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Kandiszucker: Besonderheiten und Unterschiede zu normalem Zucker

Kandiszucker
Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign

Kandiszucker ist besonders bei Teetrinkern sehr beliebt. Kein Wunder – die Zuckerkristalle eignen sich perfekt dazu, Getränke zu süßen. Doch wie wird Kandiszucker hergestellt und was unterscheidet ihn von herkömmlichem Zucker?

Kandiszucker: So wird er hergestellt

Ursprünglich stammt Kandiszucker aus Persien und Indien, heute stellen ihn aber auch viele Firmen im europäischen Raum her. Der Name Kandis leitet sich vom arabischen Wort für Rohrzucker („quand“) ab. Vereinfacht betrachtet besteht Kandiszucker eigentlich aus nichts anderem als großen Zuckerkristallen. Damit diese Kristalle wachsen, wird eine hochkonzentrierte Zuckerlösung auf Zuckerrohrbasis in großen Behältern erhitzt.

Im Behälter gespannte Fäden verhindern, dass der kristallisierende Zucker absinkt. Außerdem ist die Zuckerlösung ständig in Bewegung. Nur so kann sie die Kristalle an den Fäden umfließen, die so immer größer werden. Bis die Kristalle eine Größe von 18 bis 24 Millimetern erreicht haben, können bis zu drei Wochen vergehen.

Bei braunem Kandiszucker wird der Zuckerlösung eine Zuckerrohrmelasse zugefügt. Danach werden die Kristalle erhitzt – die Melasse führt nun dazu, dass die Kristalle karamellisieren. Gleichzeitig verändert sich so auch der Geschmack des Zuckers. Zusätzlich wird der braune Kandiszucker häufig mit Zuckercouleur eingefärbt.

Diese Sorten Kandiszucker gibt es

Kandiszucker gibt es sowohl in weiß als auch in braun.
Kandiszucker gibt es sowohl in weiß als auch in braun. (Foto: CC0 / Pixabay / moritz320)

Kandiszucker bekommst du im Laden in unterschiedlichen Farben und Formen. Je nach Herstellungsweise gibt es ihn zum Beispiel in braun oder weiß. Brauner Kandiszucker enthält ähnlich wie brauner Zucker einen höheren Anteil an Melasse als weiße Zuckerarten.

Je nachdem, für was du den Kandiszucker verwenden willst, bieten sich unterschiedliche Formen an:

  • Würfelkandis: Würfelkandis sind große, einzeln gewachsene, kleine Kristalle, die sich in Flüssigkeit sehr langsam auflösen. Du kannst mit den Kristallen zum Beispiel deinen Tee süßen, wobei du die Würfel sogar für mehrere Tassen nutzen kannst. Ostfriesentee wird zum Beispiel traditionell mit Würfelkandis verfeinert.
  • Krustenkandis: Für die unregelmäßigen Stücke dieser Kandiszucker-Art werden flächig gewachsene Kandisplatten zerbrochen und die Bruchteile abgesiebt. Auch mit Krustenkandis kannst du Tee verfeinern. Besonders lecker schmeckt der Kandiszucker in selbstgemachtem Apfel-Punsch.
  • Krümelkandis: Für Krümelkandis werden die weißen oder braunen Zuckerkristalle ganz fein gemahlen. In dieser Form kannst du mit Kandiszucker auch gut backen.

Das unterscheidet Kandiszucker von normalem Zucker

Anders als normaler Zucker besteht Kandiszucker aus groben Zuckerkristallen.
Anders als normaler Zucker besteht Kandiszucker aus groben Zuckerkristallen. (Foto: CC0 / Pixabay / Teddy33)

Anders als normaler, feiner Zucker besteht Kandiszucker aus gröberen, nur in einigen Formen leicht gemahlenen Zuckerkristallen. Außerdem enthalten braune Kandiszucker-Arten einen höheren Melasse-Anteil als weißer Zucker. Deshalb schmeckt Kandis auch stärker nach Karamell und gibt Getränken und Gebäck eine besondere Note.

Gesünder als normaler Zucker sind die groben Zuckerkristalle aber nicht. Beide zählen zu den Zweifachzuckern, enthalten pro 100 Gramm etwa 400 Kalorien und können in Mengen deinen Zähnen schaden. Die für Kandiszucker nötige hochkonzentrierte Zuckerlösung wird aus dem Rohsaft des Zuckerrohrs hergestellt, die zusätzlich gefiltert und konzentriert wird. Weil die Kandiskristalle zusätzlich sehr lange brauchen, um vollständig zu kristallisieren, ist die Herstellung dieser Zuckerart ziemlich energieintensiv. Das ist die Herstellung von weißem Rohrzucker aber auch: Hier werden die Zuckerkristalle immer und immer wieder aufgelöst und wieder auskristallisiert.

Kaufe am besten Kandiszucker, der in Deutschland hergestellt wurde. So vermeidest du lange, umweltbelastende Transportwege, wie sie zum Beispiel Produkte aus Indien haben.

Tipp: Egal ob du Kandiszucker oder normalen Zucker kaufst – achte immer darauf, dass der Zucker in Bio-Qualität hergestellt wurde und nicht raffiniert ist. Möchtest du lieber ganz auf Zucker verzichten, kannst du auch auf verschiedene Zuckeralternativen zurückgreifen.

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