Mit Barfußschuhen durch die Kälte klingt für dich nach einem Widerspruch? Das geht! Wir zeigen dir fünf Minimalschuhe, mit denen du trotz dünner Sohlen keine kalten Füße bekommst.
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Träger:innen von Barfußschuhen schwören auf den angeblich natürlicheren Bewegungsablauf, schätzen die Zehenfreiheit und erhoffen sich eine bessere Fußmuskulatur und Balance durch die dünneren Sohlen. Viele von ihnen möchten auf all das auch in der kalten Jahreszeit nicht verzichten. Verschiedene Hersteller bieten daher auch Barfußschuhe für den Winter an. In diesen wetterfesten Varianten spürst du immer noch den Boden unter den Füßen, ohne nasse oder kalte Zehen zu bekommen.
Bitte beachte: Wie gesundheitsförderlich das Tragen von Barfußschuhen tatsächlich ist, bleibt umstritten. Sollte das Thema noch neu für dich sein, findest du mehr Informationen zu den gesundheitlichen Aspekten in unserem Barfußschuh-Ratgeber:
Inhaltsverzeichnis
- Was der Markt bietet
- Styles, Sohlen und Wetterfestigkeit
- Barfußschuhe für den Winter: Unsere Empfehlungen
- Leder bei Winterschuhen: Die Vor- und Nachteile
Nachhaltige Barfußschuhe für den Winter: Was der Markt bietet
Schuhhersteller, die auf Nachhaltigkeit achten, setzen bei ihren Winter-Modellen oft auf Leder und Wolle. Dabei handelt es sich um Materialien natürlichen Ursprungs. Besonders Leder gilt als äußerst belastbar, langlebig und dabei atmungsaktiv. Der Haken: Es ist in Bezug auf Tierschutz und chemische Weiterverarbeitung bedenklich. Weiter unten in diesem Artikel findest du weitere Details zu den Vor- und Nachteilen von Leder bei Winterschuhen
Als vegane Alternative kommt daher in manchen Barfußschuhen stattdessen Kunststoff zum Einsatz. Dieser basiert wiederum auf umweltschädlichem Erdöl. Manche Marken nutzen deshalb recycelten Kunststoff. Ob dieser bei Textilien gegenüber Neukunststoff wirklich ökologische Vorteile hat, ist unter Expert:innen allerdings umstritten.
An dieser Stelle sollte somit klar sein: Den perfekt nachhaltigen Barfußschuh gibt es nicht. Und wir konnten bisher auch keine Barfußschuhmarken ausfindig machen, die für all ihre Prozesse ein konsequent nachhaltiges Arbeiten durch seriöse Zertifikate belegen können. Allerdings gibt es einige Marken, die sich nach unserer Einschätzung zumindest glaubwürdig um eine nachhaltigere Schuhproduktion bemühen. Einige davon stellen wir in diesem Artikel vor.
Styles, Sohlen und Wetterfestigkeit
Viele der beliebten Winterklassiker unter den Schuhmodellen sind mittlerweile auch als Barfußschuhversion erhältlich. Wer im Winter etwa gerne Stiefel trägt, ist mit Barfuß-Chelsea-Boots gut beraten. Für alle Sneaker-Fans finden sich unter anderem knöchelhohe und wasserabweisende Schnürschuhe aus Schurwolle.
Es gibt sogar Barfuß-Wanderschuhe, allerdings können wir diese aufgrund der dünnen Sohlen nicht für lange Wanderungen in unwegsamem Gelände empfehlen. Für Spaziergänge in der freien Natur eignen sie sich aber gut. Und wer sich erst einmal an das Barfußlaufen in den eigenen vier Wänden gewöhnen möchte, für den hält das Angebot warme Barfußhausschuhe für den Winter bereit.
Die dünne Sohle ist charakteristisch für Barfußschuhe, darum wird auch bei Winter-Modellen nicht darauf verzichtet. Manche Hersteller bieten allerdings zusätzlich eine wärmende Einlegesohle an, die man im Sommer herausnehmen kann. Die Gummisohlen sind in der Regel auch auf nassem Untergrund rutschfest. Trotzdem solltest du bei Glätte vorsichtig sein: Eine millimeterdünne Sohle kann in dieser Hinsicht ein ausgeprägtes Profil derber Winterstiefel nicht ersetzen.
Es gibt mittlerweile auch Barfußschuhe in wasserdichter Qualität, allerdings sind die meisten Modelle nur „wasserabweisend“. Tipp für zusätzlichen Komfort: Du kannst wasserabweisende Barfußschuhe bei Regenwetter auch einfach mit wasserdichten Socken tragen.
Barfußschuhe für den Winter: Unsere Empfehlungen
ZAQQ: Barfuß-Chelsea-Boots aus Nappaleder
Du kannst den Chelsea-Stiefel dank seines schlichten und eleganten Designs vielseitig kombinieren und sowohl im Büro als auch im Alltag und bei Abendveranstaltungen tragen. Typisch für die knöchelhohen Schuhe sind die elastischen Einsätze am Schaftrand, durch die sich die Boots leicht an- und ausziehen lassen. Chelsea-Boots sind bei allen Geschlechtern beliebt, daher sind die „EQUITY Brogue Black“ von Zaqq ein Unisex-Modell.
Zaqq stellt die Barfußschuhe in Leipzig in Handarbeit her und achtet nach eigenen Angaben auf eine schadstoffarme Produktion. Dafür werden lösungsmittelfreier Kleber, Kautschuk für die Sohle und Naturleder verwendet. Offizielle Siegel zu Herkunft oder Gerbungsverfahren des tierischen Materials liegen jedoch nicht vor.
Details:
- Vegan: nein
- Wetterfest: wasserabweisend
- Sohle: Barfuß-Sohle aus Kautschuk und Innensohle aus Glattleder
- Material: Obermaterial aus Veloursleder, laut Zaqq „schonend gegerbt”
- Produktion: in Deutschland
Kaufen: ca. 170 Euro bei Zaqq
👉 Weitere Herbst- und Wintermodelle von Zaqq sind direkt beim Hersteller erhältlich.
Winter-Barfußschuhe von Wildling mit Schurwolle
Das deutsche Unternehmen Wildling ist bekannt für seine Barfußschuhe aus Bio- und Naturmaterialien. Das hier abgebildete Modell „Marone“ aus der Winter-Kollektion ist allerdings zusätzlich mit einer Polyester-Membran behandelt, um es wasserfest zu machen.
Der mittelhohe Schnürschuh enthält ungefärbte, braune Schurwolle aus Deutschland (Nordwolle), wo die Schafe nach Herstellerangabe in Landschaftsschutzprojekten gehalten werden. Das gewährt immerhin einen gewissen Mindeststandard in Sachen Tierwohl, denn in Deutschland ist die grausame Praxis des Mulesing verboten. Noch besser fänden wir allerdings eine unabhängige Zertifizierung der Haltungsbedingungen durch das kbT-Label.
Details:
- Vegan: nein
- Wetterfest: wasserabweisend
- Sohle: Die Sohle besteht aus Synthetik-Gummi (ca. 33 Prozent Recycling-Anteil), Silica und recyceltem Kork. Die wärmende Innensohle besteht aus Walkloden (100 Prozent Schurwolle).
- Material: Das Obermaterial aus 60 Prozent Schafschurwolle und 40 Prozent Hanf wurde mit einer Polyester-Membran behandelt.
- Produktion: in Portugal
Kaufen: Modell „Marone“ für 129 Euro bei Wildling
👉 Weitere Herbst- und Wintermodelle von Wildling sind direkt beim Hersteller erhältlich
Veganer Barfußschuh für den Winter mit Hanf und Flachs
Relativ neu in der Kollektion von Wildling ist der vegane Barfußschuh „Robinie”. Der hellgraue Strickkragen verleiht ihm einen modernen, lässigen Look, der gut zu Hoodies passt. Der Schuh ist eine gute Alternative für Menschen, die tierische Materialien vermeiden möchten. Anstatt von Wolle werden die Füße hier durch ein Innenfutter aus Hanf und Flachs gewärmt.
- Vegan: ja
- Wetterfest: wasserabweisend
- Sohle: Das Material besteht aus 60 Prozent Synthetik-Gummi (Recycling-Anteil: 33 Prozent), Silica und recyceltem Kork. Die Decksohle ist aus 100 Prozent Bio-Baumwolle.
- Material: Obermaterial aus Bio-Baumwolle mit Polyester-Membran, Innenfutter aus einem Hanf-Flachs-Vlies.
- Produktion: Portugal (laut Wildling fair und umweltverträglich)
Kaufen: 139 Euro bei Wildling
👉 Weitere Herbst- und Wintermodelle von Wildling sind direkt beim Hersteller erhältlich
Handgefertigte Senmotic-Barfußschuhe für den Winter
Senmotic fertigt Barfußschuhe in der Nähe von Leipzig in Handarbeit an und hat für den Winter die Modelle „Storm” und „Blizzard” im Sortiment.
Der hier abgebildete Barfußschuh für den Winter mit dem Namen „Storm” ist aus dick genarbtem Glattleder und Nubuk-Leder gefertigt. Auch bei diesem Hersteller liegen keine seriösen Nachhaltigkeitszertifikate für die tierischen Materialien vor. Der Preis ist deutlich gehoben, doch werden die Schuhe bei Senmotic auf Bestellung innerhalb von zehn Tagen in Handarbeit für dich gefertigt. Sehr lobenswert: Du kannst die Schuhe bei Verschleißerscheinungen vom Hersteller neu besohlen lassen.
Details:
- Vegan: nein
- Wetterfest: wasserabweisend
- Sohle: 3,9-Millimeter-Barfußsohle mit gefütterter Innensohle aus Lammfell
- Material: Das Leder stammt von Rindern aus Argentinien und Brasilien und wird mineralisch gegerbt. Die Gründe für diese Materialwahl werden vom Hersteller ausführlich erörtert. Das Futter besteht aus echtem Lammfell.
- Produktion: Handarbeit in Deutschland
Kaufen: ca. 260 Euro bei Senmotic
👉 Weitere Herbst- und Wintermodelle von Senmotic sind direkt beim Hersteller erhältlich
Barfuß-Hausschuhe mit Wolle
Barfußschuhe für den Winter gibt es auch in der Form warmer Hausschuhe. Sie eignen sich ideal, wenn du dich erst mal in den eigenen vier Wänden an Barfußschuhe gewöhnen möchtest, oder du bereits so sehr von Barfußschuhen überzeugt bist, dass „normale“ Hausschuhe für dich nicht mehr infrage kommen.
Woolfit ist ein kleines deutsches Unternehmen, das Hausschuhe aus Filz anbietet. Die abgebildeten Barfuß-Hausschuhe „Nomad” (unisex) werden in Kirgistan hergestellt, wo laut eigenen Angaben ein Zusammenschluss von Frauen die Manufaktur leitet. Woolfit möchte nachhaltige und faire Arbeitsbedingungen gewährleisten.
Die Wolle soll ebenfalls von Schafhirt:innen aus Kirgistan stammen. Ein unabhängiger Nachweis zu den Haltungsbedingungen – wie etwa über das kbT-Label – liegt uns auch bei diesem Hersteller nicht vor.
Details:
- Vegan: nein
- Wetterfest: nein
- Sohle: Barfuß-Sohle aus Naturlatex
- Material: Wollfilz
- Produktion: in Kirgistan (laut Herstellerangabe zu fairen „Direct Trade“-Bedingungen)
Kaufen: ca. 75 Euro bei Avocadostore, Otto oder Amazon.
👉 Weitere Barfußhausschuhe von Woolfit sind bei Avocadostore, Otto oder Amazon
Übrigens: Zu vielen fairen und grünen Mode-Shops findest du Vergünstigungen bei unseren Grünen Gutscheinen.
Leder bei Winterschuhen: Die Vor- und Nachteile
Leder ist, was seine physikalischen Eigenschaften betrifft, ein optimales Schuhmaterial für die kalte Jahreszeit. Es ist von Natur aus atmungsaktiv und wasserabweisend und zudem sehr robust und lange haltbar. Gute Lederschuhe kannst du über viele Jahre tragen – insbesondere, wenn du sie gelegentlich neu besohlen lässt. Dies bietet beispielsweise der Hersteller Senmotic an.
Doch bei Leder gilt es auch, ganz genau hinzuschauen. Anders als viele Menschen glauben, ist Leder nicht immer ein Abfallprodukt der Fleischindustrie. Tierhäute sind nach Fleisch das wichtigste Absatzprodukt von Schlachtbetrieben, denn die Nachfrage nach Lederprodukten ist hoch. Diese Nachfrage stärkt den Ledermarkt und damit auch die Nachfrage nach Tieren.
Die in vielen Fällen damit verbundene Massentierhaltung geht nicht nur mit viel Tierleid einher, sondern auch mit massiven CO2-Emissionen. Zudem durchläuft Tierhaut ein aufwendiges Verarbeitungsverfahren. Im Rahmen der konventionellen Gerbung kommen schädliche Chemikalien wie Chromsalze zum Einsatz. Wenn dann noch eine Membran auf das Leder aufgebracht wird, lässt sich das Endprodukt nicht mehr als Naturprodukt bezeichnen. Achte bei Lederprodukten daher idealerweise auf eine pflanzliche Gerbung. Mehr dazu:
Vegane Leder-Alternativen werden dagegen oftmals auf Basis von Erdöl hergestellt, dessen Förderung und Verarbeitung umwelt- und klimaschädlich sind. Die Hersteller von Öko-Barfußschuhen versuchen bereits, einiges besser zu machen. Zum Beispiel finden sich mittlerweile auch Modelle mit veganem Leder auf Pflanzenbasis.
Egal ob du aber tierisches oder veganes Leder für deine Winter-Barfußschuhe wählst: Achte auf eine gute Qualität, eine pflanzliche Gerbung bei Tierleder und bei veganem Leder auf einen hohen Anteil nachwachsender, pflanzlicher Rohstoffe. Mindestens so wichtig ist jedoch, dass du deine Schuhe gut pflegst, um sie so lange wie möglich tragen zu können.
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