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Fairtrade-Eis: Eisgenuss mit gutem Gewissen

Eis
Foto: Colourbox.de

Sommerzeit = Eiszeit! Faires Eis ist voll im Trend. Doch wie fair ist Fairtrade-Eis überhaupt? Und welche Hersteller gibt es?

Die Hersteller werden immer kreativer, die Eissorten immer ausgefallener und – das ist die gute Nachricht – auch die Auswahl an fairen Eiscremes wird immer größer und bunter. Wir haben in Bioläden, Bio-Supermärkten und Supermärkten die Tiefkühlabteilungen durchforstet und dabei einige leckere Fairtrade-Eissorten entdeckt.

Faires Eis boomt

Immer mehr Menschen achten auf ihre soziale Verantwortung und favorisieren fair gehandelte Produkte. Auch beim Eis schlecken im Sommer. Diese Zahlen belegen den Boom bei fairem Eis: 2019 wurden rund 8.000 Tonnen faire Eiscreme verkauft, zehn Jahr davor (2009) waren es gerade mal 300 Tonnen. Und wir wagen die Prognose: Diesen Sommer dürften die Hersteller sich erneut über einen Rekord freuen.

Die Grafik zeigt den Absatz von Speiseeis mit Fairtrade-Siegel in Deutschland in den Jahren 2010 bis 2016 (in Tonnen).
Die Grafik zeigt den Absatz von Speiseeis mit Fairtrade-Siegel in Deutschland in den Jahren 2010 bis 2016 (in Tonnen). (Foto: Statista)

Die Fairtrade-Standards betreffen in erster Linie Rohstoffe, die als Importprodukte aus Entwicklungsländern kommen. Bei Eis ist das in erster Linie Zucker, Kakao, Vanille, Kaffee und Bananen.

Fairtrade-Eis: Die Auswahl wird größer

Bislang war die Auswahl bei fairem Eis aber noch nicht so berauschend. Aber sie wird größer. Wichtig: Diese Eis-Marken tragen natürlich nur dann das Fairtrade-Siegel, wenn bei der jeweiligen Sorte auch tatsächlich Fairtrade-Zutaten verarbeitet wurden – meist geht es um Kakao und Zucker.

Ben & Jerry’s

Die größte Auswahl an fairem Eis gibt es von Ben & Jerrys: 2021 sind es ingesamt zwölf Sorten. Das Eis ist aber nicht nur fair, sondern auch klimaneutral produziert. Und auch vegane Sorten sind im Sortiment.

Ben & Jerry’s hat sich seit jeher soziale und ökologische Verantwortung auf die Fahnen geschrieben – diese Ziele sind geblieben, auch wenn das Unternehmen inzwischen zu Unilever gehört. 2013 wurde die gesamte Produktion auf Fairtrade-zertifizierte Rohstoffe umgestellt.

Kleines Manko: Die Milch, die Ben & Jerry’s verwendet, stammt zwar aus dem nachhaltigen Molkerei-Programm Caring Dairy, sie trägt jedoch kein Bio-Siegel. Zudem enthalten die Produkte künstliche Zusätze. Den Slogan „all natural“ musste das Unternehmen 2010 von den Packungen streichen.

Infos zu den Inhaltsstoffen über www.benjerry.de.

Kaufen**: Faires Eis von Ben & Jerry’s kannst du in nahezu allen Supermärkten finden oder online u.a. bei Rewe bestellen, .

Gildo Rachelli

Das Eis von Gildo Rachelli ist Demeter-zertifziert. Alle Zutaten sind Bio, es werden keine Saccharose, Farbstoffe, Konservierungsmittel, gehärtete Fette, Palmöl und GVO verwendet. Die Klassiker Vanille, Schokolade und Stracciatella sind Fairtrade. Im Angebot sind auch vegane und laktosefreie Eiscremes.

Infos zu den Inhaltsstoffen: www.ecoinform.de

Kaufen: Erhältlich über Märkte, die Demeter-Produkte führen, also typischerweise über den Biohandel.

DasEis. – healthy planet

Fairtrade Eis: DasEis.

DasEis. von der healthy planet GmbH in Wiesbaden trägt viele Auszeichnungen: „Biomarke des Jahres 2016“ und „Best new Product“. Die Eissorten mit einem hohen Rohstoffanteil aus Entwicklungsländern tragen das Fairtrade-Siegel. Diese Saison sind das Choco Trinitario, Doublenut und Vanilla Traditionale.

Abgesehen von Fairtrade hat DasEis. auch glutenfreie, vegane und laktosefreie Sorten im Angebot. In allen Bechern landen ausschließlich Bio-Zutaten, Aromen, Farbstoffe, Konservierungsmittel, zusätzliche Fette und industriell raffinierter Zucker sind tabu.

Nachhaltigkeits-Pluspunkte gibt’s für die kompostierbaren Becher. Sogar die Löffel im Deckel sind nicht aus Plastik, sondern aus Maisstärke. Zudem wird der Strom für die Produktion mittels Sonnenenergie selbst erzeugt. Das Eis wird klimaneutral hergestellt.

Kaufen: Erhältlich über Rewe, Edeka, Globus, tegut und natürlich im Bio-Handel.

Infos zu den Inhaltsstoffen: www.ecoinform.de

Wie fair ist faires Eis?

Fairtrade-Siegel
(Foto: )

Fairtrade-Produkte sind am Fairtrade-Logo zu erkennen. Das Fairtrade-Siegel garantiert, dass die Kleinbauern einen Preis erhalten, der über dem Marktpreis liegt und die Kosten für ihre nachhaltige Produktion auch wirklich deckt. Gentechnisch veränderte Organismen sind verboten.

Bei Kakao und Zucker erlaubt Fairtrade aus logistischen Gründen den Mengenausgleich, das bedeutet die fair gehandelten Rohstoffe können mit Nicht-Fairtrade-Rohstoffen gemischt werden und sind nur indirekt rückverfolgbar. Daher sind diese Produkte mit dem Hinweis „mit Mengenausgleich“ gekennzeichnet. Die Fairtrade-Bauernfamilien und Beschäftigten auf Plantagen profitieren von denselben Fairtrade-Vorteilen. Die Rückverfolgbarkeit erfolgt in diesen Fällen indirekt über eine detaillierte Dokumentation. Zusätzlich gibt es eine Fairtrade-Sozialprämie, über deren Investition die Kleinbauern selbst entscheiden können. Fairtrade engagiert sich außerdem in der Bekämpfung von Kinderarbeit.

Fairtrade ist nicht Bio

Die Hauptzutat Milch ist wie Sahne und Eier kein Fairtrade-Produkt und auch nicht zwangsläufig Bio. Daher unbedingt darauf achten oder gegebenenfalls nachfragen, woher Milch & Co. deiner Lieblingssorte stammen. Hier liegt zum Beispiel der Unterschied zwischen Produkten wie dem von DasEis. (Bio und Fairtrade) oder Ben & Jerrys (zwar Fairtrade, aber nicht Bio).

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