Igelhaus bauen: Materialien und Bauanleitung für das Winterquartier

igelhaus bauen
Foto: Foto: Utopia / Corinna Becker

Ein Igelhaus zu bauen ist nicht schwer – und eine gute Hilfe für die Igel, die nach einem Winterquartier suchen. In dieser Anleitung zeigen wir dir, wie du den stachligen Tieren aus einfachen Materialien einen Winterunterschlupf schaffst.

Wenn die Nächte im Herbst immer kühler werden, müssen Igel sich einen Unterschlupf suchen, um Winterschlaf zu halten. Willst du deinen Garten möglichst igelfreundlich gestalten, kannst du den Tieren ein Igelhaus bauen. Besonders in besiedelten Gegenden mit überpflegten Gärten haben es Igel schwer, ein geeignetes Winterquartier zu finden. Neben Laub- und Komposthaufen kann darum auch eine Igelburg den Igeln beim Überwintern helfen.

Igelhaus bauen: Materialien für die Basis

Um ein Igelhaus zu bauen, brauchst du als Basis nur eine alte Holzkiste.
Um ein Igelhaus zu bauen, brauchst du als Basis nur eine alte Holzkiste. (Foto: Utopia / Corinna Becker)

Um ein Igelhaus zu bauen, musst du nicht unbedingt ein komplett neues Exemplar aus dem Baumarkt besorgen. Du kannst das Winterquartier einfach zu einem Upcycling-Projekt machen und verschiedene Materialien aus Haushalt und Garten benutzen. 

Achte aber darauf, dass die Igelburg eine Fläche von mindestens 30 mal 30 Zentimetern hat und etwa 30 Zentimeter hoch ist.

Aus folgenden Materialien kannst du zum Beispiel eine Basis für das Igelhaus bauen:

  • eine Obst- oder Weinkiste aus Holz
  • Backsteine
  • Pflastersteine
  • ein alter, großer Blumentopf

Für unsere Foto-Anleitung nutzen wir eine einfache Obstkiste aus Holz.

Igelhaus bauen: Bauanleitung und Materialien

Ein Holzbrett, eine Obstkiste und Herbstlaub: Die Grundmaterialien für die Igelburg.
Ein Holzbrett, eine Obstkiste und Herbstlaub: Die Grundmaterialien für die Igelburg. (Foto: Utopia / Corinna Becker)

Damit Igel in deinem Igelhaus gut überwintern können, solltest du darauf achten, dass ausreichend Platz darin vorhanden ist, das Haus durch ein stabiles Dach vor Wind und Regen geschützt ist und es einen trockenen Untergrund hat. 

Um das Igelhaus zu bauen, benötigst du folgende Materialien und Werkzeuge:

  • eine ausgediente Obstkiste (aus Holz, 30 x 30 x 30 cm)
  • ein Holzbrett als Dach
  • trockenes Herbstlaub als Füllmaterial
  • Kies oder Sand als Unterlage
  • elektrische Holzstichsäge (kannst du auch im Baumarkt leihen)
  • eine kleine Schaufel

Igelhaus bauen: Anleitung für die Basis

Achte darauf, dass der Eingang deines Igelhauses maximal zehn Zentimeter hoch und breit ist.
Achte darauf, dass der Eingang deines Igelhauses maximal zehn Zentimeter hoch und breit ist. (Foto: Utopia / Corinna Becker)

Wenn du alle Materialien beisammen hast, kannst du beginnen, dein Igelhaus zu bauen.

  1. Das Igelhaus benötigt einen etwa zehn Zentimeter großen Eingang. So kann der Igel problemlos hineingelangen, ist aber gleichzeitig vor Katzen und anderen Wildtieren geschützt. Markiere zuerst mit einem Bleistift auf dem Holz, wo du mit der Säge schneiden willst.
  2. Schneide dann mit der Stichsäge entlang der Markierungen den Eingang aus.
  3. Schleife oder feile scharfe Kanten, an denen der Igel sich verletzen könnte, glatt.

Hinweis: Der ideale Standort für deine Igelburg ist zum Beispiel an einer ruhig und geschützt liegenden Hecke oder unter einem Busch. Richte den Eingang, wenn möglich, nach Südosten aus, damit es nicht direkt hineinregnet.

Boden für das Igelhaus vorbereiten

Hebe für das Igelhaus eine kleine Grube mit etwas Kies und Herbstlaub aus.
Hebe für das Igelhaus eine kleine Grube mit etwas Kies und Herbstlaub aus. (Foto: Utopia / Corinna Becker)

Beim Bauen deines Igelhauses solltest du auch beachten, dass der Igel das Quartier zum Wasserlassen in der Regel nicht verlässt. Deshalb solltest du auch den Untergrund des Hauses entsprechend vorbereiten:

  1. Hebe am gewünschten Standort eine kleine Grube aus. Diese sollte etwa so groß wie das Igelhaus und maximal zehn Zentimeter tief sein.
  2. Fülle das kleine Loch dann mit Kies oder Sand auf. Diese Materialien saugen die Flüssigkeit auf und sorgen dafür, dass es im Inneren des Hauses schön trocken bleibt.
  3. Verteile eine großzügige Schicht Herbstlaub auf dem Kies, damit es der Igel trocken hat.
  4. Stelle anschließend die Igelburg über die Kies- und Laubschicht.

Tipp: Wenn du zusätzlich dafür sorgen willst, dass sich so wenig Regenwasser wie möglich im Winterquartier sammelt, kannst du das Igelhaus auch auf Holzbretter stellen.

Dach und Isolierung für das Igelhaus

Aus einem Holzbrett, Backsteinen und Herbstlaub kannst du deinem Igelhaus ein Dach und eine Wärmeisolierung bauen.
Aus einem Holzbrett, Backsteinen und Herbstlaub kannst du deinem Igelhaus ein Dach und eine Wärmeisolierung bauen. (Foto: Utopia / Corinna Becker)

Damit das Igelhaus auch von oben vor Regen und Wind geschützt ist, benötigt es zum Schluss noch ein Dach. Am besten eignet sich dafür ein Holzbrett oder Dachpappe. Um das Igelhaus auch an den Seiten gut zu isolieren, kannst du rundherum etwas Laub oder Reisig aufhäufen.

  1. Suche dir ein passendes Holzbrett oder schneide ein Stück Dachpappe passend zurecht.
  2. Lege das Brett oder die Pappe über die Obstkiste.
  3. Damit das Dach stabiler wird, kannst du es zusätzlich mit einem oder mehreren Steinen beschweren.
  4. Bedecke zum Schluss die Seiten des Igelhauses mit Herbstlaub oder Reisig. Wenn du größere Lücken abdichten willst, kannst du das zum Beispiel auch mit Back- oder Pflastersteinen machen.

Fertig ist dein selbstgebautes Igelhaus!

Übrigens: Ein Igelhaus kann sowohl im Winter als auch im Sommer von den Igeln im Garten bezogen werden. Im Sommer können sich Igelweibchen ein Nest im Haus bauen, um dort ihre Jungen großzuziehen. Lass die Igelburg deshalb unbedingt das ganze Jahr über stehen. Du solltest im Mai lediglich das alte Herbstlaub gegen frisches Füllmaterial wie Reisig austauschen. Eine zusätzliche Isolierung braucht das Igelhaus in den warmen Sommermonaten dann auch nicht mehr.

Weitere Tipps zum Igelschutz

Ein naturbelassener Garten mit vielen Laubhaufen bietet Igeln guten Schutz.
Ein naturbelassener Garten mit vielen Laubhaufen bietet Igeln guten Schutz. (Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Ein Igelhaus zu bauen, ist nur eine von vielen Möglichkeiten, Igel zu schützen. Ein naturbelassener Garten mit vielen Laubhaufen und Versteckmöglichkeiten bietet den stachligen Tieren einen optimalen Lebensraum. Als Insektenfresser halten Igel deinen Garten außerdem frei von Schnecken, Engerlingen und anderen Schädlingen. Ein Igel ist also eine klare Bereicherung für den Garten.

In einem anderen Artikel zeigen wir dir zudem, wie du geschwächte Igel richtig füttern kannst.

Überarbeitet von Laura Hintereder

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