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Klimalisten: So wollen sie den Klimaschutz ins Parlament bringen

Klimalisten
Foto: CC0 / Pixabay / dmncwndrlch

Die Klimalisten wollen den Kampf für mehr Klimagerechtigkeit von der Straße in die politische Arena bringen. Wie sie dabei genau vorgehen und wodurch sich das Netzwerk auszeichnet, erfährst du hier.

Wer und was sind die Klimalisten?

Die Klimalisten sind ein deutschlandweites Bündnis aus Klimaaktivist*innen und Wissenschaftler*innen, die den Protest für eine klimagerechte Zukunft konsequent in den Landtag einbringen wollen. Das Kollektiv ist dezentral organisiert und stellt auf Landes- und Kommunalebene freie und überparteiliche Listen auf.

Das Programm des Netzwerks orientiert sich an Beschlüssen des Pariser Klimaabkommens und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Zentraler Aspekt der Forderungen ist die Einleitung konkreter Maßnahmen zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels. Das Bündnis betont dabei, dass konservative Parteien nicht konsequent genug für Klimaschutz einstehen.

Die Klimalisten wollen keine Kompromisse, sondern stellen radikale Forderungen. Dazu gehören unter anderem eine Politik, die auf das Allgemeinwohl ausgerichtet ist, und ein sozial verträglicher Umbau des Wirtschaftssektors. Zudem kritisiert das Bündnis, dass die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz häufig negativ besetzt sind. Die Mitwirkenden wollen den Fokus hingegen auf positive Zukunftsszenarien lenken und so den Aktivismus fördern.

    Klimalisten: So kannst du mitmachen

    Die Klimalisten setzen sich in erster Linie für eine konsequentere Klimaschutzpolitik ein.
    Die Klimalisten setzen sich in erster Linie für eine konsequentere Klimaschutzpolitik ein.
    (Foto: CC0 / Pixabay / Jasmin_Sessler)

    Die Klimalisten betonen, dass sie als Bündnis für alle Interessierten offen sind, die ihre Werte und Ziele teilen. Im Gegensatz zu Parteien bieten sie eine deutlich niedrigschwelligere Form der Partizipation, da sie nicht von festen Hierarchien, Berufspolitiker*innen und Karrierewegen geprägt sind.

    Das hat den Vorteil, dass du direkt deine eigenen Ideen einbringen kannst. Die Klimalisten verstehen sich dabei als generations- und gesellschaftsübergreifendes Kollektiv. Bislang sind sie größtenteils von jungen Menschen geprägt.

    Erste Erfolge konnte das Bündnis unter anderem in Erlangen verzeichnen. Dort ist die Klimaliste mit zwei Sitzen im Stadtrat vertreten. Auch in Düsseldorf ist die Klimaliste mit einem Sitz im Stadtrat vertreten, in Nottuln mit einem Sitz im Gemeinderat. Wenn du selbst einer Klimaliste beitreten möchtest, kannst du dich auf der Website über die Orts- und Landesgruppen informieren und sie direkt per Mail, WhatsApp oder Telegram kontaktieren.

    Landesgruppen gibt es bislang in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Brandenburg und Hessen. Ortsgruppen existieren zum Beispiel in Leipzig, Heidelberg, Berlin, Frankfurt am Main, München, Köln, Leverkusen und Aachen. Die Zahl der Gruppen wird dabei zunehmend größer.

    Wenn du dich nicht selbst beteiligen willst, das Netzwerk aber trotzdem unterstützen willst, kannst du dies über die Website mit einer kleinen Spende tun.

    Kritikpunkte an den Klimalisten

    Die Klimalisten treten bei Wahlen vor allem als Konkurrenz für die Grünen auf. Dies ist zum Beispiel bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz im März 2021 der Fall. Die Klimaaktivist*innen kritisieren die Politik der Grünen dabei in erster Linie als zu zaghaft und inkonsequent.

    Der Politikwissenschaftler Professor Kai Arzheimer weist in einem Interview mit dem SWR darauf hin, dass dieser Konflikt innerhalb der Umweltbewegung nicht neu sei. Als Koalition müsse man oft Kompromisse eingehen, wobei Arzheimer keinen Verrat an den Klimaschutzzielen sieht.

    Die Klimaschutzbewegung könne sich aber selbst schaden, wenn sie sich politisch weiter entzweit. Schließlich könnten den Grünen am Ende entscheidende Prozentpunkte fehlen, da einige interessierte Wähler*innen ihr Kreuz bei den Klimalisten gesetzt haben.

    Andererseits setzt das Bündnis mit seinen radikalen Forderungen die etablierten Parteien so auch unter Druck und kann so womöglich zukünftig eine konsequentere Klimapolitik anregen.

    Klimaschutz: So kannst du dich auch engagieren

    Neben den Klimalisten hast du zahlreiche andere Möglichkeiten, dich für Klimagerechtigkeit zu engagieren.
    Neben den Klimalisten hast du zahlreiche andere Möglichkeiten, dich für Klimagerechtigkeit zu engagieren.
    (Foto: CC0 / Pixabay / dmncwndrlch)

    Wenn du dich auf andere Weise für den Klimaschutz engagieren möchtest, kannst du die Bewegung zum Beispiel durch deine Teilnahme an globalen Streiks und Demonstrationen oder Spenden unterstützen. Wenn du dich einer bestimmten Organisation anschließen möchtest, erkundigst du dich am besten im Internet nach Ortsgruppen in deiner Nähe. 

    Weiterführende Informationen zu diesem Thema findest du hier:

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