Falafel sind ein beliebtes und vermeintlich gesundes Fertiggericht. Bei Öko-Test schneiden jedoch besonders die konventionellen Produkte ernüchternd ab: Sie enthalten fast alle Glyphosat und noch mindestens ein weiteres Pestizid. Von den getesteten Bio-Produkten können hingegen fast alle überzeugen – „sehr gut“ ist aber nur eine einzige Marke.
Falafel sind unter Veganer:innen ein bekanntes und proteinreiches Essen. Doch auch viele Nicht-Veganer:innen schätzen die deftigen Bällchen als Zutat für Falafel-Döner und Sandwiches oder als Hauptmahlzeit mit Salat und Gemüse.
Falafel gelten als gesund. Schließlich bestehen sie größtenteils aus Kichererbsen, die uns unter anderem mit pflanzlichem Protein, verschiedenen Mineralstoffen und Vitaminen versorgen. Als nicht ganz so gesund haben sich jedoch alle konventionellen Falafel-Produkte in der aktuellen Analyse von Öko-Test entpuppt. Neben Pestizidrückständen ist dafür auch der hohe Salzgehalt verantwortlich.
Hinweis: Der Falafel-Test wurde ursprünglich in der Ausgabe 01/2025 von Öko-Test veröffentlicht, jetzt sind die Testergebnisse im Jahrbuch für 2026 abrufbar. Kam es zwischenzeitlich zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen oder teilten die Anbieter Produktänderungen mit, ließ Öko-Test die Produkte neu testen.
Falafel-Test: 4 Bio-Produkte sind empfehlenswert
Für den Falafel-Test hat Öko-Test zwölf Produkte aus Super- und Biomärkten sowie Discountern unter die Lupe genommen. Sechs Produkte tragen ein Bio-Siegel. Bei allen Falafel handelt es sich um Fertigprodukte: Sie sind bereits vorgegart, -frittiert oder -gebraten.
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Das einzige Produkt, dem Öko-Test die Bestnote „sehr gut“ verliehen hat, sind die „Falafel Classic„ von Alnatura (2,99 Euro/200 Gramm). Sie enthalten keine Pestizide, Mineralölrückstände oder andere Schadstoffe und haben von allen Produkten den niedrigsten Salzgehalt. Drei weitere Bio-Produkte erhalten die Bewertung „gut“. Dazu zählen:
- Dennree Vegane Falafel (2,79 Euro/200 Gramm)
- “Food for Future Bio-Falafel” von Penny (2,19 Euro/200 Gramm)
Auch diese Produkte sind frei von Pestiziden. Allerdings enthalten sie etwas mehr Salz als der Testsieger von Alnatura.
Das einzige Bio-Produkt, das enttäuscht, sind die „My Veggie Falafel“ von Edeka Bio. In ihnen fand das Labor sogenannte MOSH-Verbindungen. Dabei handelt es sich um Mineralölrückstände, die sich im Körper anreichern. Welche langfristigen Folgen sie dabei nach sich ziehen können, ist bislang nicht abschließend geklärt.
Glyphosat in fast allen konventionellen Falafeln
Bei den konventionellen Falafel-Produkten schneiden die „K-Take It Veggie Vegane Falafel“ von Kaufland mit einem „Befriedigend“ mit am besten ab. Die anderen Produkte landen auf den hinteren Plätzen, zwei fallen durch. Das liegt insbesondere am nachgewiesenen Glyphosat. Dieses Pestizid kommt nach wie vor auf konventionell bewirtschafteten Feldern zum Einsatz, um Schädlinge abzuwehren.
Doch das starke Pestizid wirkt nicht nur gegen Schädlinge, sondern auch gegen heimische Pflanzen und Insekten. Gelangt es in die Umwelt, vernichtet es auch den Lebensraum von zahlreichen Tierarten und gefährdet somit die Biodiversität. Zudem kursiert die Vermutung, dass Glyphosat für den Menschen krebserregend wirken könnte. Diese Annahme ist jedoch noch nicht abschließend wissenschaftlich bestätigt.
Doch das Labor fand in den konventionellen Falafeln nicht nur Glyphosat, sondern in fünf Produkten noch mindestens ein weiteres Pestizid. Trauriger Rekordhalter sind dabei die Garden Gourmet Vegane Falafel: Hier fand Öko-Test Spuren von vier verschiedenen Pestiziden. Laut Öko-Test ist dies besonders problematisch, da bislang noch nicht bekannt ist, welche Wechselwirkungen es zwischen unterschiedlichen Pestiziden geben könnte.
Falafel-Test: Fast alle Produkte zu salzig
Dass Falafel aus Kichererbsen bestehen, ist weitläufig bekannt. Doch welche Zutaten stecken noch in den pflanzlichen Bällchen? Laut Öko-Test enthalten alle getesteten Produkte neben Kichererbsen Zwiebeln, Kräutern und Gewürze. Einige Produkte enthalten zudem Reis, Sojabohnen, Weizenmehl, Maisstärke oder Gemüse. Geschmacklich können dabei alle Falafel-Produkte überzeugen. Was Öko-Test jedoch negativ auffällt, ist der hohe Salzgehalt: Elf von zwölf Produkten sind zu salzhaltig.
Als Orientierung nutzt Öko-Test dabei den finnischen Richtwert für Fertigprodukte von 1,1 Prozent Salz. Nur die Falafel von Alnatura liegen knapp darunter. Das Problem: Nehmen Menschen täglich zu viel Salz auf, kann dies den Blutdruck erhöhen und das Entstehen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern.
Bei der Erstveröffentlichung des Falafel-Tests bemängelte Öko-Test in den „Vemondo Vegane Falafeln“ von Lidl die zugefügten natürlichen Aromen und das zugesetzte Eisen. Letzteres ist nicht nur überflüssig, sondern könnte sogar negative Auswirkungen haben: Gerade für Nicht-Veganer:innen besteht das Risiko einer Überdosierung, wenn Menschen die Falafel und andere eisenhaltige Produkte regelmäßig verzehren. Aus diesen Gründen bekamen die Vemondo-Falafel von Öko-Test die schlechteste Bewertung „ungenügend“. Da Lidl das Produkt mittlerweile aus dem Sortiment genommen hat, ist es nicht mehr Bestandteil des aktuellen Tests.
Alle Details sowie die Testergebnisse kannst du im Öko-Test Jahrbuch 2026 oder online auf ökotest.de nachlesen.
Fazit: Falafel kaufen oder selbst machen?
Bestehen Falafel tatsächlich hauptsächlich aus Kichererbsen, sind sieein gesundes und proteinreiches Gericht. Bei Fertigprodukten solltest du jedoch möglichst auf Bio-Qualität achten, um chemisch-synthetische Pestizide im Essen zu vermeiden und eine ökologische Landwirtschaft zu fördern. Um zu garantieren, dass die Falafel nicht zu viel Salz oder Zusatzstoffe enthalten, empfiehlt es sich, die kleinen Bällchen selbst herzustellen. Wie das funktioniert, erfährst du in unserem Falafel-Rezept.