Kurze Tage, niedrige Temperaturen: Der November bringt neben grauem Wetter auch weniger Vielfalt ins regionale Obst- und Gemüseregal. Wir zeigen, welche Lebensmittel du jetzt besser meidest – und welche du stattdessen kaufen kannst.
Der November hat kein allzu gutes Image: Graues, nasskaltes Wetter und noch zu lange hin bis zum Weihnachtsurlaub. Leider hat sich auch das große, bunte Obst- und Gemüseangebot aus dem Sommer und Herbst inzwischen zu großen Teilen verabschiedet. Doch wenn du etwas genauer hinschaust, findest du auch im November leckeres heimisches Obst und Gemüse – und kannst dadurch nachhaltiger einkaufen.
Regionales Obst und Gemüse: Im Winter besonders wichtig
Denn wer bei Obst und Gemüse auf Regionalität und Saisonalität achtet, kauft nicht nur gesünder, sondern auch umweltbewusster ein. Ein regionaler Anbau spart lange Transportwege ein und stärkt die heimische Landwirtschaft. Früchte, die zur Saison geerntet werden, müssen nicht lange gelagert oder energieintensiv im Gewächshaus gezogen werden, weil es draußen zu kalt für den Anbau ist. Greifst du zusätzlich zu Erzeugnissen aus biologischer Landwirtschaft, schont das Boden und Grundwasser.
Folgende Lebensmittel solltest du im November besser nicht kaufen:
Keine regionalen Tomaten mehr im November
Tomaten brauchen zum Wachsen viel Sonne, Licht und Wärme. Im November ist die heimische Tomatensaison vorbei – sie geht von etwa von August bis Oktober.
Du hast dennoch Tomaten aus Deutschland im Supermarkt gesehen? Dann stammen die Tomaten nicht mehr aus dem Freilandanbau, sondern ziemlich sicher aus dem Gewächshaus. Ein solcher Anbau ist extrem energieintensiv und nicht zu empfehlen.
Was tun? Künftig kannst du vorsorgen und Tomaten zur Saison kaufen und einkochen, um sie auch im Winter für Tomatensoße zu verwenden. Alternativ gibt es passierte Bio-Tomaten im Glas oder der Dose zu kaufen, hierfür werden reife Früchte verwendet. Doch Vorsicht: Glas- und Dosentomaten stammen oft aus China und haben lange Transportwege hinter sich.
Die Kohlrabi-Saison ist jetzt vorbei
Auch wenn die Herbst- und Wintermonate bekannt für deftige Kohlgerichte sind, ist Kohlrabi kein Wintergemüse. Die hellgrünen, gesunden Kohlrabiknollen gibt es nur von Frühjahr bis Herbst (etwa Mai bis Oktober) aus heimischem Anbau.
Was tun? Als TK-Gemüse kaufen oder auf eine der vielen anderen Kohlsorten zurückgreifen, die im November Saison haben (siehe unten).
Aubergine, Paprika, Zucchini – kein Ratatouille mehr im November
Auch für die Sommergemüsesorten Aubergine, Paprika und Zucchini ist im November die Saison bereits vorbei. Vereinzelt kannst du sie noch aus Lagerbeständen kaufen, doch die große Mehrheit der genannten Gemüse kommt im Winter keinesfalls aus Deutschland.
Discounter, Supermärkte und sogar Bio-Läden bieten sie stattdessen als importierte Ware an. Achte deshalb genau auf die Herkunftsangabe: Bei unverpacktem Obst und Gemüse findest du diese entweder auf der Frucht selbst, auf dem Preisschild oder der Obstkiste.
Zwetschgen kommen derzeit von weit her
Zwetschgen haben in Deutschland nur relativ kurz – von Juli bis Oktober – Saison. Zwar findet man in der Gemüsehandlung oder im Supermarkt teils noch Zwetschgen im Angebot, diese kommen aber aus dem Ausland – längere Transportwege inklusive.
Auch Beeren wie Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren gibt es noch zu kaufen, sie stammen allerdings ebenfalls von weit her.
Sollte man im November Mandarinen und Orangen kaufen?
Anders als etwa die genannten Zwetschgen haben Mandarinen und Orangen in Deutschland niemals Saison. Die Zitrusfrüchte haben hierzulande keine guten Wachstumsbedingungen. Wer aber nicht auf Mandarinen und Orangen verzichten möchte, sollte die Früchte jetzt im Winter kaufen statt im Sommer.
Der Grund dafür: In Italien und Spanien wachsen vor allem Winterorangen, Sommerorangen dagegen kommen meist aus den USA oder Südafrika und haben damit einen deutlich längeren Transportweg. Auch europäische Mandarinen und Clementinen haben in den kalten Monaten Saison.
Wichtig beim Kauf: Achte auf Bio-Früchte. Konventionelle Mandarinen und Orangen etwa zählen zu den Obstsorten mit der höchsten Pestizidbelastung. Im Bio-Anbau dagegen sind chemisch-synthetische Pestizide verboten und du kannst auch die Orangenschale weiterverwenden.
Dieses regionale Obst und Gemüse gibt es im November
Auch wenn das heimische Vitaminangebot im November kleiner ausfällt als in den Vormonaten, kannst du jetzt noch regional und gesund einkaufen. In den Einkaufskorb wandern dürfen jetzt:
- Äpfel und Birnen sind frisch sowie aus Lagerbeständen erhältlich.
- Frischen Salat kannst du zum Beispiel aus Feldsalat und Rucola zubereiten.
- Die Grünkohl-Saison hat begonnen, der Kohl schmeckt zum Beispiel als Grünkohl-Chips oder auch als Grünkohl-Smoothie.
- Weitere Kohlsorten wie Rosenkohl, Rotkohl, Spitzkohl, Weißkohl und Wirsing kann man jetzt ebenfalls wieder genießen.
- Pastinaken haben eine leckere süßliche Note und unserem Redakteur Ben bereits den Winter versüßt.
- Aus heimischen Quitten kann man Quittengelee und Quittenmarmelade kochen.
- Rote Bete schmecken roh und gekocht oder auch als Rote-Bete-Saft.
Weitere saisonale Früchte findest du hier:
Utopia-Saisonkalender für den besten Überblick
Der Utopia-Saisonkalender liefert dir für das gesamte Jahr eine gute Orientierung, welches Obst und Gemüse gerade Saison hat. Du kannst ihn in gedruckter Form als Poster kaufen oder als Monats-Wandkalender mit Spiralbindung – inklusive vielen Rezepte und Zubereitungstipps rund um das jeweils saisonale Obst und Gemüse. Bestell den Saisonkalender gleich hier.
Du kannst du unseren Saisonkalender auch kostenlos als PDF auf dein Smartphone herunterladen, wenn du den Utopia-Newsletter abonnierst.
Auch spannend: Aussaat im November: Für diese Gemüsesorten ist es noch nicht zu spät
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?