Ein Burnout ist eine Folge von Überarbeitung – und kann so ziemlich jede:n treffen. Wer die Symptome nicht ernst nimmt, läuft Gefahr, die eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Diese Anzeichen solltest du ernst nehmen.
Burnout: Symptome und Anzeichen
Nicht nur typische Workaholics können von einem Burnout betroffen sein, sondern auch Eltern, Studierende, Schüler:innen, Arbeitslose oder Rentner:innen. Die Bandbreite der möglichen Betroffenen zeigt, wie wichtig es ist, sich der Gefahr eines Burnouts bewusst zu sein.
Um rechtzeitig etwas gegen einen drohenden Burnout unternehmen zu können, solltest du die Anzeichen kennen. Die Warnsignale sind vielfältig und jeder Mensch weist ein individuelles Muster auf. Zudem verändern sich die Symptome eines Burnouts abhängig davon, wie weit er schon fortgeschritten ist.
Burnout-Symptome: Erste Warnsignale
Zu Beginn der Entwicklung eines Burnouts treten Symptome noch in sehr diffuser Form auf. Du hast vielleicht eher subtil das Gefühl, irgendetwas sei nicht in Ordnung. Manchmal tritt in der Anfangsphase grundlose Angst auf. Wichtige Anzeichen zu Beginn eines Burnouts sind vor allem erste körperliche Beschwerden wie Müdigkeit, Magen-Darm-Probleme oder Schlafstörungen.
Da diese Signale schwer zu erkennen sind und nicht immer mit einem Burnout in Verbindung gebracht werden, reagieren viele Menschen in der ersten Phase nicht auf sie.
Konkrete Anzeichen eines drohenden Burnouts
(Foto: CC0 / Pixabay / janeb13)
Der Verlauf eines Burnouts ist individuell, lässt sich laut dem sogenannten Burisch-Modell aber in 7 grobe Phasen aufgliedern, so das Medizinportal Netdoktor.
Ein beginnender Burnout (Phase 1 im Burisch-Modell) geht zunächst mit gesteigertem Einsatz für eine bestimmte Aufgabe einher. Das kann zum Beispiel die Erziehung der eigenen Kinder betreffen oder Verantwortlichkeiten im Job. Besonders achten solltest du auf diese Anzeichen:
- du arbeitest fast pausenlos ohne größere Unterbrechungen
- du übernimmst zusätzlich Mehrarbeit
- du verdrängst Misserfolge oder Enttäuschungen
- du fühlst dich unentbehrlich
- du hast das Gefühl, keine Zeit für dich mehr zu haben
- du verleugnest eigene Bedürfnisse
- du schränkst zwischenmenschliche Kontakte ein
Körperlich kann ein Burnout Symptome wie die folgenden hervorrufen:
- Erschöpfung
- Energie- und Schlafmangel
- Infektanfälligkeit
Bemerkst du diese ersten konkreten Anzeichen bei dir, ist es wichtig, deine derzeitige Arbeitseinstellung zu überdenken. Niemand hält ein dauerhaft hohes Arbeitspensum durch. Wenn du in dieser Phase nicht regelmäßige Pausen machst und Erholungszeiten am Wochenende einlegst, dann können die Burnout-Symptome weiter voranschreiten und sich verschlimmern.
Symptome eines fortschreitenden Burnouts
(Foto: CC0 Public Domain / pixabay / Foundry)
Während die Anfangsphase eines Burnouts noch durch vermehrten Arbeitseifer geprägt ist, kippt dieses Überengagement im späteren Verlauf. Es macht sich das Gefühl breit, dass man nun doch endlich mal etwas für seine Leistung zurückbekommen sollte. Da dem gefühlt meist nicht so ist, reagieren Menschen oft mit “innerer Kündigung” und weniger Engagement beziehungsweise Rückzug (Phase 2 im Burisch-Modell). Sie kommen zu spät, machen längere Pausen und erledigen nur das Nötigste
Bei einem fortschreitenden Burn-Out (Phase 3 im Burisch-Modell) fühlst du dich häufig:
- verärgert, unzufrieden und gereizt
- ausgenutzt und betrogen
Ist ein Burnout sehr weit vorangeschritten, kommt es laut Netdoktor zu schwindender Leistungsfähigkeit (Phase 4), emotionalem Rückzug und Desinteresse (Phase 5). Dann tauchen neben den bereits genannten Symptomen häufig noch folgende auf:
- schlechtere Arbeitsleistung (zum Beispiel häufige Flüchtigkeitsfehler)
- Rückgang des kreativen Denkens
- Entscheidungsschwierigkeiten
In diesen fortgeschrittenen Phasen treten oft Gefühle von tiefer Erschöpfung, Sinnlosigkeit und Versagen auf. Außerdem ist der Energieverlust so groß, dass Erholungspausen am Wochenende oder im Urlaub zur Entspannung nicht mehr ausreichen können.
Bei diesen Burnout-Symptomen solltest du handeln
(Foto: CC0 / Pixabay / lukasbieri)
In Phase 6 kommt es laut dem Burisch-Modell zu starken psychosomatischen Reaktionen und die körperlichen Symptome verschlechtern sich zunehmend. Wichtige Burnout-Symptome in diesem Stadium sind:
- Mattheit und Erschöpfung
- Ruhelosigkeit
- Schlafstörungen
- Muskelverspannungen
- sexuelle Probleme
- Kopfschmerzen und Rückenschmerzen
- erhöhter Blutdruck und Herzrasen
- Magenkrämpfe, Übelkeit und Verdauungsbeschwerden
- Tinnitus
Diese Symptome eines Burnouts sind klare Anzeichen, dass du kürzertreten solltest. Dein Körper will dir sagen, dass seine Ressourcen langsam aber sicher erschöpft sind. Denke daran, dass du auch mit deinen mentalen und physischen Kräften nachhaltig umgehen solltest.
Wichtig: Burnout-Symptome dauern meist über eine längere Zeit an, also über Wochen oder Monate, und sind etwas anderes als zeitweilige Überarbeitung. Solltest du diese also bei dir feststellen, hole ärztlichen oder psychologischen Rat ein, um über den Verdacht auf Burnout zu sprechen. Im schlimmsten Fall droht sonst der Zusammenbruch (Phase 7) oder der Übergang der Symptome in eine Depression.
Fazit: Burnout-Symptome ernst nehmen
Anzeichen eines Burnouts sind vielfältig und äußern sich bei jedem Menschen unterschiedlich. Die einen zeigen viele der Symptome, andere nur ein paar wenige. Zudem verändern sich die Symptome des Burnouts, wenn es fortschreitet. Die Art und Intensität der Symptome sind also ein guter Hinweis für das Stadium des Burnouts.
Wichtig ist, dass du einem Burnout so früh wie möglich entgegensteuerst. Das Geheimnis liegt darin, nachhaltig mit den eigenen psychischen Ressourcen umzugehen. Geringeres Arbeitspensum, weniger Erfolgsdruck, mehr Pausen und auch mal „Nein“ zu einer zusätzlichen Aufgabe zu sagen.
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Überarbeitet von Philipp Multhaupt
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