Elektroautos befinden sich noch in der Nische: Kaum mehr als ein Prozent aller Neuzulassungen in Deutschland geht auf das Konto von Elektro-Mobilen. Dabei gibt es ganz hervorragende Modelle – vielleicht müssen wir uns nur geistig von der Idee lösen, die Elektro-Anschaffung müssen sich „amortisieren“.
Es geht ums Geld, könnte man meinen: Nicht mal Zehntausend der insgesamt rund drei Millionen im Jahr 2014 zwischen Flensburg und Füssen verkauften Pkw fahren Batterie-elektrisch. Diese Autos sind so teuer, dass sich der Mehrpreis über die niedrigen Stromkosten nicht einspielen lässt. Denn so ticken wir Deutschen – die Wahl des Antriebs ist traditionell ein Rechenexempel. „Amortisiert“ sich der Dieselmotor nicht, wird zum Benziner gegriffen.
Ganz ähnlich sieht es bei einem lokal emissionsfreien Elektroauto aus. Dabei weiß jeder, der mal so ein Ding gelenkt hat, wie komfortabel, kraftvoll und damit überlegen es fährt. In der Bildergalerie finden Sie 11 aktuelle Elektroautos im Überblick.
Wir sollten aber ehrlich zu uns sein und unser Denken hinterfragen: Ist der Zukunftsantrieb wirklich eine Möglichkeit, um Geld zu sparen? Oder ist er nicht viel mehr ein Extra wie Alufelgen, Sitzheizung und Lederausstattung? Eine Komfortfunktion mit Umweltwirkung, für die wir gerne einen Aufpreis zahlen sollten?
Elektroautos als Austattungsmerkmal?
Warum sollten wir so denken? Weil wir oft bereit sind, für andere Extras viele, viele Euros auszugeben. Kein Auto verlässt das Werk in Grundausstattung. Hier noch ein paar Parksensoren, dort die schicke Farbe gegen Aufpreis. Alles kostet Geld.
Überhaupt ist der Autokauf weitgehend irrational. Nur die Begründung, die wir uns und unseren Freunden und Nachbarn für die Wahl ausgerechnet eines modischen Citroens, eines spröden Skodas oder eines mächtigen Range Rovers geben, ist immer scheinbar vernünftig. Wir rationalisieren unsere emotionale Kaufentscheidung. Egal, ob wir ach so bescheiden sind oder das schwere SUV so ungeheuer praktisch finden.
Zurück zum Elektroauto: Die Millionen Autos im Bestand, die ausschließlich für Pendel- und Kurzstrecken eingesetzt werden, könnten komplett durch Batterie-elektrische Autos ersetzt werden. Dafür ist die Reichweite schon heute groß genug, das beweisen die 11 spannenden Elektroautos unserer Bildergalerie.
Wenn wir lernen, die Mehrkosten für zum Beispiel die „electric drive“-Version eines Smart als Luxusinvestition in unseren Alltag zu begreifen, weicht der Schmerz des Kassenlochs unserem Genuss des leisen Gleitens. Das sollte uns genauso viel wert sein wie das Schiebedach oder das opulente Audiosystem. Aber bitte nur mit Ökostrom.
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