Äpfel zu ernten gehört im Spätsommer und Herbst zur Gartenarbeit oder einem Spaziergang auf einer Streuobstwiese hinzu. Gerade bei größeren Mengen stellt sich jedoch die Frage, ob die gepflückten Früchte noch nachreifen.
Äpfel kann man in Deutschland von August bis Oktober ernten. Der richtige Erntezeitpunkt ist je nach Sorte unterschiedlich. Doch was passiert, wenn man die Äpfel erntet, bevor sie voll ausgereift sind? Reifen die Äpfel nach dem Pflücken noch nach oder sind sie bereits am Baum vollreif?
Die Antwort auf diese Frage ist nicht ganz so einfach, denn sie hängt von verschiedenen Faktoren ab. Äpfel haben grundsätzlich die Fähigkeit, nach der Ernte noch weiter zu reifen, aber der Prozess ist nicht so intensiv wie bei einigen anderen Früchten wie Bananen oder Tomaten. Die Reifung von Äpfeln wird zudem von der Sorte, den Umgebungsbedingungen und der Zeitpunkt der Ernte beeinflusst.
Äpfel haben oft zwei Reifezeitpunkte
Traditionell gibt es für Äpfel zwei Reifezeitpunkte: die Pflückreife und die Genussreife. Pflückreife bedeutet, dass der Apfel geerntet werden kann. Zu dem Zeitpunkt ist er oftmals aber noch nicht genussreif, denn die Apfelkerne sind noch weiß oder hellbraun. Beispielsweise lassen sich Winteräpfel bereits im Herbst pflücken, doch genussreif werden sie erst durch die folgende Lagerung, wenn sich alle Kerne braun gefärbt haben.
Äpfel ernten: Was passiert nach der Ernte?
Äpfel können also auch nach dem Pflücken noch weiter reifen. Wenn Äpfel vom Baum gepflückt werden, unterbrechen sie den Zufluss von Nährstoffen und Wasser. Dennoch haben sie die bemerkenswerte Fähigkeit, den Reifungsprozess fortzusetzen, wenn auch in einem etwas anderen Tempo als am Ast hängend.
Der Grund ist das Gas Ethylen. Dieses natürliche Pflanzenhormon spielt eine entscheidende Rolle in der Reifung von Obst. Äpfel produzieren Ethylen selbst und wenn sie von anderen reifen Früchten oder Gemüse umgeben sind, kann dieses Gas die Reifung beschleunigen. Deshalb legen viele Menschen einen reifen Apfel in eine Tüte mit unreifen Früchten, um den Prozess zu fördern.
Der Reifeprozess von Äpfeln nach der Ernte hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. Wenn du Äpfel ernten möchtest, solltest du dich deshalb zunächst informieren, welche Merkmale die jeweilige Sorte aufweist. Denn die Apfelsorte spielt bei der Reifung eine wichtige Rolle. Einige Sorten reifen schneller nach als andere. Beispielsweise sind einige späte Sorten, die im Herbst geerntet werden, oft besser darin, nach der Ernte weiter zu reifen als frühe Sorten.
Auch die Umgebungsbedingungen während der Lagerung spielen eine wichtige Rolle. Ein kühler und dunkler Ort verlangsamt die Reifung, während wärmere Temperaturen den Prozess beschleunigen können. Die Feuchtigkeit sollte jedoch kontrolliert werden, um Schimmelbildung zu verhindern.
Der Zeitpunkt der Ernte ist ebenfalls von Bedeutung. Wann ein Apfel geerntet wird, beeinflusst, wie weit sein Reifeprozess fortgesetzt werden kann. Ein Apfel, der zu früh gepflückt wird, wird weniger süß und saftig sein, da er nicht die Zeit hatte, die volle Menge an Zucker zu entwickeln.
Äpfel ernten: Tipps für Zeitpunkt und Technik
Der beste Zeitpunkt, um Äpfel zu ernten, variiert je nach Apfelsorte. Generell ist es jedoch ratsam, auf die Signale des Baumes zu achten. Ein reifer Apfel hat oft eine kräftige Farbe, ist fest, aber nicht hart und lässt sich leicht und ohne großen Kraftaufwand vom Ast abdrehen.
Tipp: Hebe den Apfel an und neige ihn leicht. Löst er sich leicht vom Ast und hinterlässt einen sauberen Schnitt, ist er wahrscheinlich bereit für die Ernte. Ein Apfel, der sich nur schwer ablöst oder bereits vom Baum gefallen ist, könnte überreif sein. Du kannst ihn dann für die Vögel und andere Tiere hängen oder liegen lassen.
Beim Ernten von Äpfeln ist generell Vorsicht geboten, um die Früchte nicht zu beschädigen. Verwende eine sanfte Drehbewegung, um den Apfel vom Ast zu lösen. Ziehe nicht zu fest, da du sonst Gefahr läufst, den Ast zu beschädigen oder den Apfel zu verletzen.
Sobald du deine Äpfel geerntet hast, ist es wichtig, sie richtig zu lagern, um ihre Haltbarkeit zu maximieren. Lagere sie an einem kühlen, dunklen Ort, wie zum Beispiel einem kühlen Keller. Eine gute Belüftung ist ebenfalls wichtig, um Feuchtigkeitsansammlungen zu vermeiden. Halte die Äpfel voneinander getrennt, um eine Übertragung von Fäulnis zu verhindern. Weitere Tipps bekommst du hier: Äpfel lagern: Das musst du beachten
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