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“Das gesündeste Lebensmittel der Welt”: So baust du es selbst an

Brunnenkresse anbauen
Foto: CC0 / Pixabay / sternbea

Brunnenkresse anzubauen gelingt am besten im Gartenteich oder in anderen Gewässern. Doch auch im Topf und auf dem Balkon kann das gesunde Grün gedeihen. Wir verraten dir, wie du beim Anbau von Brunnenkresse vorgehst.

Brunnenkresse ist ein äußert gesundes Gemüse. In den Gemüseabteilungen wirst du jedoch meistens nicht fündig. Daher lohnt es sich, Brunnenkresse anzubauen und sie somit immer frisch zur Verfügung zu haben.

Die würzigen Blätter der Brunnenkresse stecken voller Vitamine und Mineralstoffe. Auch im Winter liefert dir die immergrüne Pflanze frische Blätter für Salate, Suppen oder Smoothies. Sie kann daher helfen, in der kalten Jahreszeit das Immunsystem zu stärken.

Brunnenkresse anbauen: Darum lohnt es sich

Selbst angebaute Brunnenkresse reichert Salate mit vielen Vitaminen an.
Selbst angebaute Brunnenkresse reichert Salate mit vielen Vitaminen an. (Foto: CC0 / Pixabay / jereskok)

Wenn du Brunnenkresse anbaust, hast du immer frische Blätter für leckere Mahlzeiten zur Hand. Das lohnt sich, denn die Brunnenkresse ist gesund:

Sie gilt deshalb nicht nur als eine schöne Zier- und Gewürzpflanze, sondern ist auch ein wertvolles Heilkraut.  

Ihre hohe Nährstoffdichte brachte der Brunnenkresse den Ruf ein, das “gesündeste Gemüse der Welt” zu sein. Dies geht zurück auf eine Studie von 2014. Darin erzielt die Brunnenkresse den Spitzenplatz von 47 untersuchten Gemüsearten. Dabei ging es darum, welches Gemüse den Tagesbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen decken kann. Seit dem gab es keine weiteren Untersuchungen, die der Brunnenkresse den Rang bei dieser Fragestellung ablaufen konnten.

Ob jetzt die Brunnenkresse wirklich das gesündeste Gemüse ist oder ob Untersuchungen, die beispielsweise auch sekundäre Pflanzenstoffe miteinbeziehen, zu anderen Ergebnissen kommen, ist offen.

Mit Brunnenkresse kannst du deinen Ernährungsplan noch abwechslungsreicher und vor allem regionaler gestalten. Eine ausgewogene Ernährung bleibt dabei jedoch ausschlaggebend für eine gesunde Ernährung.

Brunnenkresse anbauen: Standort wählen

Wenn du Brunnenkresse anbaust, kannst du sie als Heil- und Gewürzpflanze verwenden.
Wenn du Brunnenkresse anbaust, kannst du sie als Heil- und Gewürzpflanze verwenden. (Foto: CC0 / Pixabay / kar0329)

Um Brunnenkresse anzubauen, solltest du ihr natürliches Umfeld nachahmen. Die niedrige Pflanze gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) und gedeiht vor allem im Sumpf und in Fließgewässern. 

In der freien Natur findest du die Brunnenkresse daher in klaren, flachen und sauberen Fließgewässern, wie in seichten Bächen, an Quellen oder schattigen Uferzonen.  

Mit ein wenig Aufwand kannst du einen geeigneten Lebensraum für den Kreuzblütler schaffen. Dafür eignet sich ein sauberer Gartenteich, eine natürliche Wasserquelle oder ein dauerhaftes Schlammbeet.

Der Standort sollte folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Kühl und (halb-)schattig: So trocknet die Erde nicht so schnell aus.
  • Lehmhaltiger und humusreicher Boden: Er liefert der Brunnenkresse genug Nährstoffe und Wasser. Mit einer Bodenprobe kannst du deinen Boden selber testen.
  • Feuchtigkeit: Brunnenkresse mag nassen Boden und gedeiht am besten direkt im Wasser.
  • Das Wasser sollte sauerstoffreich sein.
  • Die optimale Wassertiefe beträgt fünf bis 30 Zentimeter

Übrigens: Die Brunnenkresse zeigt dir außerdem den Sauerstoffgehalt des Wassers an, denn sie gedeiht hauptsächlich in klarem und damit sauerstoffreichen Gewässern. Zudem sind ihre Blütenpollen für Insekten und Schmetterlinge eine Nahrungsquelle. Die Brunnenkresse ist daher für einen insektenfreundlichen Garten geeignet.

Brunnenkresse im Topf anbauen

Wenn du keine Wasserquelle im Garten hast, kannst du Brunnenkresse alternativ im Wasserkübel anbauen, erklärt die AOK. Dazu benötigst du einen Blumentopf mit nährstoffreicher, torffreier Erde, den du in einen Wasserkübel stellst. So ist die Brunnenkresse stets mit Feuchtigkeit versorgt.

So bereitest du einen Topf zum Anbauen von Brunnenkresse vor: 

  1. Installiere eine Drainage, um Staunässe zu vermeiden. Lege dazu unten in den Blumentopf eine zwei Zentimeter dicke Schicht aus grobem Kies. 
  2. Mische die torffreie Gartenerde mit etwas Sand, damit die Kresse das Wasser gut aufnehmen kann. Die Erde kannst du übrigens auch selber machen: Torffreie Erde selber machen: Anleitung für nachhaltige Erde
  3. Fülle den Topf mit der Erde auf und lasse am oberen Rand noch ein bis zwei Zentimeter Platz.
  4. Stelle den Blumentopf mit der Erde in einen etwas größeren Übertopf.
  5. Fülle den Übertopf mit Wasser, bis das Wasser eine Höhe erreicht hat, die etwa einen Zentimeter über der Erde im Blumentopf liegt.

Tausche das Wasser alle zwei Tage komplett aus, sobald die Brunnenkresse zu wachsen begonnen hat.

Brunnenkresse: Anzucht und Anbau

Brunnenkresse anzubauen, gelingt auch aus Samen.
Brunnenkresse anzubauen, gelingt auch aus Samen. (Foto: CC0 / Pixabay / _Alicja_)

Du kannst Brunnenkresse anbauen, indem du die Pflanzen aus Samen heranziehst oder indem du junge Stecklinge auspflanzt. Wir empfehlen dir dabei Bio-Saatgut zu wählen.

So gehst du bei der Aussaat von Brunnenkresse vor:

  1. Bereite einen Topf mit feuchter Erde vor. 
  2. Lege die Samen auf die Erde.
  3. Drücke sie leicht an. Bedecke sie jedoch nicht mit Erde: Brunnenkresse-Samen sind Lichtkeimer
  4. Halte die Erde sehr feucht, am besten mit einer Sprühflasche. 
  5. Nach etwa einer Woche und bei einer Temperatur um 20 Grad fangen die Samen an zu keimen.
  6. Setze die jungen Pflanzen an die vorgesehene Wasserstelle, wenn sie eine Höhe von mindestens zehn Zentimetern erreicht haben.

Junge Brunnenkresse-Stecklinge kannst du im Fachhandel kaufen oder selbst vorziehen. Wähle zunächst einen geeigneten Standort, um sie anzupflanzen. Setze die Stecklinge dann in die Erde, indem du ein kleines Loch aushebst und die Wurzeln in der Erde eingräbst.

Tipp: Das Anpflanzen der Stecklinge kann im Wasser etwas knifflig sein. Stelle in jedem Fall sicher, dass die Strömung in leichten Fließgewässern nicht zu stark ist, damit sie die kleinen Pflanzen nicht mitreißt.

    Brunnenkresse anbauen und pflegen: Wasserqualität ist ausschlaggebend

    Brunnenkresse anzubauen ist nicht schwer, solange die Wasserqualität stimmt.
    Brunnenkresse anzubauen ist nicht schwer, solange die Wasserqualität stimmt. (Foto: CC0 / Pixabay / alsen)

    Sobald du die Brunnenkresse angebaut hast, ist ihre Pflege kinderleicht. Brunnenkresse ist winterhart und resistent gegenüber Schädlingen im Garten

    Einige Dinge solltest du bei der Pflege dennoch beachten:

    • Am wichtigsten ist, dass das Beet oder der Kübel niemals austrocknen
    • Stelle außerdem sicher, dass das Wasser klar und sauber bleibt.
    • Wie bereits erwähnt, solltest du Wasser im Topf mindestens alle zwei Tage auswechseln.
    • Rege ein buschiges Wachstum an, indem du lange und alte Triebe regelmäßig zurückschneidest
    • Kompost als Dünger ist nicht unbedingt nötig, kann jedoch das Wachstum der Kresse erheblich beschleunigen. Nutze dazu deinen eigenen Gartenkompost

    Angebaute Brunnenkresse ernten: So verwertest du sie

    Selbst angebaute Brunnenkresse liefert dir rund ums Jahr gesundes Grün.
    Selbst angebaute Brunnenkresse liefert dir rund ums Jahr gesundes Grün. (Foto: CC0 / Pixabay / silviarita)

    Wenn du Brunnenkresse anbaust, kannst du rund um das Jahr ernten. Frisch und vitaminreich sind die jungen Triebe im Frühjahr, bevor sie Blüten austreiben.

    Schneide beim Ernten ganz einfach mit einer Küchenschere einige Triebe ab. Lasse stets genug Triebe übrig, damit die Brunnenkresse weiter gedeihen kann. Je älter die Pflanze ist, desto schärfer und auch bitterer schmecken die Blätter. 

    Verwende Brunnenkresse zum Beispiel in einer Kressesuppe, als Brotbelag, in frischen Salaten, als Gewürz im Kräuterquark oder in einem grünen Smoothie. Oder lasse dich von unseren anderen Kresse-Rezepten inspirieren. 

    Tipp: Wenn du wildwachsende Brunnenkresse erntest, dann wähle nur Pflanzen aus sauberem Gewässer. Reinige die Blätter gründlich, um Larven oder Eier von Insekten und anderen Tieren abzuwaschen.

    Überarbeitet von Martina Naumann

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