Amla-Öl: Anwendung, Wirkung und Nachhaltigkeit des Haaröls

amla öl indische Gansbeere
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Amla-Öl ist ein reichhaltiges und in Indien traditionelles Pflegeprodukt für die Haare. Wir zeigen dir, wie genau es wirkt, wie du es anwendest und wie es um seine Umweltbilanz steht.

Die Früchte des Amla-Baums (Emblica officinalis) sind auch als Indische Gansbeeren bekannt. Sie werden vor allem in Süd- und Südostasien großflächig angebaut, verarbeitet und zur Pflege der Haare verwendet. Das aus ihnen gewonnene Amla-Öl soll die Haare nicht nur pflegen, sondern auch zum Wachsen anregen. 

Die ayurvedische Medizin sieht Amla-Öl nicht nur für die Haare vor: Es soll unter anderem gegen Krankheiten wie Diabetes helfen und sogar den Alterungsprozess verlangsamen. Amlabeeren sind auch Teil der traditionellen ayurvedischen Trockenbeerenmischung „Triphala“, die dein Immunsystem stärken und deine Darmtätigkeit anregen soll. Es gibt allerdings bislang nicht genügend wissenschaftliche Belege, die die gesundheitsbezogenen Wirkungen von Amla bestätigen. 

Inhaltsstoffe und Wirkung von Amla-Öl

Amla-Öl ist reich an wertvollen Fettsäuren und anderen Nährstoffen.
Amla-Öl ist reich an wertvollen Fettsäuren und anderen Nährstoffen. (Foto: CC0 / Pixabay / huyenxu94)

In der Indischen Gansbeere und im Amla-Öl stecken unter anderem folgende gesunde Inhaltsstoffe

Die Inhaltsstoffe des Amla-Öls können vor allem dabei helfen, deine Haare schöner und kräftiger zu machen:

  • Amla-Öl kann den Haarwuchs beschleunigen: Bei täglicher Anwendung macht sich diese Wirkung sogar schon nach 15 Tagen bemerkbar. Das ergab eine Studie aus dem Jahr 2009 an Kaninchen und Ratten. 
  • Die Fettsäuren im Amla-Öl können Haarbruch stoppen: Sie werden von deinen Haaren aufgenommen und verhindern, dass zu viel Wasser in die äußere Haarschicht eindringt und sie porös macht. Die gesättigten Fettsäuren leisten einen besonders effektiven Schutz.
  • Amla-Öl ist nachweislich wirksam gegen Haarparasiten und Haarpilze. So findet sich die Haarkrankheit Scherpilzpflechte auffällig selten in Indien, da das fadenpilztötende Amla-Öl dort besonders häufig für die Haarpflege eingesetzt wird.

Zusätzlich kann Amla-Öl laut Medical News Today auch gegen gesundheitliche Beschwerden helfen. Da die meisten der Studien jedoch an Tieren durchgeführt wurden, sind die Effekte am Menschen noch nicht eindeutig belegbar. Die Tier-Studien ergaben:

  • Stress und Falten: Amla-Öl reduziert oxidativen Stress und verlangsamt mithilfe seiner Antioxidantien den Alterungsprozess. Vor allem bei einer Schilddrüsenunterfunktion kann es unterstützend wirken und die erhöhten Entzündungswerte im Körper reduzieren.
  • Diabetes: Regelmäßiger Konsum von Amla-Öl kann einen hohen Blutzuckerspiegel senken. 
  • Immunsystem: Der Extrakt aus der Gansbeere kann das Immunsystem stärken und das Mikrobiom der Darmflora regulieren. 

So wendest du Amla-Öl richtig an

Amla-Öl kräftigt die Haare.
Amla-Öl kräftigt die Haare. (Foto: CC0 / Pixabay / StockSnap)

Es gibt verschiedene Arten, Haaröle wie Amla-Öl anzuwenden:

  • Einwirken lassen und auswaschen: Diese Methode ist vor allem dann empfehlenswert, wenn deine Haare schnell nachfetten. Dafür benötigst du bloß ein paar Tropfen des reichhaltigen Öls, das du in deine (vorzugsweise) mit silikonfreiem Shampoo gewaschenen Haare und Spitzen einmassierst. Du kannst das Amla-Öl entweder über den Tag einwirken lassen oder bloß einige Minuten und es dann mit Wasser auswaschen. Vermeide es jedoch, mit nassen Haaren zu schlafen, denn das Wasser kann die äußere Schutzschicht der Haare aufbrechen und leicht die innere Struktur zerstören. 
  • Ohne Auswaschen: Hast du trockenes und strapaziertes Haar, brauchst du das Öl gar nicht auszuwaschen. Du solltest deine Haare vorher auf jeden Fall mit einem silikonfreiem Shampoo waschen. Denn wenn Silikonpartikel deine Haarstruktur verschließen, legt sich das Öl bloß auf die Haaroberfläche und kann nicht einziehen. Dadurch können deine Haare schnell fettig aussehen.
  • Häufigkeit: Probiere zunächst, das Öl zweimal pro Woche anzuwenden und beobachte, wie es auf dein Haar wirkt. Je nachdem, was deine Haare brauchen, reicht vielleicht eine Anwendung in der Woche bereits aus. 
  • Haartypen: Amla-Öl ist besonders bei gewelltem, dickem und trockenem Haar geeignet. Es ist ein reichhaltiges, fettiges Öl, das feines Haar beschweren kann. Leichte Öle wie Jojobaöl sind für feines Haar empfehlenswerter. 

Amla-Öl und seine Umwelt-Bilanz

Das aus den Amla-Beeren gewonnene Öl muss weite Transportwege zurücklegen.
Das aus den Amla-Beeren gewonnene Öl muss weite Transportwege zurücklegen. (Foto: CC0 / Pixabay / prasadganapule69)

Der Amlabaum hat seinen Ursprung in Indien und Südostasien und wird hauptsächlich immer noch in diesen Regionen angebaut. Dort gedeiht er in trockenem und tropischem Klima und ist widerstandsfähig auch bei niedriger Wasserzufuhr und Trockenheit. Kommerziell findet sich der Amlabaum heutzutage aber auch häufig im Mittleren Osten. Leider ist es schwer, beim Kauf auf den ersten Blick zu sehen, woher das Produkt genau stammt. In beiden Fällen legt das Amla-Öl weite Transportwege zurück. 

Achte beim Kauf am besten darauf, dass es sich beim Amla-Öl deiner Wahl um ein zertifiziertes Naturkosmetik-Produkt handelt. Denn die falschen Düngemittel und Pestizide können nicht nur die Natur, sondern auch die Qualität des Amla-Öls negativ beeinflussen.

Überarbeitet von Annika Reketat

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