Der Fuchsbandwurm kann er beim Menschen schwere Lebererkrankungen auslösen. Wenn du aber beim Sammeln von Bärlauch und Co. einige Vorsichtsmaßnahmen beachtest, bleibt das Infektionsrisiko minimal.
Beim Fuchsbandwurm handelt es sich um einen kleine Art des Bandwurms, die laut Fachinformationen lediglich auf der Nordhalbkugel verbreitet ist. Der Fuchsbandwurm kommt vor allem in mitteleuropäischen Ländern vor und befällt zum Beispiel in Bayern schätzungsweise jeden dritten bis vierten Fuchs. Auch die Hauptstadt München gilt als Fuchsbandwurm-Risikogebiet, da dort viele Füchse vorkommen.
Wie Fuchsbandwürmer wirken
Außer dem Fuchs kann der Bandwurm auch Hunde und Katzen befallen. Der Fuchsbandwurm vermehrt sich durch seinen mit reifen Eiern durchzogenen Kot, der über einen Zwischenwirt wie beispielsweise kleine Nagetiere aufgenommen wird. In deren Darm schlüpfen aus den Eiern kleine Larven. Da diese zur Leber wandern und sich dort massiv vermehren, kann das Gewebe zerstört werden.
Krankheitsbild: Welche Symptome lösen Fuchsbandwürmer aus?
(Foto: CC0 / Pixabay / marcelkessler)
Zwischen der Ansteckung und dem Vollbild der Erkrankung vergehen oft mehrere Jahre, was die Diagnose häufig erschwert. Da die Larven des Fuchsbandwurms hauptsächlich die Leber befallen und diese durch Zysten schädigen, entstehen dementsprechende Beschwerdebilder. Die Symptome sind zunächst von außen schwer zu erkennen. Leiden Menschen oder Tiere an dieser sogenannten Echinokokkose, so entwickeln sie häufig eine Gelbsucht, haben Schmerzen im Oberbauch oder bemerken Müdigkeit, Gewichtsverlust und einen schlechteren Allgemeinzustand.
Wichtig: Bei der Echinokokkose handelt es sich laut RKI um eine meldepflichtige Erkrankung. Von Mensch zu Mensch überträgt sich die Erkrankung jedoch nicht. Der genaue Übertragungsweg ist laut Wissenschaftler:innen der Universität Würzburg noch nicht geklärt.
Infektion vermeiden: Achtung, wenn du Bärlauch & Co. sammelst!
Im Schnitt gibt es pro Jahr 40 gemeldete Krankheitsfälle. Das heißt, das handelt sich bei der Echinokokkose um eine seltene Erkrankung. Dennoch kann eine Erkrankung lebensbedrohliche Folgen haben. Betroffene Patient:innen müssen oft lebenslang Medikamente nehmen.
Daher solltest du eine Ansteckung mit dem Fuchsbandwurm vorbeugen. Waldfrüchte, Pilze und Pflanzen könnten mit infiziertem Fuchskot verunreinigt sein – abschließend ist ihre Rolle bei der Übertragung des Fuchsbandwurms noch nicht geklärt, so das RKI. So lange dies nicht abschließend geklärt ist, solltest einige Vorsichtsmaßnahmen einhalten, wenn du Bärlauch und Co. sammelst:
- Bärlauch sowie Früchte, die nah am Boden wachsen, solltest du vor dem Verzehr mit heißem Wasser abwaschen. Selbiges gilt für Gemüse oder Beeren aus Freilandkulturen. Beachte bitte, dass Tiefgefrieren hier nicht viel bringt, da die Eier des Fuchsbandwurms erst bei Temperaturen von etwa -80 Grad absterben.
- Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du den gesammelten Bärlauch in gekochter Form nutzen.
- Einige Stellen sind besonders risikoreich, da der Fuchsbandwurm dort häufiger seinen Kot ablegt. Vermeide, wenn du Früchte oder Bärlauch sammelst, also Wegkreuzungen, Baumstümpfe oder Felsen.
- Falls du im Wald oder auf dem freien Feld arbeitest, wasche deine Hände danach gründlich. So minimierst du das Risiko, dich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren.
- Auch im Umgang mit deinen Haustieren solltest du auf eine gewisse Hygiene achten. Nach dem Kontakt zu Hunden und Katzen solltest du deine Hände waschen. Zudem ist es angebracht, die Tiere in regelmäßigen Abständen tierärztlich entwurmen zu lassen.
- Für Gartenbesitzer:innen gilt: Herumstreunende Füchse sollten weder eigenständig angefasst noch gefüttert werden. Fuchskot im Garten lässt sich mithilfe einer Schaufel, Handschuhen und einer kleinen Hundekot-Tüte entfernen.
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