An den Babypopo kommen Pampers und Penaten-Creme. Oder? Wir zeigen, welche Alternativen es gibt, wie du möglichst gesund und umweltfreundlich wickelst – zum Beispiel mit Öko-Windeln oder Stoffwindeln – und worauf du sonst noch achten kannst.
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Einwegwindeln
Rund 5.000 Einwegwindeln verbraucht ein Kleinkind im Durchschnitt, bis es „sauber“ ist. Das kostet nicht nur eine Menge Geld, sondern ergibt auch einen gigantischen Müllberg. Um genau zu sein: ca. 1 Tonne pro Kind. Nach Aussagen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) macht der Anteil an vollen Windeln in manchen Gemeinden zehn Prozent des gesamten Restmülls aus.
Trotzdem verwendet die überwältigende Mehrheit der Eltern heutzutage Einwegwindeln, denn sie sind praktisch, hygienisch, einfach zu wechseln und zu entsorgen. Zudem sind die Windeln ohne Probleme überall zu bekommen. Insbesondere unterwegs sind Einwegwindeln definitiv die bequemste Lösung.
Das Problem aber bleibt: Moderne Wegwerfwindeln bestehen zu einem großen Teil aus synthetischem Kunststoff, der praktisch nicht biologisch abbaubar ist. In der Regel also landet der Windelmüll in Verbrennungsanlagen, wo er wiederum Ressourcen verbraucht und Schadstoffe freisetzt, die gefiltert werden müssen.
Übrigens: Werden Wegwerfwindeln in der Natur entsorgt und irgendwann über Bäche und Flüsse ins Meer getragen, brauchen sie dort etwa 450 Jahre, bis sie zerfallen sind.
Auch die Herstellung ist nicht gerade harmlos: Der verwendete Kunststoff wird aus Erdöl gewonnen, während für den Zellstoff Bäume abgeholzt werden. Die synthetischen Substanzen in der Windel sowie die Luftundurchlässigkeit können bei manchen Babys zudem gesundheitliche Probleme wie etwa Ausschläge hervorrufen.
Alternativen zu Pampers: Öko-Windeln
Sogenannte Öko-Windeln sind Einwegwindeln, die etwas umweltverträglicher sind. Sie sehen aus und funktionieren wie herkömmliche Wegwerfwindeln, bestehen aber zu einem relativ großen Teil aus biologisch abbaubaren Materialien wie Bio-Kunststoff und chlorfrei gebleichtem, FSC-zertifiziertem Zellstoff. Ökowindeln sind allerdings wesentlich teurer als herkömmliche Einwegwindeln.
Der Begriff „kompostierbar“ ist dennoch irreführend, da auch Öko-Windeln erstens in der Regel noch einen chemischen Bestandteil haben – den Saugkern, der die Flüssigkeit aufsaugt („Superabsorber“) – und zweitens nicht in die Biotonne dürfen. Die Entsorgung von Fäkalien im Biomüll ist verboten. Einige Hersteller von Öko-Windeln empfehlen, die Windeln auf dem eigenen Komposthaufen verrotten zu lassen und die nicht abbaubaren Komponenten anschließend heraus zu sieben.
Alternative zu Pampers: Stoffwindeln
Bis in die 1970er Jahre hinein wurden hierzulande praktisch alle Kinder mit Stoffwindeln gewickelt – heute ist es nur noch eine Minderheit. Dabei haben Stoffwindeln einige klare Vorteile gegenüber Wegwerfwindeln: Sie sind aus natürlichem Material gefertigt und daher in der Regel hautverträglicher. Die Herstellung verbraucht zudem weniger Ressourcen und auch die Entsorgung ist umweltfreundlicher.
Vor allem aber produzieren sie erst einmal keinen Müll. Die Stoffwindeln werden nach Gebrauch einfach in der Waschmaschine gewaschen und können so viele Male wiederverwendet werden. Allerdings sollte man dabei dringend auf ein gut verträgliches Bio-Waschmittel achten. In viele Städten gibt es inzwischen sogar „Windeldienste“, die die Reinigung übernehmen.
Einige Studien kommen zwar zu dem Schluss, dass aufgrund des hohen Wasser- und Energieverbrauchs bei der Reinigung die Ökobilanz von Stoffwindeln nicht besser sei als die von Wegwerfwindeln. Auf jeden Fall aber sind die Kosten deutlich geringer als für Einwegwindeln, und viele Eltern glauben, dass Kinder, die Stoffwindeln tragen, früher „sauber“ werden.
Keine Angst übrigens: Es gibt heute moderne Stoffwindel-Systeme, die mit den einfachen Tüchern von damals nur noch wenig zu tun haben, die praktisch, leicht zu wechseln und zu waschen sind. Am besten einfach mal im Internet umsehen …
- Stoffwindeln: Vor- und Nachteile und worauf du beim Kauf achten solltest
- Utopia-Bestenliste: Die besten Stoffwindeln
- Stoffwindeln waschen: So geht’s Schritt für Schritt
Die nachhaltigste Alternative: Windelfrei
Hier erfährst du alles, was du über den nachhaltigen Trend wissen musst, bei dem du dein Kind über einem Töpfchen abhältst. Aber keine Angst, ganz ohne Windeln musst du dabei nicht auskommen!
Feuchttücher
Vor allem unterwegs sind Feuchttücher, mit denen beim Wickeln der Babypopo gesäubert wird, äußerst praktisch. Allerdings sind sie – genau wie Einwegwindeln – in Plastik verpackt und machen eine Menge Müll. Leider können sie auch problematische chemische Substanzen wie halogenorganische Verbindungen und Duftstoffe enthalten.
Die ökologischste und gesündeste Alternative ist und bleibt der gute alte Waschlappen – er ist waschbar, wieder verwendbar und an die Haut des Babys kommt nichts als Baumwolle und Wasser. Das Wasser lässt sich übrigens auch in einer Thermoskanne warm halten, falls der Wickeltisch nicht sowieso im Bad steht. Oder du stellst Baby-Feuchttücher einfach selbst her – wir erklären dir, wie’s geht.
Wickelunterlagen
Ein weiteres Accessoire, das Eltern mit Kindern im Wickelalter täglich brauchen: Eine Wickelunterlage. Für den Wickeltisch daheim brauchst du natürlich nur eine anzuschaffen. Öko-Test hat Wickelauflagen auf Schadstoffe getestet, in etlichen stecken bedenkliche Schadstoffe. Empfehlenswert sind zum Beispiel die Allnatura Moltonauflage Cotona Punta und die Vädra Wickelunterlage von Ikea.
Für unterwegs gibt es im Drogeriemarkt Unterlagen im Zehnerpack. Diese sind zwar praktisch, aber aus Umweltsicht eine ganz schlechte Wahl: Sie erzeugen jede Menge Müll, da sie nicht waschbar sind und nach ein paar mal Benutzen in den Müll gehören.
Viel besser sind waschbare und wiederverwendbare Wickelunterlagen, die es z.B. bei Avocadostore oder Hess Natur gibt**.
Wundcreme
Herkömmliche Wundcremes enthalten häufig Erdölprodukte und unnötige Duftstoffe. Empfehlenswert sind dagegen die Wundcremes der meisten Naturkosmetikmarken.
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