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Hundekotbeutel: Gibt es eine nachhaltige Variante?

Hundekotbeutel Alternative
Foto: © The Poopick

Für Hundehalter*innen sind Hundekotbeutel unabdinglich. Doch welche nachhaltigeren Alternativen gibt es zur herkömmlichen Plastiktüte? Wir liefern dir Informationen zu drei Varianten.

Hundekotbeutel als Umweltproblem

In den meisten Städten gibt es mittlerweile eine Pflicht für Hundehalter*innen, die Hinterlassenschaften ihrer Hunde zu beseitigen. Herrchen oder Frauchen müssen also bei jedem Gassigang entsprechende Beutel mit sich führen – bei einem Verstoß drohen Bußgelder. Üblicherweise werden dafür kleine Plastiktütchen genutzt, die du in Drogerien und Supermärkten günstig erhältst und von manchen Gemeinden sogar kostenlos ausgegeben werden. Diese herkömmlichen Hundekotbeutel haben jedoch einige Nachteile:

  • Zunächst sind die Tütchen Einwegprodukte: Pro Jahr werden in Deutschland schätzungsweise 500 Millionen Beutel verbraucht – eine kaum vorstellbare Menge zusätzlichen Plastikmülls.
  • Die handelsüblichen Hundekotbeutel bestehen aus Polyethylen, also verarbeitetem Erdöl, und werden somit aus einem nicht nachwachsenden Rohstoff hergestellt. 
  • Gebrauchte Hundekotbeutel schaffen zudem oft nicht den Weg zum nächsten Mülleimer, sondern landen im nächsten Gebüsch. Die Plastiktüten sind aber nicht biologisch abbaubar und zersetzen sich durch äußere Einflüsse nur sehr langsam. So gelangt über einen längeren Zeitraum Mikroplastik in die Umwelt.
  • Da die Beutel nicht recyclebar sind, landen sie selbst bei ordnungsgemäßer Entsorgung vollständig im Restmüll und anschließend auf der Müllverbrennungsanlage.

Einige Hersteller*innen haben auf die Bedenken umweltbewusster Hundehalter*innen reagiert und bieten nun verschiedene Alternativen zum herkömmlichen Hundekotbeutel an. 

Hundekotbeutel aus „Bio-Plastik“ – was steckt dahinter?

Hundekotbeutel landen oft auf der Straße und nicht im Müll.
Hundekotbeutel landen oft auf der Straße und nicht im Müll.
(Foto: CC0 / Pixabay / kalhh)

Ein Lösungsansatz sind Beutel aus sogenanntem Bio-Plastik. Damit kann entweder die Zusammensetzung des Kunststoffs aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrohr gemeint sein oder die Art und Weise der Zersetzung der Tüte in der Umwelt. Erhältlich sind Hundekotbeutel dieser Art etwa bei **Memolife oder bei **Amazon.

  • Die biobasierten Beutel aus nachwachsenden Rohstoffen sind aber nicht immer auch biologisch abbaubar. Umgekehrt bestehen die biologisch abbaubaren Tüten nicht immer aus nachwachsenden Rohstoffen. 
  • Zudem sind nicht alle biologisch abbaubaren Beutel auch unter nichtindustriellen Bedingungen kompostierbar und bauen sich in der Natur daher kaum ab. Und selbst in einer Kompostieranlage kann Bio-Plastik in der Regel nicht von gewöhnlichem Plastik unterschieden werden und wird schließlich aussortiert.
  • Um Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen zu produzieren, werden häufig große Mengen an Pestiziden in Monokulturen eingesetzt.

Die biobasierten Tütchen sind also im Hinblick auf das verwendete Material nur auf den ersten Blick nachhaltiger. Auch bei der Müllverwertung unterscheiden sie sich kaum von den handelsüblichen Beuteln.

Hundekotbeutel aus recyceltem Plastik

Eine weitere Alternative sind Hundekotbeutel aus recyceltem Plastik. 

  • Der Vorteil dieser Beutel ist, dass für die Herstellung altes Plastik wiederverwertet wird und so Rohstoffe und CO2-Emissionen eingespart werden. Allerdings können auch diese Tütchen aus recyceltem Plastik nur einmal verwendet werden – und landen danach wie die handelsüblichen Beutel im Restmüll. Bei der Verbrennung entsteht dann wiederum CO2.
  • Zudem gibt es auch hier keine Marke, deren Hundekotbeutel zu 100 Prozent aus recyceltem Plastik bestehen. Selbst der Kauf dieser nachhaltigeren Variante ist also nicht ganz ressourcenschonend.

Hundekotbeutel aus Papier – die umweltfreundliche Variante?

Schaufelsystem von PooPick
Schaufelsystem von PooPick
(Foto: © The Poopick)

Ganz auf Plastik verzichten kannst du mit Hundekotbeuteln aus Papier. Das Unternehmen „The PooPick“ hat eine Art Schaufelsystem aus recycelter Wellpappe entwickelt, das bis zu 70 Prozent aus recyceltem Papier besteht. 

  • Papier und Pappe sind grundsätzlich besser biologisch abbaubar als Plastik. Besonders nachhaltig sind Hundekotbeutel aus Papier, wenn sie schon aus recyceltem Papier hergestellt werden. Das ist ressourcenschonender als neu produziertes Papier oder ein Plastikbeutel aus Erdöl.
  • Auch hier besteht das Problem der Entsorgung: Ein gebrauchter Papierbeutel kann weder im Papier- noch im Biomüll entsorgt werden und landet so letztendlich wieder im Restmüll.

Kaufen** kannst du „PooPick“ am besten direkt beim Hersteller.

Das Problem liegt in der richtigen Entsorgung

Hundekotbeutel lassen sich nicht recyceln.
Hundekotbeutel lassen sich nicht recyceln.
(Foto: CC0 / Pixabay / blickpixel)

Zwar sind die genannten Lösungen insofern umweltfreundlicher, als dass sie aus nachwachsendem Material hergestellt werden, teilweise biologisch abbaubar sind und ressourcenschonender hergestellt werden. Nach Gebrauch landen die verschiedenen Tütenarten jedoch alle in derselben Tonne und werden dort verbrannt. Eine wiederverwendbare Alternative für die handelsüblichen Hundekotbeutel lässt also noch auf sich warten und ist schwieriger als gedacht.

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