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Gartenabfälle verbrennen: Warum das keine gute Idee ist

Gartenabfälle verbrennen: Warum das keine gute Idee ist
Foto: CC0 / Pixabay / Crazypitbull

Gartenabfälle zu verbrennen ist keine geeignete Methode, um gesammeltes Laub und Zweige loszuwerden. Das Verbrennen hat negative Folgen für die Umwelt und ist vielerorts sogar verboten. Das kannst du stattdessen tun.

Gerade im Herbst sammeln sich Laub und abgeschnittene Äste im Garten schnell in größeren Mengen an. Teilweise ist es so viel Grünschnitt, dass er nicht mehr in den eigenen Biomüll passt. Die Gartenabfälle zu verbrennen, wirkt da vielleicht wie eine gute Lösung – tatsächlich solltest du das aber unbedingt vermeiden.

Ein Feuer im Garten zu entfachen, verursacht unter anderem eine lokale Feinstaubelastung, weil Partikel ungefiltert in die Luft gelangen. In vielen Bundesländern ist das Verbrennen von privaten Gartenabfällen außerdem gesetzlich untersagt. Dieses Problem kannst du aber leicht umgehen, weil es viele andere Möglichkeiten gibt, Gartenabfälle zu entsorgen oder weiterzuverwenden. 

Gartenabfälle verbrennen: Das ist die Gesetzesgrundlage

Die Regeln zum Verbrennen von Gartenabfällen unterscheiden sich teilweise je nach Region.
Die Regeln zum Verbrennen von Gartenabfällen unterscheiden sich teilweise je nach Region.
(Foto: CC0 / Pixabay / jbooba)

Das Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft untersagt es, Gartenabfälle zu verbrennen. Allerdings haben die Landesregierungen den Spielraum, Ausnahmeregelungen in den jeweiligen Bundesländern festzulegen. Die genauen Regelungen für das Verbrennen von Gartenabfällen unterscheiden sich also von Bundesland zu Bundesland. Auch Städte und Kommunen können eigene Regelungen beschließen. Daher solltest du dich bei den örtlichen Behörden erkundigen, was für deine Region im Speziellen gilt. 

In diesen Bundesländern sind beispielsweise folgende Regelungen in Kraft (Stand Februar 2025):

  • Mecklenburg-Vorpommern: Gartenabfälle zu verbrennen ist unter der Woche im April und Oktober zwischen 8.00 und 18.00 Uhr für höchstens zwei Stunden erlaubt, sofern eine Entsorgung der Abfälle durch öffentlich-rechtliche Entsorgungssysteme nicht möglich oder zumutbar ist. Die Vorgaben für diese Ausnahmeregelung sind bei Privathaushalten in der Regel allerdings selten erfüllt. Sei daher unbedingt vorsichtig und informiere dich ausreichend, bevor du beschließt, deine Gartenabfälle zu verbrennen.
  • Sachsen: In Sachsen ist das Verbrennen von Gartenabfällen seit dem 22. März 2019 verboten und auch vorherige Ausnahmen sind nicht mehr zulässig. 
  • Bayern: Es dürfen unter bestimmten Bedingungen nur Abfälle der Forst- und Almwirtschaft außerhalb von Ortschaften verbrannt werden. Deine privaten Gartenabfälle darfst du in Bayern also nicht verbrennen
  • Brandenburg, Hamburg: Das Verbrennen von privaten Gartenabfällen ist auch hier verboten.
  • Nordrhein-Westfalen: Das Verbrennen von privaten Gartenabfällen ist grundsätzlich verboten, aber es gelten in einigen Fällen Ausnahmegenehmigungen.
  • Thüringen: Private Gartenabfälle dürfen nicht verbrannt werden. Eine Ausnahme bilden Pflanzenabfälle von kranken Pflanzen. Diese darfst du mit einer entsprechenden Genehmigung des Pflanzenschutzdienstes verbrennen.

Außerdem ist das Abladen von Gartenabfällen in Wäldern oder anderen Naturgebieten nicht erlaubt und kann mit einem Bußgeld für illegales Entsorgen bestraft werden. Die Abfälle können den empfindlichen Waldboden schädigen und den Nährstoffgehalt beeinflussen. Das hat negative Folgen für die Pflanzen und Tiere des Waldes. 

Gründe gegen das Verbrennen von Grünabfällen im eigenen Garten

Gartenabfälle zu verbrennen setzt viele Schadstoffe frei.
Gartenabfälle zu verbrennen setzt viele Schadstoffe frei.
(Foto: CC0 / Pixabay / douweoosterveen)

Gartenabfälle zu verbrennen ist je nach Gesetzeslage also teilweise erlaubt. Auch wenn das in deinem Bundesland der Fall ist, solltest du besser darauf verzichten. Dafür gibt es viele gute Gründe:

  • Der Rauch, der beim Verbrennen von Gartenabfällen entsteht, stinkt und setzt Feinstaub und andere Schadstoffe frei. Dadurch wird die Luft stark belastet. Zum Beispiel gelangen Stoffe wie Ruß und verschiedene Gase ungefiltert in die umgebende Atmosphäre. Durch Einatmen können sie auch in den menschlichen Körper gelangen. 
  • Grünabfälle sind verwertbar, denn durch Kompostierung lassen sich die Nährstoffe wieder nutzbar machen. Es wäre also Verschwendung, wenn du das Laub im Garten verbrennen würdest. Mehr dazu erfährst du hier: Kompost anlegen: Kostenloser Dünger für den Garten.
  • Das Feuer und mögliche Rauchschwaden können missdeutet werden, sodass Nachbar:innen die Feuerwehr rufen. Solche unnötigen Einsätze sind kostspielig.
  • Beim Anzünden von Laub könntest du Kleintiere mitverbrennen, die in dem Haufen Unterschlupf gefunden haben. 
  • Abfälle wie Herbstlaub oder Grasschnitt kannst du einfach in der Biotonne entsorgen. Teilst du dir die Gartenarbeit ein wenig auf, ist die Tonne nicht komplett gefüllt und es bleibt noch genügend Platz für den Bioabfall aus der Küche. Manche Gemeinden und Städte stellen im Herbst auch Sammelbehälter für Laub auf, sodass du es nicht in deinen privaten Abfall werfen musst. 
  • Wertstoffhöfe und kommunale Kompostieranlagen nehmen Gartenabfälle an. Du brauchst sie nur dort hinzubringen und hast so kaum Aufwand dabei, die Gartenabfälle zu entsorgen.

Alternativen zum Verbrennen: So wirst du Gartenabfälle los

Statt Gartenabfälle zu verbrennen, kannst du sie kompostieren.
Statt Gartenabfälle zu verbrennen, kannst du sie kompostieren.
(Foto: CC0 / Pixabay / pixel2013)

Du kannst Gartenabfälle, statt sie zu verbrennen, einfach auf dem Wertstoffhof entsorgen. Darüber hinaus hast du aber auch noch andere Möglichkeiten, Herbstlaub oder Grünschnitt zu verwerten: 

  • Beete abdecken: Laub ist ein guter Frostschutz für Beete und Pflanzen.
  • Laub als Füllmaterial: Herbstlaub eignet sich auch hervorragend als Füllmaterial für die unteren Schichten eines Hochbeets
  • Kompost anlegen: Indem du einen Komposthaufen anlegst, kannst du ökologische Abfälle verwerten und eigenen Dünger erzeugen. 
  • Mulch selber machen: Abgeschnittene Äste und Zweige verrotten auf dem Kompost meist langsamer. Statt sie einfach wegzuwerfen, kannst du sie verwenden, um nährstoffreichen Mulch herzustellen.
  • Astschnitte verwerten: Abgeschnittene Äste sind sehr nützlich für den Garten, weil du sie an vielen Stellen einsetzten kannst. Zum Beispiel kannst du sie für das Frühjahr aufbewahren und sie als Rankhilfe für Pflanzen verwenden. 
  • Winterquartier für Tiere: Mit aufgeschüttetem Laub kannst du Igeln beim Überwintern helfen
  • Bastelmaterial: Naturmaterialien eigenen sich super, um Herbstdeko zu basteln. Du kannst Blätter pressen und trocknen, um sie zu konservieren und zum Verzieren zu verwenden. Gerade in der Adventszeit eignen sich viele Naturmaterialien aus dem Garten dazu, nachhaltige Weihnachtsdeko selber zu machen

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Überarbeitet von Jennifer Watzek

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