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Öko-Test: Bio-Couscous „sehr gut“ – bis auf einen

Couscous Öko-test
Foto: Öko-Test

Öko-Test hat 19 Couscous-Produkte untersucht, darunter elf aus Bio-Anbau. Viele schnitten „sehr gut“ ab. Doch an einem Bio-Produkt und einigen konventionellen hatten die Tester:innen etwas auszusetzen.

Er schmeckt als Salat, würzige Beilage oder als Süßspeise: Couscous. Den Klassiker aus der nordafrikanischen Küche gibt es inzwischen auch in Deutschland in jedem Supermarkt zu kaufen. Doch wie gut sind die Produkte? Öko-Test hat 19 Couscous-Sorten aus Hartweizen untersucht, davon elf Bio-Produkte. Ein Labor prüfte sie auf Schadstoffe.

Das Ergebnis: Die Produkte sind in der Regel empfehlenswert, Bio-Couscous schnitt fast immer „sehr gut“ ab – mit einer Ausnahme: Der „K-Bio Couscous Vollkorn“ von Kaufland (1,13 Euro je 500 Gramm) war nur „befriedigend“, weil in ihm zwei Schadstoffe nachgewiesen wurden. Auch einige konventionelle Produkte waren nicht frei von Mängeln.

Der Test wurde erstmals in der Öko-Test-Ausgabe 05/23 veröffentlicht, nun sind die Testergebnisse auch im Öko-Test Jahrbuch 2023 abrufbar. Haben sich zwischenzeitlich Änderungen bei den Produkten oder bei gesetzlichen Grenzwerten ergeben, ließ Öko-Test eine neue Laboranalyse durchführen.

Couscous: Öko-Test findet Pestizidspuren in Bio-Produkt

Die Tester:innen von Öko-Test bewerteten 13 von 19 Couscous-Produkten mit „sehr gut“. Darunter befanden sich zehn von elf untersuchten Bio-Produkten, unter anderem „Dm Bio Couscous“ von Dm (1,15 Euro je 500 Gramm) und „Rewe Bio Couscous,“ (1,19 Euro je 500 Gramm) – beide sind Naturland-zertifiziert.

Drei Produkte waren „gut“, zwei weitere „befriedigend“ – schlechtere Noten wurden nicht vergeben. Insgesamt also eine gute Bilanz für Couscous. Zum Vergleich: Bei einem Test von Quinoa im März waren zwei Produkte mit „mangelhaft“ beziehungsweise „ungenügend“ durchgefallen – unter anderem wegen Belastungen mit Pestiziden.

Ganz frei von Pestizidresten waren auch die Produkte in diesem Test nicht. Das beauftragte Labor fand sie in vier von acht konventionellen Produkten – und dem Bio-Produkt von Kaufland. Eigentlich ist der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden im Bio-Anbau verboten. Wie trotzdem Spuren von Cypermethrin, ein Kontaktgift und Insektizid, auf dem Couscous landen konnten, ist unklar. Der Hersteller vermutet eine Verunreinigung durch Windabdrift von einem konventionell bewirtschafteten Nachbarfeld, Kaufland konnte die Substanz laut eigenem Gutachten nicht nachweisen. Öko-Test stuft das Pestizid als „besonders bedenklich“ ein.

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Hochgefährliches Bienengift in vier Produkten

Auch andere Pesizide wurden in Spuren auf den Couscous-Produkten gefunden. So enthielten vier Packungen Pirimiphos-methyl – darunter der „Tipiak Couscous“ von Tipiak (2,59 Euro pro 500 Gramm, Note: „befriedigend“). Das Insektizid ist für Bienen giftig und in Deutschland nicht mehr zugelassen. Das Pestizid-Aktionsnetzwerk PAN stufte es 2011 als „hochgefährlich“ ein.

„Für Menschen, die von einem der Couscous-Produkte essen, sind die gefundenen Gehalten im Spurenbereich akut nicht giftig“, stellt Öko-Test klar. „Wildbienen als Bestäuber für die Pflanzen zu verlieren – das wäre aber auch für uns Menschen hochgefährlich.“

Öko-Test: Viele Couscous-Marken zu empfehlen

Schimmelpilzgifte fanden die Tester:innen nur in sehr geringen Spuren, Gehalte an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH / MOSH-Analoge) waren nur in zwei Produkten leicht erhöht. Bei einem davon handelte es sich ebenfalls um das Tipiak-Produkt. In einer Couscous-Packung fanden Tester:innen Spuren des verbreiteten Pestizids Glyphosat, das unter anderem ebenfalls Hummeln und Bienen beeinträchtigt. Auch hier will der Hersteller kein Glyphosat beim Anbau des Hartweizen eingesetzt haben.

Alle Testergebnisse kannst du im Öko-Test Jahrbuch 2023 oder auf ökotest.de nachlesen.

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