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Hoodia: Darum solltest du die Finger davon lassen

hoodia
Foto: CC0 / Unsplash / Jennifer Burk

Angebliche Wundermittel zum Abnehmen gibt es viele. Hoodia ist eines davon, denn der Kaktusextrakt soll appetitzügelnd wirken. Hier erfährst du, welche Beweise es dafür wirklich gibt.

Die Hoodia gordonii ist eine Sukkulente, die in den südlichen Halbwüsten und Wüsten von Afrika wächst. Besonders in Südafrika, Namibia und Botswana ist sie stark vertreten. In den frühen 2000er-Jahren erlangte die Pflanze erstmals Aufmerksamkeit, weil sie angeblich auf natürliche Weise den Appetit reduzieren und so die Gewichtsabnahme fördern könne. Hoodia-Extrakte sind allerdings alles andere als Wundermittel zum Wunschgewicht. Vielmehr sprechen mehrere Gründe dagen, dir Nährungserganzungsmittel mit Hoodie zu kaufen.

1. Appetitzügelnde Wirkung von Hoodia: Nicht belegt

Ob Hoodia wirklich eine appetithemmende Wirkung haben kann und wie es sonst noch auf den Körper wirkt, ist unbekannt. Denn es fehlen verlässliche wissenschaftliche Studien dazu.

Hersteller:innen und Vermarkter:innen von Hoodia-Präparaten erklären die angebliche Wirkung folgendermaßen: Eines der in Hoodia enthaltenen Glykoside, genannt P57, soll dem Gehirn einen ausreichend hohen Blutzuckerspiegel vortäuschen können. Das soll dann das Hungergefühl unterdrücken können, wodurch man dann weniger essen und schnell abnehmen soll.

Der appetitzügelnde Effekt wird der Pflanze jedoch ausschließlich aufgrund anekdotischer Hinweise zugeschrieben: Denn schon früher sollen Stämme, die in den Heimatgebieten von Hoodia leben, das Gewächs als Mittel gegen Hunger und Durst während langen Jagden oder Wanderungen genutzt haben.

Gut erforscht oder gar bewiesen ist die hungerstillende Wirkung von Hoodia jedoch nicht.

2. Unbekannte Nebenwirkungen

Hoodia ist ein vermeintlich pflanzliches und natürliches Produkt und mag auf den ersten Blick harmlos erscheinen, aber die langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit sind noch unerforscht. Bisher wurde Hoodia laut dem National Center for Complementary and Integrative Health nämlich nur in einer Studie an Menschen verabreicht und die Wirkung beobachtet.

Es ist demnach wenig darüber bekannt, welche Nebenwirkungen Hoodia haben kann. Probandinnen dieser Studie berichteten nach der Einnahme von Hoodia jedoch von Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und ungewöhnliche Hautempfindungen. Besorgniserregend ist außerdem, dass Hoodia unter anderem Blutdruck und Herzfunktion signifikant beeinflusste.

Auch ist wenig darüber bekannt, wie Hoodia mit anderen Medikamenten oder Gesundheitszuständen interagieren könnte. Warum also ein potenzielles Risiko eingehen, wenn es bewährte Methoden zur Gewichtsreduktion gibt?

Wichtig: Der Hoodia-Wirkstoff P57 ist bis heute weder als Lebensmittel noch als Nahrungsergänzung zugelassen. Deshalb könntest du es ohnehin nur online kaufen. Hoodia privat zu importieren ist sogar illegal und der Zoll kann die Produkte abfangen.

3. Wo Hoodia draufsteht, ist nicht immer Hoodia drin

Wie Abnehmmittel aber auch legale Nahrungsergänzungsmittel wird Hoodia oft in Kapseln angeboten.
Wie Abnehmmittel aber auch legale Nahrungsergänzungsmittel wird Hoodia oft in Kapseln angeboten.
(Foto: CC0 / Pixabay / stevepb)

Wegen seines bitteren Geschmacks ist Hoodia heutzutage hauptsächlich in Kapselform erhältlich. Dann lässt sich nicht mehr auf den ersten Blick erkennen, was drinsteckt.

Laut der Verbraucherzentrale enthalten viele der angebotenen Produkte gar kein echtes Hoodia, sondern stattdessen zum Beispiel das aus der Konjakwurzel gewonnene Glucomannan.

4. Bedrohte Bestände durch Überernte

Eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung sind ein guter und sicherer Weg, abzunehmen.
Eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung sind ein guter und sicherer Weg, abzunehmen.
(Foto: CC0 / Pixabay / silviarita)

Die steigende Nachfrage nach Hoodia hat zu illegaler Ernte und Überernte geführt, was die natürlichen Bestände bedroht. Hoodia unterliegt sogar dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora).

Es gibt zwar Hoodia-Farmen in Südafrika, doch die Pflanze ist schwierig anzubauen und wächst besser in der Wildnis. Wegen ihres Status darf sie heutzutage nur noch mit einer offiziellen Genehmigung aus der Natur entnommen werden. Doch natürlich ist nicht auszuschließen, dass sie wegen ihres hohen kommerziellen Werts immer noch illegal geerntet wird.

Noch ist die Hoodia Teil eines besonderen Ökosystems, in dem ohnehin nur wenige Pflanzen und Tiere überleben können. Sollte die Pflanze ganz daraus verschwinden, ist unabsehbar, welche Folgen das für das Ökosystem haben könnte.

Statt mit Hoodia: Bessere Tipps zum Abnehmen

Wenn du einen Wunsch hast, Gewicht zu verlieren, ist das legitim. Doch von nicht zugelassenen „Abnehm-Wundermitteln“ wie Hoodia solltest du unbedingt absehen. Denn sie können unbekannte Risiken für deine Gesundheit mit sich bringen.

Indem du Spaß an Sport und gesunder Ernährung entwickelst, kannst du deine unerwünschten Kilos nachhaltig und risikofrei loswerden:

Übrigens: Hoodia ist nicht das einzige Naturprodukt, das wie von selbst zum Gewichtsverlust führen können soll. Lies zum Beispiel mehr über die Apfeldiät, Smoothies zum Abnehmen oder, ob du wirklich mit Apfelessig oder mit Akupunktur abnehmen kannst.

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