Wenn du grad keine frische oder Trockenhefe daheim hast, gelingt das Rezept vielleicht trotzdem. Denn es gibt Möglichkeiten, die Hefe zu ersetzen. So geht's.
Es gibt viele Varianten, wie du Hefe im Teig ersetzen kannst. Nicht jede davon eignet sich für jedes Rezept. Erfahre hier, welche Zutaten du als Hefe-Ersatz verwenden kannst und für welche Kreation sie sich eignen.
1. Hefe-Ersatz mit Backpulver
Backpulver findet sich in fast jedem Haushalt. Üblicherweise dient es als Triebmittel für Kuchen und süße Teige. Wenn du die Hefe im Brotteig ersetzen möchtest, kann Backpulver sehr gute Dienste leisten.
So ersetzt du Hefe durch Backpulver:
- Wenn du die Hefe durch Backpulver ersetzen möchtest, verwende ein ganzes Päckchen Backpulver auf 500 Gramm Mehl.
- Backpulver eignet sich als Hefe-Ersatz vor allem für leichte und luftige Teige wie beispielsweise Brötchen. Auch Weinstein-Backpulver eignet sich als Ersatz für Hefe im Teig.
- Achtung: Wenn du Backpulver als Triebmittel verwendest, entfällt die bei Hefeteig übliche Gehzeit. Verarbeite den Teig zügig, damit die auflockernde Wirkung des Backpulvers nicht vorzeitig verpufft.
Backpulver eignet sich auch als Hefe-Ersatz bei Pizza. Mehr dazu: Pizzateig ohne Hefe: Schnelles Rezept für selbstgemachte Pizza
2. Hefeersatz: Natron und Zitrone
Natron dient als Triebmittel für herzhafte und süße Rezepte. Damit das Natron seine Wirkung entfaltet, muss du dem Teig Säure hinzufügen. Das kann Zitronen- oder Limettensaft, aber auch Joghurt, Buttermilch oder Essig sein. Die Säure reagiert mit dem Natron und lockert dadurch den Teig beim Backen.
Natron als Ersatz für Hefe eignet sich für leichte Teige und eher für Gebäck als für Brot.
So ersetzt du Hefe durch Natron
Zutaten:
- fünf Gramm Natron und
- sechs Esslöffel Essig oder Zitronensaft
- auf 500 Gramm Mehl in den Teig.
Zubereitung:
- Gib den Zitronensaft oder den Essig gemeinsam mit anderen Flüssigkeiten zum Teig.
- Vermenge das Natron mit einem Drittel vom Mehl.
- Gib das mit Natron vermengte Mehl zuletzt zum Teig hinzu. Achtung: Die Reaktion zwischen Natron und Säure setzt sofort ein.
- Verarbeite den Teig zügig und schiebe das Gebäck sofort in den Ofen. Die Gehzeit entfällt, wenn du Natron im Teig verwendest.
3. Backferment als Hefe-Ersatz
Im Handel sind spezielle Backfermente erhältlich. Dieses Pulver kannst du statt Hefe benutzen, um Brot zu backen. Für ein Kilogramm Mehl benötigst du lediglich drei Gramm Backferment.
Bei Backfermenten handelt sich um einen speziellen Sauerteig, der aus Weizen, gelber Saaterbse und Honig besteht. Es gibt auch vegane Varianten ohne Honig.
Die mit Backferment hergestellten Brote zeichnen sich durch einen mild-säuerlichen Geschmack aus. Backferment eignet sich auch zum Backen von glutenfreiem Brot. Die Teigführung ist dabei etwas zeitaufwändiger und erfolgt üblicherweise in zwei Schritten mit Vorteig (Grundansatz) und Hauptteig. Halte dich bei der Zubereitung an die Hinweise des Herstellers.
4. Sauerteig als Hefeersatz
Sauerteig enthält wilde Hefekulturen und Milchsäurebakterien und kann in vielen Rezepten als Ersatz für Hefe dienen.
Besonders bei schweren Brotteigen mit langer Teigführung ist Sauerteig eine geeignete Alternative, da hier die Triebkraft von Backpulver und Natron nicht mehr ausreicht. Der Geschmack und die Konsistenz von Brot, das du mit Sauerteig zubereitest, ist der Zubereitung mit Hefe sehr ähnlich.
Du kannst Sauerteig mit dieser Anleitung ganz einfach selber machen. Positiver Nebeneffekt von Sauerteigbrot ist, dass es für vielen Menschen besser bekömmlich ist als Hefebrot.
So bereitest du den Teig mit Sauerteig zu:
- Ersetze einen Teil der Flüssigkeit durch den Sauerteigansatz.
- Lass den Teig etwas länger als mit Hefe üblich gehen, damit die Sauerteigkultur Zeit hat, um sich zu vermehren.
- Backe das Brot oder Gebäck wie gewohnt.
5. Hefeersatz: Hermann, Siegfried oder Volker helfen
Mit dem Teigansatz von Hermann für süße Teige, Siegfried für salzige Teige und Volker für vegane Teige kannst du ebenfalls Brot und Gebäck ohne Hefe herstellen. Wenn du keinen eigenen Teigansatz besitzt, brauchst du zum Starten eine geringe Menge Hefe oder Trockenhefe. Um den Teig zu füttern und weiterzuziehen musst du künftig jedoch keine weitere Hefe zuführen. Und so geht’s:
Der fertige Teigansatz lässt sich gut einfrieren und dadurch auch kurzfristig als Ersatz für Hefe verwenden.
6. Selbst gemachtes Hefewasser
Wenn du dir einige Tage Zeit nimmst, kannst du Hefe auch selber zubereiten. Du brauchst dazu nur Wasser, ungeschwefelte Trockenfrüchte (am besten Datteln oder Rosinen) und etwas Zucker.
In der Natur kommen Hefen an vielen Orten vor, unter anderem auch auf den meisten Obstsorten. Das können wir uns zunutze machen, wenn wir Hefe selber machen wollen:
So bereitest du Brot und Gebäck mit Hefewasser zu:
- Ersetze in deinem Rezept die Hälfte bis zwei Drittel der Flüssigkeit durch Hefewasser.
- Bereite den Teig wie gewohnt zu.
- Plane ungefähr die doppelte Gehzeit wie sonst üblich für den Teig ein.
- Backe das Brot wie gewohnt.
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- Trockenhefe und frische Hefe: Unterschiede und wie du sie ersetzt
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