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Benjeshecke: Richtig anlegen und schichten

Benjeshecke
Foto: CC0 / Pixabay / manfredrichter

Eine Benjeshecke, auch Totholzhecke genannt, besteht aus vielen Schichten Ästen und Zweigen. Wir zeigen, wie du die Benjeshecke selber anlegst und worauf du dabei unbedingt achten solltest.

Die Benjeshecke geht auf die beiden Brüder Hermann und Heinrich Benjes zurück, die Landschaftsgärtner waren und eine Hecke aus totem Holz errichtet haben. Deshalb wird die Hecke auch Totholzhecke genannt.

Den Brüdern ging es darum, Grünabfälle wie abgeschnittene Zweige und Äste sinnvoll zu nutzen. Sie schichteten die Äste wie ein Geflecht zu einer Hecke auf – ein praktischer Sichtschutz. Darüber hinaus ist die Benjeshecke auch ein Lebensraum für viele Tiere.

Benjeshecke anlegen: Anleitung

Für eine Benjeshecke brauchst du mehrere Holzpfähle, die später das Totholz stützen und an seinem Platz halten. Alternativ ist es auch möglich, mehrere Bäume zu pflanzen. Dies dauert dann aber deutlich länger, da du die Bäume bereits mehrere Wochen vor dem Anlegen der Benjeshecke pflanzen musst. 

Wie lang die Holzpfähle sein müssen und wie viele du benötigst, hängt von der gewünschten Höhe und Länge der Benjeshecke sowie vom verwendeten Totholz ab. Wichtig ist, dass du die Holzpfähle tief genug in die Erde setzt, damit sie der Hecke genug Stabilität geben. Wenn du lange Totholz-Äste nutzt, kannst du zwischen den Pfählen mehr Abstand lassen, sonst sollte der Abstand geringer ausfallen. Hier einige Anhaltspunkte:

  • Höhe: Oft sind Benjeshecken zwischen einem und anderthalb Metern hoch. Wenn du die Hecke aber als Sichtschutz nutzen willst, kannst du sie auch zwei Meter hoch anlegen. Dann solltest du etwa drei Meter lange Pfähle nutzen.
  • Durchmesser: Die Pfähle sollten einen Durchmesser von mindestens sechs Zentimetern aufweisen. Besser sind acht oder zehn Zentimeter.
  • Anzahl an Pfählen: Es ist sinnvoll, etwa alle 50 bis 90 Zentimeter einen Pfahl zu setzen. Beachte, dass am Anfang und am Ende der Hecke ein Pfahl steht und dass die Hecke auf beiden Seiten durch Pfähle begrenzt werden muss.
  • Breite: Die Pfahlreihen sollten circa 50 bis 70 Zentimeter voneinander entfernt stehen. Sie bilden die äußere Begrenzung der Hecke.
Lege zwei Pfahlreihen an (Punkte), die du mit Grünschnitt füllst (Striche).
Lege zwei Pfahlreihen an (Punkte), die du mit Grünschnitt füllst (Striche).
(Foto: Utopia)

Bevorzuge heimische Hölzer, zum Beispiel Birkenholz oder Tanne. Es gibt auch imprägnierte Pfähle, die normalerweise als Stützhölzer für junge Bäume verkauft werden. Wenn du sie nutzt, kann die Hecke bis zu 20 Jahre stehen bleiben, ohne dass du die Pfähle austauschen musst. Wir empfehlen aber, für die Benjeshecke Pfähle aus naturbelassenem Holz zu verwenden. Du bekommst sie in vielen Baumärkten und Gartencentern. 

So baust du das Gerüst für deine Benjeshecke:

  1. Markiere dir auf dem Boden die Stellen, an denen die Pfähle stehen sollen: Ziehe zuerst eine Reihe mit Markierungen im Abstand von je 50 bis 90 Zentimeter. Füge parallel dazu eine zweite hinzu. Die beiden Linien sollten einen Abstand von etwa 50 bis 70 Zentimeter haben.
  2. Grabe nun Löcher für die Pfähle. Sie sollten zwischen 70 Zentimeter und einen Meter tief sein. Je höher deine Benjeshecke, desto tiefer solltest du die Stützen eingraben.
  3. Setze dann die Pfähle ein.

Benjeshecke schichten: Grünschnitt, Äste und Zweige

Um die Benjeshecke zu begrünen, kannst du zum Beispiel Sanddorn hineinpflanzen.
Um die Benjeshecke zu begrünen, kannst du zum Beispiel Sanddorn hineinpflanzen.
(Foto: CC0 / Pixabay / wasi1370)

Beim Schichten der Benjeshecke mit Totholz und Grünschnitt kommt es auf den richtigen Platz an:

  1. Nach unten solltest du größere Äste legen, ebenso an die Seiten. Dadurch haben zum Beispiel Igel Platz zum Überwintern.
  2. In die Mitte und nach oben solltest du kleinere Äste und anderen kleinen Grünschnitt legen.
  3. Wenn du viele größere Äste hast, kannst du diese auch um die Pfähle flechten und so die Hecke zusätzlich stabilisieren.

Mit der Zeit verrotten Holz und Grünschnitt und die Benjeshecke sackt etwas zusammen. Dann kannst du weiteren Grünschnitt nachlegen. Achte aber darauf, die Hecke nicht zusammenzudrücken, damit sie viel Luft und Raum für die Tiere bietet. Zusätzliche Pflege der Benjeshecke ist nicht nötig.

Tipp: Damit die Benjeshecke grün wird, kannst du darin Kapuzinerkresse oder Sanddorn pflanzen. Möchtest du sie dauerhaft begrünen, ist auch Efeu eine Option.

Warum die Benjeshecke gut für Tiere ist – und für dich

Benjeshecke: gut für Tiere
Benjeshecke: gut für Tiere
(Foto: CC0 / Pixabay / Kranich17)

Die Benjeshecke (Totholzhecke) ist ideal für einen insektenfreundlichen Garten, nützt aber auch Vögeln und anderen Tieren. Besonders Amseln und Rotkehlchen finden dort Unterschlupf und sind vor Fressfeinden geschützt. Beliebt sind die Totholzhecken auch bei Säugetieren wie Igeln im Garten, die dort überwintern können. Eidechsen und Kröten sowie Wildbienen siedeln sich gerne in Benjeshecken an. Die Pflanzensamen im Kot der Tiere sorgen dafür, dass in der Hecke viele neue Pflanzen wachsen und die Benjeshecke zum Leben erwacht. Zugleich ist die Rinde des Totholzes eine gute Nahrungsquelle für viele Tiere.

Auch du kannst von den Tieren in der Benjeshecke profitieren: Viele Tiere sind Nützlinge, die Schädlinge aus deinem Garten fernhalten. Vögel ernähren sich zum Beispiel von Raupen, Spinnen, Würmern, die gerne das Gemüse im Garten anfressen. Marienkäfer haben es auf Blattläuse abgesehen und Igel auf Schnecken. 

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Überarbeitet von Lena Kirchner

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