Kann man Grünkohl aufwärmen, ohne Bedenken haben zu müssen? Solange du dabei richtig vorgehst, ist das kein Problem. Hier erfährst du, was du beim Aufwärmen beachten solltest, damit das enthaltene Nitrat dir nicht schadet.
Grünkohl vom Vortag ist nicht nur geschmacksintensiver, du vermeidest mit dem Aufwärmen auch unnötige Lebensmittelverschwendung. Es hält sich jedoch hartnäckig der Glaube, dass man Grünkohl nicht aufwärmen sollte. Der Grund? Grünkohl enthält Nitrat, das nach dem Aufwärmen der Gesundheit schaden soll.
Wir erklären dir, warum du Grünkohl trotz Nitratgehalt aufwärmen kannst – unter bestimmten Bedingungen.
Grünkohl aufwärmen: Deshalb kann es problematisch sein
Woher genau kommt der Glaube, dass man Grünkohl nicht aufwärmen sollte? Wie schon gesagt, enthält Grünkohl Nitrat. Nitrat wird bei Wärme in Nitrit umgewandelt – das passiert nicht nur beim Aufwärmen von Grünkohl, sondern zum Teil auch im Mund und im Verdauungstrakt. Zu viel Nitrit sorgt im Körper dafür, dass dein Blut weniger Sauerstoff transportieren kann. In Kombination mit Aminen bildet Nitrit im Körper zudem Nitrosamine. Diese stehen unter Verdacht, krebserregend zu sein.
Beim ein- oder zweimaligen Erwärmen kann dagegen noch kein Nitritgehalt entstehen, der für deinen Körper problematisch ist. Eine Ausnahme sind Kinder und Schwangere: Da sie weniger Nitrit vertragen, sollten sie sicherheitshalber keinen aufgewärmten Grünkohl essen.
Grünkohl aufwärmen: Das solltest du beachten
Hältst du dich an die folgenden Hinweise, kannst du Grünkohl bedenkenlos aufwärmen:
- Wärme Grünkohl nicht häufiger als zweimal auf. Erwärme den Grünkohl dafür unter Rühren ein paar Minuten lang bei mittlerer Temperatur in einem Topf auf mindestens 70 Grad Celsius.
- Halte gegarten Grünkohl nicht länger warm, sondern:
- Stelle Reste von Grünkohlgerichten schnellstmöglich in den Kühlschrank. Denn bleibt der Grünkohl warm oder auf Zimmertemperatur, bildet sich schnell viel Nitrit. Im Kühlschrank entsteht zwar weiter Nitrit, aber sehr viel langsamer.
- Lagere den Grünkohl also nicht zu lang im Kühlschrank, bevor du ihn wieder aufwärmst.
- Nitrathaltiger Dünger erhöht den Nitratgehalt vom Grünkohl. Kaufe deinen Grünkohl deshalb am besten in Bio-Qualität. Beim Bio-Anbau von Grünkohl wird sehr viel weniger nitrathaltiger Dünger eingesetzt, sodass der Nitratgehalt insgesamt wahrscheinlich geringer ist.
- Kaufe den Grünkohl zudem möglichst nur dann, wenn er Saison hat (Ende Oktober bis März). Sein Nitratgehalt ist dann geringer.
- Zudem kannst du die Stiele von Grünkohl entfernen, da sie mehr Nitrat enthalten als die Blätter.
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