Die Honigbeere ist eine hübsche Pflanze, deren Beeren du ohne Bedenken essen kannst. Hier findest du alles wichtige zu Anbau und Verwendung des Wildobsts aus Sibirien.
Die exotische Honigbeere (Lonicera kamtschatica) stammt aus der Region Kamtschatka, dem Grenzgebiet zwischen Russland und China. Sie ist auch als Maibeere oder Kamtschatka-Heckenkirsche bekannt und zählt zur Familie der Geißblattgewächse. Im Unterschied zu den meisten anderen Arten dieser Familie sind die Früchte der Honigbeere essbar. Geschmacklich erinnern die hübschen Früchte stark an unsere heimischen Heidelbeeren. Honigbeeren weisen einen hohen Anteil an Vitaminen auf und eignen sich zum direkten Verzehr, aber auch zur Weiterverarbeitung zu Marmeladen, Mus oder Saft.
Nicht nur die länglichen, tiefblauen Früchte der Honigbeere machen optisch einiges her. Auch der Strauch und seine filigranen Blüten machen die Pflanze zu einem hübschen Zierstrauch für deinen Garten.
Honigbeere: Standort und Boden für die Pflanze
Die Honigbeere erreicht als dicht verzweigter Strauch eine Höhe von bis zu einem Meter und ähnelt in der Wuchsform der Heidelbeere. Der Austrieb der sommergrünen Zweige und Blätter erfolgt in den ersten warmen Tagen des Frühjahrs. Schon im März kannst du dann mit den ersten Blüten rechnen. Früchte trägt die Honigbeere bereits zwischen April und Ende Mai und zählt damit zu den frühesten Wildobstsorten. Ihre kurze Entwicklungsspanne ist auf die Heimat der Pflanze zurückzuführen. In den kalten sibirischen Regionen muss sie sich an eine sehr kurze Vegetationsperiode anpassen, wodurch es seit jeher zur frühen Blüte und Frucht kommt.
Dank der rauen Witterungsbedingungen ihrer Heimat ist die Honigbeere ein sehr robuster Strauch, der leicht anzubauen und zu pflegen ist:
- Standort: Der ideale Standort für das Geißgewächs ist eine feuchte, halbschattige bis sonnige Lage. Honigbeeren lassen sich gut mit Heckenpflanzen und anderen Beerensträuchern kombinieren.
- Boden: Die Honigbeere wächst sowohl auf torfhaltigen, als auch lehmigen Böden. Um reiche Fruchtstände zu erzielen, kannst du deine Pflanze mit Humus oder Kompost unterstützen.
Honigbeere anbauen und pflegen
Anbau: Gib auch vor dem Pflanzen junger Honigbeerensträucher eine extra Portion Kompost in das ausgehobene Pflanzloch. Ideal ist es, wenn du deine jungen Sträucher paarweise setzt, um ihnen die Befruchtung zu erleichtern. Auch verschiedene Arten harmonieren so miteinander. Halte dabei immer einen Pflanzabstand von mindestens einem Meter ein.
Pflege: Die Honigbeere ist ein sehr genügsamer Strauch. Lediglich lange Trockenperioden können ihr schaden. Achte daher besonders in der Vegetationszeit darauf, den Wurzelballen immer leicht feucht zu halten, ohne dass sich Staunässe bildet. Die Honigbeere übersteht auch kalte Winter problemlos. Das Holz verträgt Temperaturen von bis zu -45 °C und selbst ihre zarten Blüten können Minusgraden standhalten. Besonderen Winterschutz braucht dein Beerengewächs daher nicht. Auch Düngen ist nicht unbedingt erforderlich. Wenn du deiner Pflanze aber etwas Gutes tun möchtest, kannst du deinen Strauch in Maßen mit Bio-Beerendünger oder selbst gemachtem Dünger verwöhnen.
Schädlinge und Krankheiten sind für die Honigbeere keine bekannt. Wenn du dich auf eine reiche Ernte freuen möchtest, solltest du dein Beerenobst aber gerade in der Vegetationszeit mit einem Schutznetz überziehen. So stellst du sicher, dass dir die Vögel in deinem Garten nicht zuvor kommen. Möchtest du die Beeren nicht selbst verzehren, kannst du sie natürlich gerne den Vögeln als Nahrung überlassen.
Rückschnitt: Honigbeeren treiben aus der Basis neue Triebe aus. Ein Rückschnitt sollte daher einmal jährlich nur bei den ältesten Trieben vorgenommen werden. Der beste Zeitpunkt ist direkt nach der Ernte. Wähle dazu die drei bis vier ältesten Triebe aus und schneide diese mit einer scharfen Heckenschere bodennah zurück. Damit dein Strauch kräftig und gesund bleibt, sollte er nie mehr als zehn bis zwölf Triebe aufweisen.
Marmelade & Co. aus der Honigbeere kochen
Honigbeeren sind reich an den Vitaminen C und Vitamin B und eignen sich daher als gesunder Snack zum Naschen im Garten. Da ihre Früchte jedoch verhältnismäßig klein und nicht ganz einfach zu ernten sind, eignet sich die Pflanze kaum zum industriellen Anbau im großen Stil. Für die eigene Zubereitung leckerer Marmeladen, Mus, Kompott oder Saft ist die Honigbeere aber bestens geeignet. Hierfür kannst du beispielsweise die Sorten „Maistar“, „Mailon“, „Morena“ und „Failon“ verwenden.
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