Kaltkeimer sind Pflanzen, deren Samen längere Kälteperioden benötigen, um erfolgreich zu keimen. So beginnen sie rechtzeitig im Frühjahr zu keimen und sind vor kalten Temperaturen geschützt.
Der Begriff „Kaltkeimer“, auch Frostkeimer oder Kühlkeimer genannt, bezeichnet eine Gruppe von Pflanzen, die erst nach einer längeren Kälteperiode zu keimen beginnen. Der Grund dafür ist ein schlauer Anpassungsmechanismus an kältere Regionen: Damit der Samen nicht bereits im Herbst zu keimen beginnt und die junge Pflanze im Winter erfriert, umgibt den Samen eine schützende Schicht aus keimhemmenden Substanzen, die den Keimprozess verzögert. Deshalb sind die Samen von Kaltkeimern auch oft relativ groß. Erst während einer längeren Kälteperiode werden diese Stoffe abgebaut und der Samen beginnt mit den steigenden Temperaturen und Sonnenstunden im Frühjahr zu keimen.
Welche Pflanzen zu den Kaltkeimern gehören und was du beachten solltest, wenn du sie aussäst, liest du in diesem Artikel.
Diese Pflanzen gehören zu den Kaltkeimern
Zu den Kaltkeimern gehören vor allem Wildpflanzen, Heilpflanzen und verschiedene Sträucher, sowie Obstbäume:
- Arnika
- Apfel
- Birne
- Bärlauch
- Eisenhut
- Frauenmantel
- Gundermann
- Guter Heinrich
- Haselnuss
- Hopfen
- Heidelbeeren
- Kerbelrübe
- Lungenkraut
- Mirabellen
- Phlox
- Salbei
- Schnittlauch
- Schlüsselblume
- Waldmeister
- Walnuss
Kaltkeimer richtig säen
Damit Kaltkeimer erfolgreich keimen und zu wachsen beginnen, gibt es einiges zu beachten. So gehst du vor, wenn du Kaltkeimer pflanzen möchtest:
- Bedecke die Samen im späten Herbst, gegen Ende Oktober, mit einer Schicht Erde. Das kannst du direkt im gewünschten Beet tun oder die Samen zunächst in einer Saatschale heranziehen. Alternativ kannst du auch einen Eierkarton dafür verwenden. Die Saatschale hat den Vorteil, dass du Bedingungen wie etwa Temperatur und Feuchtigkeit besser kontrollieren kannst. Außerdem kannst du besser kontrollieren, ob die Samen erfolgreich keimen.
- In der Saatschale lässt du die Samen zunächst an einem kühlen, aber hellen Ort stehen. Gute Orte dafür sind ein Wintergärten oder Gewächshäuser.
- Sinken die Temperaturen unter null Grad und beginnt der erste Schneefall, stellst du deine Kaltkeimer nach draußen. Sie benötigen die kalten Temperaturen und die Schneedecke, um zu keimen.
- Achte darauf, dass die Flüssigkeit aus den Saatschalen abrinnen kann. Ist es zu feucht in den Gefäßen, können die Samen zu schimmeln beginnen und die Samen sind zerstört. Staunässe ist auch im Freiland ein Problem für Kaltkeimer.
- Ist der Winter in deiner Region zu mild, kannst du die Samen in der Saatschale für vier bis sechs Wochen in den Gefrierschrank stellen. Dort bekommen sie die benötigten Temperaturen und die Dunkelheit imitiert eine Schneedecke. Lasse die Samen davor ein bis zwei Wochen in lauwarmen Wasser quellen. Nur wenn die Samen in der Kälteperiode mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt sind, können sie anschließend erfolgreich keimen.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Leguminosen: Pflanzenfamilie, die den Boden verbessert
- Hängepflanzen: Diese Sorten eignen sich am besten
- Lichtkeimer und Dunkelkeimer: Erklärung und bekannte Arten
War dieser Artikel interessant?