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Ökogas-Anbieter gelten als umweltfreundliche Alternative zu Erdgas-Anbietern. Hier eine Liste der Ökogas-Anbieter, die wir für empfehlenswert halten, weil sie ausschließlich Biogas anbieten (Utopia-Empfehlung) oder wenigstens Tarife, die das Siegel ‚Grünes Gas‘ tragen.
Übrigens: Was „Ökogas“ ist, ist nicht genau definiert. Manche Anbieter mischen einfach fossiles Erdgas mit Biogas. Andere geben an, die Emissionen von Erdgas mittels Zahlungen an Klimaschutzprojekte zu kompensieren, so dass es als klimaneutral gilt („Klimagas“). Details unter dem Ökogasanbieter-Vergleich.
Zu Aufnahme in die Liste Ökogas-Anbieter müssen die Anbieter/Tarife mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllen:
Wichtig auch:
Im Vergleich zu Ökostrom sind die Kriterien bei Ökogas-Anbietern noch bescheiden. Der Grund: Es gibt derzeit einfach noch nicht viele Anbieter, die sie bereits erfüllen würden, daher ergibt es wenig Sinn, die Kriterien jetzt schon zu verschärfen. Auf Dauer muss aber klar sein, dass Anbieter mit konventionellen Angeboten aus dieser Bestenliste verschwinden werden.
Wenn du jetzt schon weiter gehen willst, achte auf die Kennzeichnung „Utopia-Empfehlung“ in der Bestenliste Ökogas-Anbieter, zu sehen beim jeweiligen Produkt. Für diese Empfehlung ist nötig:
Kritisch vermerken wir in den Listeneinträgen gegebenenfalls:
Auch bei Gas-Lieferanten lauern leider einige Fallen, Mythen und Missverständnisse.
Manche Ökogas-Anbieter verkaufen sogenanntes Klimagas, manche nennen es auch klimaneutrales Gas oder einfach Ökogas. Das ist in der Regel herkömmliches, also fossiles Erdgas.
Der Trick: Der Anbieter kompensiert das CO2, das bei der Förderung, dem Transport und dem Verbrauch des Erdgases entsteht. Dafür investiert das Unternehmen in Aufforstungsprojekte, fördert Klimaschutzprojekte oder kauft Emissionszertifikate.
Das ist in der Theorie besser als nichts. Es reicht aber auf Dauer nicht und kann nur eine Zwischenlösung sein, wenn es im Geldbeutel wirklich eng ist. Und: Die CO2-Kompensation sollte zumindest nach dem „Gold Standard“ zertifiziert sein.
Update: Das Recherchenetzwerk Correctiv deckte im April 2024 in einer umfangreichen Recherche auf, dass der Großteil von rund 150 untersuchten „Ökogas“-Tarifen nicht ausreichend kompensiert wird. Die CO2-Gutschriften oder Klimaschutzprojekte, an die die Gelder der Gasversorger fließen, reduzieren keine oder weniger Emissionen als versprochen. Die Anbieter brechen damit ihre Werbeversprechen und die Tarife haben kaum einen Klimavorteil gegenüber herkömmlichen Erdgastarifen.
Beim Ökogas-Vergleich lohnt es sich deshalb, speziell bei reinem Kompensations-„Klimagas“ genauer hinzusehen.
Ökogas, das durch die Vergärung von Biomasse hergestellt wird, nennt man „Biogas“. Empfehlenswerte Biogas-Anbieter verwenden dazu Abfälle.
Nicht empfehlenswert ist, wenn das Biogas aus wertvollen Nahrungsmitteln wie Mais und Getreide gewonnen wird oder z.B. über Gülle aus tierquälerischer Massentierhaltung.
Veganes Gas kann im Einzelfall eine gute Lösung sein – es ist dann zum Beispiel Biogas aus pflanzlichen Abfällen, oft Zuckerrübenreste. Aber es gibt keine Zertifizierung für „veganes Gas“, auch keine gesetzliche Regelung, welche Kriterien Ökogas-Anbieter für veganes Gas erfüllen müssen, damit sie es so nennen dürfen.
Tarife mit 100% Biogasanteil sind beim gleichen Anbieter teurer als solche mit nur 50, 20, 10 oder 5 Prozent. Dennoch bieten inzwischen erstaunlich viele Unternehmen einen Tarif mit 100% Biogas an – neben preiswerteren.
Da drängt sich der Verdacht auf, dass das nur Lockvogel-Angebote sind. Die Schuld liegt nicht allein bei den Anbietern, sondern auch bei uns Kunden: Wir sollten beim Ökogas-Anbieter eben wirklich nur den 100%-Biogas-Tarif buchen.
Vorbildlich finden wir hierbei Polarstern Wirklich Ökogas**, die keinen konventionellen Tarif anbieten. Es ist daher unsere Utopia-Empfehlung für Ökogas.
Typischerweise bezeichnet Ökogas das Produkt, das man als Kund:in kauft, ganz egal, wie die ökologische Verbesserung nun ganz genau zustande gekommen ist. Biogas nennt man hingegen meist Gas, das man anderen Gasen beimischt, und das typischerweise auf organischen Stoffen basiert, meist pflanzlicher Abfall oder Gülle aus Tierhaltung.
Nein. In sehr vielen Fällen enthält es noch immer fossiles Erdgas. Selbst wenn es „klimaneutral“ oder gar als „Klimagas“ bezeichnet wird, so kommt diese Neutralität nur rein rechnerisch, durch Kompensationszahlungen zustande. Auf dem Papier wird das Klima nicht geschädigt – aber eine Gaspipeline, die Umweltzerstörung bei der Gasförderung, der nicht-nachhaltige Abbau begrenzter fossiler Ressourcen bleibt natürlich in Wirklichkeit bestehen.
Auf Dauer wird Erdgas teurer sein als Ökogas. Derzeit aber hängt es davon ab, welchen Ökogas-Tarif man mit welchem Erdgas-Tarif vergleicht. Man kann also sehr wohl beim Umstieg auf ökologisches Gas auch sparen!
Du benötigst Gas-Zählernummer, Jahresverbrauch und den Namen des aktuellen Lieferanten. All diese Angaben findest du auf deiner letzten Gas-Rechnung. Auch nötig: Bankverbindung und andere persönlichen Daten. Mehr ist für einen Umstieg nicht nötig. Details im Beitrag Gasanbieter wechseln – so geht’s klimafreundlicher.
Nein, der sogenannte Grundversorger (oft: die Stadtwerke) sind verpflichtet, einzuspringen und dich mit Gas zu versorgen. Aber: Wahrscheinlich ist das dann kein Biogas/Ökogas.
Der Wechsel zu einem Ökogas-Anbieter ist in der Regel kostenlos.
Erstens hängt das davon ab, welche Kündigungsfrist dein Vertrag mit dem Gaslieferanten hat, denn die ist einzuhalten. Zweitens dauert die reine Umstellung, also mit vertragsfristgerechter Kündigung, meist zwischen zwei und vier Wochen.
Die beliebtesten Tarife, die am häufigsten von den Utopia-Nutzern getestet und bewertet wurden:
Österreichische Kunden können zum Beispiel mit dem Optima Biogas 100 Tarif regionales und klimaneutrales Gas beziehen. Laut diesem Ökogas-Anbieter wird das Biogas ausschließlich aus regionaler Biomasse und Abfällen gewonnen.
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