Geröstetes Mehl: Warum du Toasted Flour ausprobieren solltest

geröstetes Mehl
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Geröstetes Mehl hat einen ganz besonderen Geschmack, der Backwaren das gewisse Etwas verleiht. Wie du Mehl selbst rösten kannst und wofür es sich eignet, erfährst du hier.

Wenn du bisher mit Mehl in der Küche gearbeitet hast, hast du es wahrscheinlich direkt aus der Verpackung genommen und weiterverwendet. Vielleicht hast du es vorher noch gesiebt, um Klumpen zu vermeiden. Aber du kannst noch mehr mit Mehl machen, bevor du es zu einem Teig verarbeitest: Du kannst es rösten.

Geröstetes Mehl ist auch unter dem Namen „Toasted Flour“ bekannt. Es hat einen anderen Geschmack und eine andere Farbe als herkömmliches Mehl. Du kannst es zwar wie letzteres einsetzen, wirst dabei jedoch feststellen, dass mit geröstetem Mehl zubereitete Backwaren ein besonderes Aroma besitzen.

Wenn du geröstetes Mehl probieren möchtest, kannst du es ganz einfach selber machen. Achte darauf, Bio-Mehl aus ökologischer Landwirtschaft zu kaufen, denn Bio-Betriebe verzichten auf chemisch-synthetische Pestizide und Kunstdünger. Im Idealfall kommt das Mehl außerdem direkt aus deiner Region. So kannst du die CO2-Emissionen vermeiden, die auf längeren Transportwege anfallen.

So kannst du selbst geröstetes Mehl herstellen

Mehl ist die einzige Zutat, die du für Toasted Flour brauchst.
Mehl ist die einzige Zutat, die du für Toasted Flour brauchst. (Foto: CC0 / Pixabay / Bru-nO)

Um geröstetes Mehl herzustellen, benötigst du nur Mehl, eine Pfanne oder einen Topf, einen Löffel und natürlich einen Herd.

So stellst du geröstetes Mehl her:

  • Gib etwas Mehl in die Pfanne oder den Topf. Der Boden sollte gut bedeckt, aber die Mehlschicht trotzdem nicht zu dick sein. Sonst wird das Mehl nicht gleichmäßig geröstet.
  • Stelle den Herd auf mittlere Hitze und röste das Mehl an.
  • Es ist sehr wichtig, dass du beim Rösten die ganze Zeit umrührst, sonst brennt das Mehl an. Für leicht angeröstetes Mehl brauchst du etwa fünf Minuten, für eine kräftigere Röstung ungefähr zehn Minuten.

Anschließend verarbeitest du das geröstete Mehl am besten direkt weiter, dann schmeckt es besonders gut. Du kannst es aber auch luftdicht und vor Feuchtigkeit geschützt verpacken und dann aufheben. Durch das Erhitzen werden Enzyme im Mehl deaktiviert, sodass es sogar etwas besser haltbar ist als rohes Mehl.

Du kannst jede Mehlsorte rösten, die du magst. Verwende nach Geschmack helles Weizenmehl, Vollkornmehl oder Mehl anderer Getreidesorten, zum Beispiel Emmermehl. Sogar aus glutenfreiem Mehl kannst du geröstetes Mehl machen.

Theoretisch kannst du Mehl auch im Ofen rösten, diese Methode verbraucht jedoch sehr viel Energie. Die Variante auf dem Herd ist effizienter und dadurch umweltfreundlicher.

Dafür eignet sich geröstetes Mehl

Geröstetes Mehl ist besonders gut in Cookies.
Geröstetes Mehl ist besonders gut in Cookies. (Foto: CC0 / Pixabay / StockSnap)

Geröstetes Mehl hat einen etwas nussigen und volleren Geschmack als rohes Mehl. Es kann ein bisschen an Popcorn erinnern. Außerdem hat das Mehl nach dem Rösten eine dunklere Farbe. Je dunkler sie ist, desto intensiver ist der Geschmack.

Mit Toasted Flour kannst du Gebäck einen kräftigeren Geschmack verleihen. Sehr gut passt es beispielsweise zu Brownies oder Plätzchen. Aber auch Pizzateig wertet es geschmacklich auf. Zudem kannst du aus geröstetem Mehl einen veganen Cookie Dough, also rohen essbaren Keksteig machen. Rohes Mehl solltest du nicht in größeren Mengen essen, aber wenn er mit geröstetem Mehl hergestellt ist, darfst du nach Belieben vom Keksteig naschen. Rohes Mehl kann mit Keimen belastet sein, die an den Körnern gehaftet haben. Schließlich werden diese nicht gewaschen, bevor sie zu Mehl vermahlen werden.

Für Kekse kannst du die gesamte Mehlmenge durch geröstetes Mehl ersetzen. Bei anderen Rezepten solltest du die Mehlmenge nur zur Hälfte durch geröstetes Mehl ersetzen, weil dieses im Teig auch für eine etwas andere Konsistenz sorgen kann.

Eine weitere Möglichkeit ist es, mit geröstetem Mehl Soßen zu binden. Mit seiner Farbe passt es gut in dunkle Soßen und verleiht ihnen zusätzliche Röstaromen. Mische dafür in einem Schälchen etwas Mehl mit einem kleinen Teil der zu bindenden Soße und rühre die Mischung anschließend in die Soße ein.

Überarbeitet von Philipp Multhaupt

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