Bärentraubenblätter sind in der Pflanzenheilkunde für ihre positive Wirkung bei Harnwegserkrankungen bekannt. Hier findest du mehr zur Wirkung und genauen Anwendung der Heilpflanze.
Bärentrauben haben ihren Namen tatsächlich von Bären, denn geschmacklich begeistern die Früchte hauptsächlich diese Tiere. Die Beeren der Bärentraube schmecken uns Menschen zwar weniger, dafür können wir aber von ihren Blättern profitieren. Schon seit dem 13. Jahrhundert verwenden Heilkundler:innen die Bärentraubenblätter wegen ihrer positiven Wirkung bei verschiedenen Beschwerden – die Studienlage dazu ist aber noch unklar.
Bärentraubenblätter: Inhaltsstoffe und Wirkung
Bärentraubenblätter weisen eine wirkungsvolle Kombination an Inhaltsstoffen gegen Blasenentzündung auf:
- Neben Gerbstoffen und harntreibenden Flavonoiden bekämpft der Pflanzenstoff Arbutin Blasenleiden besonders effektiv. Er wird erst in der Harnblase zu Hydrochinon umgewandelt, das dort das Wachstum der Bakterien hemmt.
- Da Hydrochinon über die Nieren ausgeschieden wird, wirkt es auch dort sowie in den ableitenden Harnwegen, dem Harnleiter und der Harnröhre antibakteriell.
- Die Inhaltsstoffe der Bärentraubenblätter wirken im Körper antibakteriell, entzündungshemmend und antiadhäsiv, also anti-haftend. Das kann von Vorteil sein, denn so können sich zum Beispiel Bakterien schlechter an die Schleimhaut der Blase haften.
Der immergrüne Zwergstrauch wird zwischen 30 Zentimeter und einem Meter hoch. Er wächst vor allem in den Mooren und Heiden Mittel- und Nordeuropas. Allerdings kommt er in Deutschland sehr selten vor und zählt hier zu den stark gefährdeten Arten. Du darfst Bärentraubenblätter daher nicht sammeln, da die Pflanze unter Naturschutz steht.
Weil die Bärentraube in Spanien und Italien professionell angebaut wird, sind die Blätter auch bei uns in der Apotheke erhältlich.
Bärentraubenblätter: Anwendung und Wissenswertes
Umgangssprachlich wird die Heilpflanze auch Harnkraut genannt und als Tee verwendet.
Zubereitung:
- Fülle dein Teesieb mit etwa einem Esslöffel (5 Gramm) getrockneten Bärentraubenblättern.
- Übergieße die Blätter anschließend mit etwa 250 Millilitern kochendem Wasser.
- Lass den Tee für etwa zehn bis 15 Minuten ziehen, bevor du die Bärentraubenblätter entnimmst.
Du kannst laut Empfehlung eines Anbieters bis zu vier Tassen des Tees pro Tag beziehungsweise sechs bis 12 Gramm Bärentraubenblätter verwenden. Allerdings solltest du Bärentraubenblätter nicht länger als eine Woche und nicht öfter als fünf Mal im Jahr anwenden, da es sonst zu Leberschäden kommen kann.
Außerdem sollen Bärentraubenblätter ihre Wirkung am besten bei alkalischem Urin entfalten. Dafür ist es ratsam, dich basisch zu ernähren. Das gelingt am leichtesten, wenn du viele pflanzliche Produkte isst und auf tierische Lebensmittel verzichtest. Hier findest du Inspiration: Basische Rezepte: Ideen für eine basische Ernährung.
Ob der Harn wirklich basisch sein muss, ist noch nicht vollständig geklärt. Eine Studie von 2003 weist darauf hin, dass alkalischer Harn keine Voraussetzung dafür ist, dass Hydrochinon seine antibakterielle Wirkung entfaltet. Unabhängig davon kannst du mit einer fleischarmen Ernährung aber auch die Umwelt schonen.
Hinweis: Unter Umständen verfärbt dein Harn sich grünlich-braun, wenn du Bärentraubenblätter anwendest. Das ist jedoch kein Grund zur Sorge.
Bärentraubenblätter kombinieren mit anderen Heilpflanzen
Du kannst die antimikrobielle Wirkung der Bärentraubenblätter auch gut mit harntreibenden Heilpflanzen kombinieren. Dafür eignen sich:
Wenn deine Beschwerden sich innerhalb einer Woche nicht bessern, solltest du ärztlichen Rat einholen.
Wichtig: Schwangere und stillende Personen sowie Kinder sollten Bärentraubenblätter vorsorglich nicht anwenden. Auch Menschen mit Nierenerkrankungen oder einer Überempfindlichkeit sollten Bärentraubenblätter meiden.
Weiterlesen auf Utopia:
- Wildkräuter sammeln, bestimmen, essen: 11 Tipps
- Cranberry: gesunde Wunderbeere – mit Fragezeichen?
- Multiresistente Keime: Was du über Antibiotika-Resistenzen wissen solltest
Überarbeitet von Adriana Jodlowska
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?