Die Checkliste für die Erstausstattung eines neugeborenen Babys kann eine Herausforderung sein – was benötigst du wirklich und was nicht? Wir gehen mit dir die Checkliste durch und klären, welche Dinge du dir getrost sparen kannst.
Keine Frage: Vor allem beim ersten Kind muss viel Kleidung und Zubehör angeschafft werden. Doch nicht alles häufig Angepriesene ist auch wirklich nötig und vieles kannst du auch Second Hand kaufen oder im Freundeskreis ausleihen. Dies spart Ressourcen, Müll und mit ausgeliehenen Dingen vermeidest du auch eventuelle Fehlkäufe (zum Beispiel bei Babytragen). Wir verraten dir, worauf du bei der Baby-Erstausstattung verzichten kannst und welche nachhaltigen Alternativen es gibt.
1. Die Baby-Erstausstattung rund ums Schlafen
1. Beistellbett und Stubenwagen lieber gebraucht kaufen
Die kleinen Beistellbetten (90×55 cm) und Stubenwägen sind vor allem praktisch für die ersten paar Monate. In der Nacht kann bequem gestillt werden und tagsüber ist das Kind immer in der Nähe. Doch schon nach einigen Wochen werden Babys mobiler. Dann wirst du dein Kind wahrscheinlich immer öfter bei dir im Bett finden. Und nach ein paar Monaten ist das Baby schon zu groß für den Stubenwagen. Daher ist es sinnvoll, sich diese Betten lieber bei Freund:innen auszuleihen oder gebraucht zu kaufen.
2. Gitterbett in den Maßen 140×70 cm kaufen
Im Gegensatz zu den kleinen Betten bleibt dein Baby in dem Gitterbett mit dem Standardmaß 120×60 cm für bis zu zwei Jahre. Es gibt auch Gitterbetten mit den Maßen 140×70 cm, bei denen du zu gegebener Zeit die Gitter abnehmen kannst. In diesen Betten können die Kinder bis zu sechs Jahre schlafen. Oft bekommst du diese Betten in gutem Zustand ebenfalls Second Hand zu kaufen. Aus hygienischen Gründen solltest du aber eine neue Matratze für dein Baby kaufen. Schadstoffarme Kindermatratzen aus Bio-Baumwolle gibt es zum Beispiel bei **Avocadostore.
2. Erstausstattung fürs Baden, Wickeln und Pflegen
1. Badewanne statt Babywanne
Wenn du zuhause eine große Badewanne hast, kannst du darin auch gut das Baby baden. Für ein Neugeborenes ist zwar ein kleiner, enger Raum von Vorteil – hier fühlt es sich sehr geborgen. Dies kannst du aber auch leicht in einer großen Badewanne umsetzen: Einfach das Baby am Kopfende baden und den Badebereich mit einem eingerollten Duschhandtuch begrenzen. Deine Hebamme zeigt dir nach der Geburt, wie du dein Baby sicher hältst.
2. Heizstrahler über dem Wickeltisch
Heizstrahler sind sehr praktisch für Frühgeborene, die ihre Temperatur noch nicht gut selbst halten können. Auch für Winterbabys können sie sich lohnen, solltest du im ansonsten eher niedrig temperierten Kinderzimmer wickeln. Wenn du ein Sommerbaby bekommst, kannst du es aber ruhig erstmal ohne Heizstrahler versuchen. Auch hier gilt: Second Hand zu kaufen macht Sinn, da die Strahler meist nur für die ersten paar Lebensmonate benötigt werden und gebraucht entsprechend gut in Schuss sind.
3. Nachhaltiger Wickeln und Pflegen
Beim Wickeln hast du mehrere Möglichkeiten für eine nachhaltige Pflege und die Wahl der Windeln. Besonders empfehlenswert sind Stoffwindeln und Ökowindeln. Bei der Pflege solltest du darauf schauen, dass du möglichst Naturkosmetik nutzt. Hersteller haben meist eine eigene Babyserie, die auf die Ansprüche deines Neugeborenen angepasst sind. Diese natürlichen Produkte enthalten meist kein Paraffin, keine Schadstoffe oder künstlichen Zusatzstoffe, die deinem Baby schaden können.
3. Nachhaltiger unterwegs mit dem Baby
1. Kinderwagen
Ein Kinderwagen bietet dir und deinem Baby eine sichere Möglichkeit, die Welt gemeinsam zu erkunden. Inzwischen bieten viele Hersteller Kombi-Kinderwägen an, bei denen du einen Wannenaufsatz für Neugeborene hast. Den kannst du später gegen einen Kinderwagenaufsatz austauschen. So werden das Gestell und die Reifen lange genutzt.
Tipp: Oft gibt es echtes oder synthetisches Lammfell als Unterlage für die winterliche Ausfahrt im Kinderwagen. Eine nachhaltige und tierfreundliche Alternative sind Bio-Baumwolldecken als Unterlage. Die fühlen sich für dein Baby auch besser an als Synthetikstoffe: Baumwolle ist atmungsaktiv und dein Kind schwitzt darin nicht so schnell.
2. Babytrage oder Tragetuch
In einem Tragetuch kannst du schon die Kleinsten sicher und geborgen von A nach B transportieren. Gut erhaltene Tragen findest du auch gebraucht. Aber: Nicht jede Variante kommt für jede:n infrage und auch die Kinder haben unterschiedliche Bedürfnisse. Mit etwas Glück kannst du dir ein Tragetuch im Freundes- oder Familienkreis ausleihen, um zu schauen, was dir und deinem Kind am meisten zusagt.
Tipp: Bitte achte bei dem Kauf oder dem Leihen von Tragen immer darauf, dass dein Baby die Beine anhockt, die Knie auf der Nabelhöhe sind und die Oberschenkel abspreizt. Dies ist die natürliche Haltung, wenn du dein Baby hochhebst. Bei einer Fehlstellung im Tragetuch könnte das Baby Schaden nehmen. Denn die Hüften des Kleinen sind noch nicht ganz ausgereift und entwickeln sich erst mit der Zeit.
4. Erstausstattung: Kleidung, die dein Baby wirklich braucht
Neugeborenen-Kleidung musst du nicht unbedingt neu kaufen. Auf Flohmärkten, Kinderbasaren und auf Tausch- und Verkaufsportalen kannst du sehr gut Second-Hand-Babykleidung erwerben. Meist sind die Kleidungsstücke in den Größen 50 bis 62 wenig oder gar nicht genutzt, da die Babys innerhalb weniger Wochen herausgewachsen sind und viele Eltern einfach zu viel gekauft oder geschenkt bekommen haben.
Die folgende Liste hilft dir und zeigt, was du für dein Baby zu Beginn an Kleidung benötigst:
- 4-5 (Wickel-)Bodies
- 4-5 Strampler
- Baumwoll- oder Wollsöckchen
- 1-2 Baumwollmützen
- 2 Schlafsäcke
- Jäckchen (Sommer) oder Schneeanzug (Winter)
An dieser Liste siehst du: Ein Baby benötigt keinen überfüllten Kleiderschrank. Zu Anfang gilt in der Regel: Je einfacher und praktischer, umso besser.
Tipp: Gerade die ersten Kleidungsstücke kannst du gut bei Freund:innen ausleihen. Da die Babys die Sachen nur knapp einen Monat tragen, sind sie meist nicht abgenutzt.
5. Spielzeug für dein Baby: in Maßen statt in Massen
Dein Säugling braucht direkt nach der Geburt so gut wie kein Spielzeug. Ein Kuscheltier oder ein Greifling werden erst mit ein paar Monaten wirklich interessant, wenn dein Baby auch lernt zu greifen. Ein Klassiker sind Mobiles, an denen sich die Kleinen gar nicht sattsehen können. In einem weiteren Artikel verraten wir dir, wie du ein Mobile einfach selber bastelst.
Es ist sinnvoll, wenn du das Spielzeug altersgerecht zu gegebener Zeit für dein Baby besorgst. Auch hier solltest du dich zunächst auf Flohmärkten oder Online-Portalen umschauen. Und vor allem: Unterschätze nicht die Mengen geschenkter Spielsachen von Freunden und der Verwandtschaft.
Tipp: Oft sind es die einfachen Spielzeuge, die bei den Kindern die Fantasie anregen, große Freude bereiten und mit denen sie sich am längsten beschäftigen.
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