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E-Mails löschen und das Klima schützen

e-mails löschen
Foto: CC0 / Pixabay / solenfeyissa

E-Mails löschen und weniger versenden, trägt zum Klimaschutz bei. Jede E-Mail verursacht Treibhausemissionen – wahrscheinlich mehr, als du denkst. Utopia erklärt den Zusammenhang.

Auf den ersten Blick scheinen E-Mails und Chats eine umweltfreundliche Alternative zu klassischen Briefen zu sein: Du brauchst kein Papier und der Brief muss nicht per Auto, Schiff oder Flugzeug transportiert werden. Tatsächlich verursachen E-Mails aber auf ganz andere Weise Treibhausgas-Emissionen.

Wir erklären dir, wie umweltschädlich E-Mails tatsächlich sind und warum du deine Mails auch mal löschen solltest.

E-Mails und das Klima: Jede Nachricht verbraucht Strom

E-Mails liegen auf Servern und verbrauchen so Strom.
E-Mails liegen auf Servern und verbrauchen so Strom.
(Foto: CC0 / Pixabay / ColossusCloud)

Eine E-Mail ist schnell verschickt – und kommt binnen weniger Sekunden bei der:m Empfänger:in an. Aus diesem Grund sind digitale Nachrichten auch so bequem und beliebt. Was viele dabei aber nicht bedenken, ist der ökologische Fußabdruck von E-Mails:

  • Um eine E-Mail zu tippen, benutzt du einen Computer oder ein Handy. Diese Geräte verbrauchen währenddessen Strom.
  • Die E-Mail muss nachfolgend über verschiedene Server übermittelt werden, um bei der:m Empfänger:in anzukommen. Auch diese Server verbrauchen Strom – ebenso wie die Kommunikation zwischen ihnen.
  • Der oder die Empfänger:in liest die E-Mail wiederum auf einem Computer oder Handy, was ebenfalls Strom verbraucht.
  • Der entscheidendste Punkt aber: Die E-Mail bleibt auf einem Server liegen und ist in dieser Form für stetigen Stromverbrauch verantwortlich.

Solche Server stehen überall auf der Welt in riesigen Rechenzentren. Um diese hochzufahren und zu kühlen, braucht es eine Menge Strom: Im Jahr 2020 waren Serverzentren in Deutschland für etwa drei Prozent des gesamten deutschen Stromverbrauchs verantwortlich.

Lese-Tipp: Genauere Informationen zum Stromverbrauch von Rechenzentren findest du in unserem Artikel zu grünem Webhosting.

E-Mails löschen: So viel Treibhausgase verursacht eine E-Mail

Wie hoch der Treibhausgasausstoß einer E-Mail ist, kann nur grob geschätzt werden. Laut den Aussagen des britischen Wissenschaftlers Mike Berners-Lee in seinem Buch Wie schlimm sind Bananen? – Der CO2-Abdruck von allem verursachen E-Mails durchschnittlich folgende Treibhausgas-Emissionen:

  • 0,03 Gramm CO2-Äquivalente pro Spam-Mail
  • 0,3 Gramm CO2-Äquivalente pro normaler E-Mail (von Laptop zu Laptop)
  • 0,2 Gramm CO2-Äquivalente pro normaler E-Mail (von Smartphone zu Smartphone)
  • 17 Gramm CO2-Äquivalente für eine umfassende E-Mail 
  • 26 Gramm CO2-Äquivalente für eine E-Mail an einen Verteiler von 100 E-Mail-Adressen

Obwohl rund 80 Prozent des weltweiten E-Mail-Verkehrs auf Spam-Mails zurückzuführen ist, sind diese für einen geringeren Treibhausgas-Ausstoß als durchschnittliche E-Mail-Kontos verantwortlich. Das liegt daran, dass viele Spam-Nachrichten bereits vorab gefiltert werden, nie angeklickt oder sofort gelöscht werden. Eine „echte“ E-Mail verursacht mehr Treibhaus-Emissionen, da wir uns länger mit dieser beschäftigen.

Schätzungen von Berners-Lee zufolge könnte im Jahr 2019 der jährliche weltweite E-Mail-Verkehr 150 Millionen Tonnen verursacht haben. Das entspricht circa 0,3 Prozent des globalen CO2-Fußabdruckes

Trotzdem: Der ökologische Fußabdruck einer E-Mail entspricht nur etwa einem Sechzigstel von dem eines klassischen Briefes. Das Problem ist aber, dass heute viel mehr E-Mails versendet werden als früher Briefe. Das ist ein klassisches Beispiel für den Rebound-Effekt: Eine einzelne E-Mail spart gegenüber einem Brief CO2 ein. Wenn jedoch beispielsweise 100 Mal so viele Mails wie Briefe verschickt werden, sind E-Mails dennoch klimaschädlicher als es Briefe früher waren. 

E-Mails löschen und das Klima schützen – praktische Tipps

E-Mails löschen und ökologischen Fußabdruck verbessern
E-Mails löschen und ökologischen Fußabdruck verbessern
(Foto: CC0 / Pixabay / geralt)

Um deinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren, kannst du deine digitale Kommunikation überdenken und ändern. Dabei können einfache Schritte helfen, weniger Treibhausgas-Emissionen zu verursachen:

  • Schreibe weniger E-Mails: Entsprechend einer Studie senden alleine die Briten jährlich 64 Millionen E-Mails, auf die zu verzichten wäre. Dazu zählen vor allem kurze Nachrichten wie „Dankeschön“ oder „Habe ein schönes Wochenende“. Überlege daher bei jeder E-Mail, ob diese wirklich nötig ist.
  • Lösche E-Mails: Durchsuche regelmäßig dein E-Mail-Konto nach Nachrichten, die du nicht mehr benötigst. Verschiebe diese in den Papierkorb und leere diesen dann. Achte dabei besonders auf große E-Mails mit Dateianhang. In vielen Mailing-Konten kannst du dazu die Nachrichten nach Größe sortieren.
  • Lösche Spam-Mails: Leere regelmäßig den Junk-Mail-Ordner, in dem sich Spam-Nachrichten ansammeln. Je nach Provider wird dies automatisch in einem bestimmten Zeitraum erledigt – du kannst hierfür auch einen kürzeren Zeitraum wählen. Außerdem solltest du einen Email-Provider mit gutem Spamfilter verwenden.
  • Newsletter abmelden: Bekommst du regelmäßig Newsletter, die du ohnehin nie liest? Dann beende das Abonnement – das ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern spart dir auch Zeit. Am Ende jedes Newsletters findest du dazu einen Link, um dich vom Abo abzumelden.
  • Soziale Medien: Auch Facebook, Instagram und Co. senden regelmäßig E-Mails mit den letzten Benachrichtigungen und News. Diese kannst du in den Einstellungen des jeweiligen Netzwerkes abmelden.
  • Grüne E-Mail-Anbieter: Inzwischen gibt es einige E-Mail-Provider, die ihre Server zu 100 Prozent mit Ökostrom betreiben – und dir gleichzeitig auch mehr Privatsphäre gewähren. Wir empfehlen dir daher, auf jeden Fall zu einem alternativen E-Mail-Anbieter zu wechseln – ganz unabhängig davon, wie viele Nachrichten du schreibst.

Willst du einen Schritt weiter gehen? Dann versuche es einmal mit Digital Detox: So sparst du nicht nur Strom, sondern hast auch mehr Zeit für die essenziellen Aspekte des Lebens.

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Überarbeitet von Lena Kirchner

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