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Kohlenmonoxid-Vergiftung: So vermeidest du sie

Kohlenmonoxid bildet sich, wenn Kohle, Gas oder Benzin nicht vollständig verbrennen.
Foto: CC0 / Pixabay / schottnerballa

Eine Kohlenmonoxid-Vergiftung erleiden in Deutschland einige tausend Menschen pro Jahr. Einige Fälle gehen tödlich aus. Wie du dich selbst und andere vor dem gefährlichen Atemgift schützen kannst, liest du hier.

Laut NDR erleiden etwa 5.000 Menschen im Jahr eine Kohlenmonoxid-Vergiftung. Die Symptome reichen von Übelkeit bis hin zum Kreislaufversagen. Jede zehnte Vergiftung endet tödlich.

Kohlenmonoxid (kurz CO) ist ein gefährliches und heimtückisches Atemgift, denn die Betroffenen können es weder riechen noch sehen oder schmecken. Auch Symptome wie Husten oder Erbrechen bleiben oft aus. Die meisten bemerken die Vergiftung also nicht oder zu spät. Besonders gefährlich: Das Gas kann durch Wände und Böden dringen. Selbst wenn sich die Gefahrenquelle in einem anderen Zimmer oder einer anderen Wohnung befindet, können mehrere Parteien bzw. ein ganzes Haus betroffen sein.

Leider häufen sich Kohlenmonoxid-Vergiftungen. Nicht nur defekte Heizungen und Grills in geschlossenen Räumen können gefährlich werden. Auch in schlecht belüfteten Shisha-Bars, in denen Tabak auf Kohle verbrennt, sind die CO-Konzentrationen oft kritisch. 

Kohlenmonoxid entsteht, wenn Kohle, Gas oder Benzin nicht vollständig verbrennen – zum Beispiel, weil die Sauerstoffzufuhr nicht ausreicht. Es gibt mehrere Auslöser für eine Kohlenmonoxid-Vergiftung:

  • defekte Öfen, Kamine, Heizstrahler und Schornsteinanlagen
  • alte und defekte Gasthermen
  • Benzinmotoren in geschlossenen Räumen
  • Grillen mit Holzkohle oder Gas in geschlossenen Räumen (auch bei geöffneten Fenstern oder Türen!)
  • Lagerung von Pellets für Holzheizungen: Bei der Herstellung der gepressten Späne entsteht Kohlenmonoxid, das die Pellets an die Raumluft abgeben. Das Bundesamt für Risikobewertung empfiehlt daher, nicht mehr als einen großen Müllsack frischer Pellets in einem Raum aufzubewahren. 

Woran erkenne ich eine Kohlenmonoxid-Vergiftung?

Gemütlich, aber auch gefährlich: Bei Kaminofen immer gut lüften!
Gemütlich, aber auch gefährlich: Bei Kaminofen immer gut lüften!
(Foto: CC0 / Pixabay / VisionPics)

Bei einer Kohlenmonoxid-Vergiftung verdrängt das CO den Sauerstoff im Blut und in der Muskulatur. In der Lunge kann kein Gasaustausch mehr stattfinden und rote Blutkörperchen können keinen Sauerstoff mehr transportieren. Bei einer hohen CO-Konzentration im geschlossenen Raum droht ein akuter Sauerstoffmangel an Herz, Gehirn und anderen lebenswichtigen Organen. Aber auch geringe Dosen über einen langen Zeitraum können zu Alterskrankheiten oder Tod durch Ersticken führen. 

Eine Kohlenmonoxid-Vergiftung zu diagnostizieren ist schwer. Menschen, die dem Gift permanent, aber in kleinen Dosen ausgesetzt sind, zeigen keine spezifische Symptomatik. Selbst bei einer akuten Vergiftung treten selten deutliche Beschwerden ein. Die einzig aussagekräftige Untersuchung bei Verdacht ist eine Blutgasanalyse im Krankenhaus. Das Krankheitsbild lässt sich dennoch eingrenzen. Es gibt eine Reihe von Symptomen, die auf eine Vergiftung hinweisen und ärztlich abgeklärt werden sollten. Dazu zählen: 

  • Schwindel
  • Schläfrigkeit
  • starke Kopfschmerzen
  • Orientierungslosigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schüttelfrost
  • Druck auf der Brust
  • Herzrasen
  • Bewusstlosigkeit

Auch diese Zusammenhänge können auf eine Kohlenmonoxid-Vergiftung hinweisen: 

  • Die Beschwerden tauchen hauptsächlich auf, wenn du entweder in deiner Wohnung oder an deinem Arbeitsplatz bist und nehmen deutlich ab, wenn du diese Orte verlässt. 
  • Du wachst morgens mit den Beschwerden auf und sie lassen nach, sobald du das Haus verlässt. 
  • Die Beschwerden sind aufgetreten, nachdem in deiner Wohnung oder am Arbeitsplatz dichtere Fenster und Türen eingebaut wurden.
  • Du hast ein Badezimmer mit Gastherme und deine Beschwerden verstärken sich darin.
  • Du hast einen noch glimmenden Holzkohlegrill zu Hause abgestellt oder rauchst darin regelmäßig eine Shisha-Pfeife mit mehreren Personen. 

Wie kannst du einer Kohlenmonoxid-Vergiftung vorbeugen?

CO-Melder sind nicht teuer und können vor einer Kohlenmonoxid-Vergiftung schützen.
CO-Melder sind nicht teuer und können vor einer Kohlenmonoxid-Vergiftung schützen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Rigby40)

Schutz vor Kohlenmonoxid-Vergiftungen kann ein verantwortungsvoller Umgang mit Gefahrenquellen bieten.

  • Gasthermen, Ölheizungen oder Kaminöfen/Schornsteine müssen regelmäßig von Fachkräften (zum Beispiel Schornsteinfeger) geprüft werden, um verstopfte Abluftrohre oder technische Defekte auszuschließen. 
  • Vorsicht bei laufendem Automotor in der Garage! Neue Modelle geben nur in den ersten Minuten CO ab. Sobald der Motor warm wird, filtert ein Katalysator das meiste CO heraus. Ältere Fahrzeuge haben diesen Filter oft nicht. 
  • Betreibe niemals einen Grill oder Heizstrahler im Haus oder in der Garage. Es besteht Lebensgefahr durch unvollständig verbrannte Holzkohle oder Gas.

Wenn dir diese Vorsichtsmaßnahmen nicht weit genug reichen, kannst du dir einen CO-Melder besorgen. Dieser erkennt im Gegensatz zu einem Rauchmelder zwar keinen Brand, aber schlägt bei einer zu hohen Konzentration an Kohlenmonoxid in der Luft an. Im Internet findest du Vergleiche und Angebote für CO-Melder. 

Übrigens: Wie CO-Melder zum Corona-Schutz beitragen, kannst du hier nachlesen: Corona-Schutz: CO2-Melder bei Stiftung Warentest

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