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100 Bürstenstriche täglich: Was ist dran am Mythos?

100 bürstenstriche
Foto: CC0 / Pixabay / Engin_Akyurt

100 Bürstenstriche täglich sollen der Grund für die Haarpracht von Kaiserin Sisi gewesen sein. Wie viel Wahrheit steckt hinter diesem Mythos? Braucht es wirklich 100 Bürstenstriche für schöne Haare?

Kaiserin Sisi war bekannt für ihre knöchellange braune Haarpracht. Die Kaiserin legte einen hohen Wert auf ihr Aussehen und galt zu ihrer Zeit als schönste Herrscherin Europas. Dementsprechend aufwendig und zeitintensiv war ihre Haarpflege: Sisis Geheimrezept sollen täglich 100 Bürstenstriche gewesen sein. Doch ist das wirklich nötig?

100 Bürstenstriche: Wirklich gut für die Haare?

100 Bürstenstriche bei lockigem Haar? Besser nicht, denn Locken sollten so wenig wie möglich gekämmt werden.
100 Bürstenstriche bei lockigem Haar? Besser nicht, denn Locken sollten so wenig wie möglich gekämmt werden.
(Foto: CC0 / Pixabay / AjayGoel)

Bürsten oder Kämmen ist prinzipiell notwendig, um deine Haare zu entwirren. Darüber hinaus hat es noch weitere positive Auswirkungen:

  • Das Bürsten regt die Durchblutung deiner Kopfhaut an und befreit sie von Hautschuppen und Schmutz.
  • Zusätzlich massiert die Bürste deine Kopfhaut, was angenehm und beruhigend wirken kann.
  • Das Bürsten glättet deine Haaroberfläche, sodass die Haare intensiver glänzen und weniger stumpf wirken. Gleichzeitig regt es das Haarwachstum an.
  • Beim Bürsten verteilst du den Talg, der sich an der Kopfhaut sammelt, bis in die Haarspitzen. Deine Haare wirken also weniger fettig. 

Bürsten ist also in vielerlei Hinsicht vorteilhaft für deine Kopfhaut und deine Haare. Aber müssen es wirklich 100 Bürstenstriche pro Tag sein?

Die Antwort ist ganz klar: Nein. Die richtige Pflege ist individuell von deinen Haaren und ihrer Struktur abhängig. Hast du beispielsweise lockige Haare, solltest du sie so wenig wie möglich kämmen oder bürsten, wenn die Locken erhalten bleiben sollen. Auch bei feineren Haaren ist weniger mehr, da es schneller bricht.

Tipp: In einem anderen Artikel geben wir dir auch 6 natürliche Tipps für glänzende Haare

Richtig Bürsten: Das solltest du beachten

Achte bei deiner Bürste auf natürliche Materialien: Holz ist nachhaltiger als Plastik.
Achte bei deiner Bürste auf natürliche Materialien: Holz ist nachhaltiger als Plastik.
(Foto: CC0 / Pixabay / aiacPL)

Es müssen also keine 100 Bürstenstriche am Tag sein, wenn du deine Haare effektiv pflegen möchtest. Folgende Dinge solltest du beim Bürsten jedoch beachten:

  • Nasse Haare: Deine Haare sind im nassen Zustand sehr empfindlich und können leicht brechen. Deshalb solltest du sie möglichst nicht nass kämmen. Kämme deine Haare besser vor der Haarwäsche gut durch. Nach dem Waschen kannst du deine Haare eventuell noch mit den Fingern oder einem groben Kamm entwirren. In unserem Ratgeber erfährst du außerdem, ob man mit nassen Haaren schlafen sollte.
  • Richtige Technik: Gehe vorsichtig mit deinen Haaren um. Wenn du sie grob bürstest, reißt du Haare aus und schädigst sie. Wenn sich deine Haare schnell verknoten, solltest du von unten nach oben bürsten. Halte deine Haare weiter oben am Haaransatz fest und beginne damit, die Spitzen vorsichtig zu entwirren. So arbeitest du dich langsam nach oben durch, bis du mit der Bürste komplett durch deine Haare durchfahren kannst.
  • Haarstruktur: Denk dran, dass deine Haare je nach ihrer Beschaffenheit eine individuelle Pflege benötigen. Glatte Haare musst du anders behandeln als Locken. Lies in unserem Artikel zur Lockenpflege nach, wie du lockige Haare natürlich pflegst. Wenn du dir unsicher über deine Haarstruktur und die richtige Pflege bist, frag am besten bei deiner Friseurin oder deinem Friseur nach.
  • Saubere Bürsten: In einer Bürste sammeln sich Haare, Reste von Stylingprodukten und Staub. Wenn du schöne Haare haben willst, sollten auch deine Bürste oder dein Kamm sauber sein und regelmäßig gereinigt werden. In einem anderen Utopia-Artikel zeigen wir dir, wie du am besten deine Haarbürste reinigen kannst. 
  • Die richtige Bürste: Auch hier gilt: Je nach Haarstruktur brauchst du andere Bürsten oder Kämme. Bei lockigen Haaren eignet sich ein grobzackiger Kamm. Bei glatten langen Haare kannst du eine sogenannte Paddlebürste verwenden. Für mehr Volumen eignet sich eine Rundbürste. Achte auf natürliche Materialien. Greife also lieber zum Kamm aus Holz oder einer Bürste mit Naturborsten als zu einer aus Plastik. Das ist nicht nur nachhaltiger, sonst meist auch schonender für deine Haare. Tipp: Du hast gerade keine Bürste parat? Deine Haare kämmen kannst du auch ohne Bürste und Kamm

Fazit: 100 Bürstenstriche sind nicht für jede:n das Richtige

Das Bürsten der Haare hat neben dem grundsätzlichen Entwirrungseffekt viele positive Auswirkungen. Die berühmten 100 Bürstenstriche sind dabei nicht grundsätzlich empfehlenswert, denn alle Haare sind verschieden und haben unterschiedliche Bedürfnisse. Du solltest dir deiner Haarstruktur bewusst sein und deine Pflegeroutine daran anpassen. Wenn du dir unsicher bist, frag die Profis: Deine Friseurin oder dein Friseur können dir helfen.

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