abgebaut und produziert werden. Man sieht Explosionen, riesige zerstörte Flächen, Abgase und Kinderarbeit. Die Herstellung von umweltfreundlichen Technologien ist nicht gerade umweltfreundlich, das wird deutlich.

Auch Bio-Kraftstoffe sieht der Film kritisch. In der Dokumentation kommt unter anderem die Aktivistin Vandana Shiva zu Wort: „Wir sprechen hier über die alte Ölwirtschaft, die versucht, sich selbst durch einen neuen Rohstoff aufrecht zu erhalten – den grünen Planeten.“ Im Laufe des Dokumentarfilms stellt Regisseur Jeff Gibbs immer wieder unbequeme Fragen – etwa, ob selbst Umweltschutzorganisationen fehlgeleitet sind.

„Planet of the Humans“ ist bis 21. Mai kostenlos auf Youtube verfügbar:

Michael Moore: Wir müssen unseren Konsum in den Griff bekommen

Aber was ist die Alternative? Immerhin sind fossile Energieträger deutlich schädlicher als Windräder und Co. In der Umweltschutz-Debatte fehle „die einzige Sache, die uns retten KÖNNTE“, schreibt Michael Moore auf Youtube. Die Menschheit müsse ihren außer Kontrolle geratenen Konsum und ihre Omnipräsenz auf dem Planeten in den Griff bekommen.

„Es gibt einen Ausweg“, sagt auch Regisseur Gibbs im Film. „Wir Menschen müssen akzeptieren, dass unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten Selbstmord ist. […] Wenn wir uns selbst unter Kontrolle bringen, ist alles möglich.“

Utopia meint [nachträglich eingefügt am 28.4.]: „Wie könnt ihr diesen Film empfehlen?“, so oder so ähnlich lauten einige Kommentare, die wir zu diesem Artikel in den Sozialen Medien erhalten haben. Wir haben Planet of the Humans empfohlen, weil der Film mit seiner generellen Kritik an umweltfreundlichen Technologien wichtige Punkte macht – und wir kritischen Stimmen Raum geben, auch wenn diese sich gegen die eigene Sache richten.

Mit unserer Empfehlung sind wir dennoch nicht mehr glücklich. Kritiker*innen von vielen Seiten bemängeln, dass Teile des Films auf falschen Annahmen und veralteten Zahlen basieren – etwa was Solaranlagen, Windenergie oder Elektroautos angeht. Mehr dazu lest ihr zum Beispiel in den ausführlichen Rezensionen von „grist“ und „filmsforaction“.

Trotz aller berechtigter Kritik enthält der Film eine wichtige Botschaft: Er ist ein Appell an die Umweltbewegungen, nicht aus den Augen zu verlieren, worum es eigentlich geht – und ein Appell, keine Scheinlösungen zu akzeptieren. Wer aber lieber einen hoffnungsvolleren Film ansehen will, dem empfehlen wir „Tomorrow – die Welt ist voller Lösungen“.

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