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11 Tipps, um Mikroplastik aus der Kleidung zu vermeiden: So machst du es richtig

mikroplastik kleidung
Foto: CC0 / Pixabay / mpkino

Mikroplastik kann aus unserer Kleidung über die Waschmaschine ins Abwasser und schließlich auch die Umwelt gelangen. Dies kannst du vermeiden, indem du bei der Auswahl und beim Waschen deiner Kleidungsstücke einige Hinweise beachtest.

Mikroplastikpartikel sind winzig kleine Kunststofffragmente, die mittlerweile in der Umwelt und in Gewässern weltweit verbreitet sind. Sie werden oft durch den Abbau von größeren Kunststoffprodukten wie Plastiktüten oder Verpackungen erzeugt, doch häufig auch bereits als kleinste Partikel freigesetzt – etwa Fasern aus der Kleidung. Die Teilchen sind so klein, dass sie von Lebewesen leicht aufgenommen werden können. Sie gelangen in die Nahrungsketten von Tieren und können so schließlich auch in die menschliche Ernährung geraten. Auf diese Weise schadet Mikroplastik der Gesundheit von Menschen und Tieren und kann ganze Ökosysteme aus dem Gleichgewicht bringen.

Mikroplastik in der Kleidung: Tipps für neue Kleidung

Dass Mikroplastik aus Kleidung freigesetzt wird, liegt vor allem daran, dass viele moderne Textilien aus synthetischen Fasern wie Polyester, Nylon, Elastan oder Polypropylen hergestellt werden. Diese Fasern sind im Wesentlichen Kunststofffasern. Wenn Kleidungsstücke aus synthetischen Materialien gewaschen werden, lösen sich kleine Faserteile und gelangen in das Abwasser. Auch wenn Kläranlagen einen Großteil abfangen, können noch Fasern und Partikel in Gewässern landen. Um dieses Mikroplastik aus Kleidung zu vermeiden, können dir folgende Tipps helfen:

  • Am besten wäre es, wenn du erst gar keine Kleidung aus synthetischen Fasern kaufst. So empfiehlt die Verbraucherzentrale etwa Fast-Fashion-Kleidung zu vermeiden, da diese oft Kunststofffasern enthält. Hinzu kommt, dass die Kleidung oft eine geringe Qualität aufweist, dadurch schneller kaputt geht und du so schnell wieder neue Kleidung kaufen musst. Besonders viele Fasern gibt Kleidung aus Fleecestoff ab.
  • Auch Kleidungsstücke mit speziellen Kunststoff-Beschichtungen solltest du meiden. Kleidungsstücke, die zum Beispiel als „Antismell“, „knitterfrei“ oder „schmutz- oder wasserabweisend“ angepriesen werden, enthalten laut der Verbraucherzentrale oft eine Beschichtung. Auch diese löst sich beim Waschen jedoch oft ab und gelangt als Mikroplastik ins Abwasser.
  • Greife stattdessen besser auf Kleidung aus Naturfasern zurück. Dazu zählen etwa Baumwolle, Wolle, Holzfasern (wie Lyocell, Tencel, Modal) oder pflanzliche Viskose. Wenn Fasern dieser Stoffe beim Waschen abgetrennt werden, gelangen sie zwar auch ins Abwasser, im Gegensatz zu Synthetikfasern sind sie jedoch in der Regel biologisch abbaubar.
  • Um zu garantieren, dass deine Kleidung möglichst wenig problematische Chemikalien enthält und in der Produktion soziale Standards eingehalten wurden, achte am besten auf Textil-Siegel: Besonders strenge Siegel sind etwa das des IVN oder das GOTS-Siegel. Mehr dazu erfährst du hier: Die wichtigsten Siegel für Kleidung ohne Gift

Kein Mikroplastik in der Kleidung: Second-Hand und DIY

Um Mikroplastik in der Kleidung zu vermeiden, greife am besten zu Second-Hand-Mode oder stelle deine Kleidung aus Naturfasern selbst her.
Um Mikroplastik in der Kleidung zu vermeiden, greife am besten zu Second-Hand-Mode oder stelle deine Kleidung aus Naturfasern selbst her.
(Foto: CC0 / Pixabay / PDPics)

Um möglichst wenig Mikroplastik aus der Kleidung freizusetzen, lohnt es sich auf Second-Hand-Kleidungsstücke auszuweichen oder Kleidung selbst zu machen:

  • Der größte Anteil an Mikroplastik löst sich bei der ersten Wäsche von neuen Kleidungsstücken. Das geht aus einer Forschungsarbeit aus dem Jahr 2021 hervor. Wenn du Second-Hand-Kleidung kaufst, die schon häufiger gewaschen wurde, verringerst du also das Risiko, dass sich beim Waschen noch viele Plastikfasern lösen. Noch dazu sparst du Ressourcen und Geld.
  • Um sicher zu gehen, dass sich kein Kunststoff und keine Chemikalien in deiner Kleidung befinden, kannst du Kleidungsstücke auch selbst herstellen. Aus (Baum-)Wolle kannst du mit etwas Übung zum Beispiel Socken, Schals, Mützen und Handschuhen stricken. Sind dir Kleidungsstücke zu langweilig geworden oder an manchen Stellen kaputt, musst du sie nicht gleich wegwerfen, sondern kannst sie oft noch reparieren. Mehr dazu erfährst du hier: DIY-Mode: Individuelle Kleidung selber machen

Mikroplastik vermeiden: Tipps zum Waschen

Um Mikroplastik aus der Kleidung zu reduzieren, solltest du auch beim Waschen einige Dinge beachten:

  • Besitzt du Kleidung aus Synthetikfasern, so wasche diese möglichst selten. So verringert sich das Risiko, dass sich Fasern lösen. Zudem hält die Kleidung oft länger. Statt zu waschen, kannst du Flecken zum Beispiel punktuell mit etwas Wasser und Waschmittel behandeln und Kleidungsstücke erst einmal an der frischen Luft auslüften lassen, wenn sie unangenehm riechen.
  • Auch ist es sinnvoll immer erst dann zu waschen, wenn du die Trommel vollständig mit Schmutzwäsche füllen kannst. So sparst du nicht nur Ressourcen und Geld, sondern reduzierst auch Mikroplastikpartikel. Denn bei einer vollen Waschmaschine reiben Kleidungsstücke weniger an der Trommel und es lösen sich weniger Plastikpartikel, so der WWF. Weitere Tipps für nachhaltiges Waschen findest du hier: Wäsche richtig waschen: Sortieren, Temperatur, Waschmittel
  • Wenn du synthetische Kleidung waschen musst, kannst du einen Waschbeutel verwenden. Der „Guppy Friend“ ist zum Beispiel ein Beutel, der extra entwickelt wurde, um zu verhindern, dass Plastikfasern ins Abwasser gelangen. Wichtig: Abgefangene Fasern gehören in den Restmüll und niemals in den Abfluss. Den Waschbeutel gibt es online zu kaufen, z.B. bei Waschbär**.
  • Auch den Wäschetrockner solltest du vermeiden. Er verbraucht nicht nur viel Energie, sondern schädigt die Struktur von Textilien stark, sodass sich auch hier mehr Fasern lösen können.
  • Entleere das Flusensieb deiner Waschmaschine oder deines Trockners auf gar keinen Fall im Abfluss. Denn auf diese Weise schüttest du die abgeriebenen Plastikteilchen direkt ins Abwasser. Entleere es stattdessen im Hausmüll.

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