Konjak-Nudeln: Was ist dran an der Konjak-Wurzel?

Nudeln hergestellt aus der Konjak-Wurzel werden als reueloser Genuss beworben. Doch nachhaltig sind sie leider nicht. Erfahre hier, was es genau mit der Konjak-Wurzel und den Konjak-Nudeln auf sich hat.

Die Konjakwurzel, auch bekannt als Knolle der Teufelszunge, stammt aus dem asiatischen Raum. Für die Herstellung der Konjaknudeln wird die Wurzel zunächst getrocknet und anschließend zu Mehl verarbeitet.

Ein besonderer Vorteil der Konjakwurzel liegt in ihrer doppelten Eigenschaft: Sie enthält kaum Kalorien, besitzt jedoch eine enorme Quellfähigkeit. Das verdankt sie dem Ballaststoff Glucomannan, den der Körper nicht verwerten kann. Da die fertigen Nudeln fast ausschließlich aus Glucomannan und Wasser (über 90 Prozent im verzehrfertigen Zustand) bestehen, sind sie extrem kalorienarm und enthalten nur wenige Nährstoffe.

Glucomannan kann das 50-Fache seines Eigengewichts an Wasser aufnehmen. Durch dieses Aufquellen im Magen sorgt es für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl, was die Nudeln besonders beliebt bei einer kalorienbewussten Ernährung macht.

Darum sind Konjak-Nudeln beliebt

Konjak-Nudeln, Konjak-Reis, Konjak-Lasagneblätter – all diese Produkte haben recht wenig mit klassischer Pasta oder gewöhnlichem Reis zu tun, denn sie bestehen nicht aus Getreide. Stattdessen werden sie aus Wasser und dem Mehl der Konjakwurzel hergestellt.

Dadurch sind Lebensmittel aus der Konjakwurzel…

• kalorienarm: Auf 100 Gramm der Konjak-Nudeln kommen gerade einmal 10 Kilokalorien. Dinkel Spaghetti bringen es hingegen auf 360 Kalorien.
• kohlenhydratlos: Konjak-Nudeln haben keine Kohlenhydrate. 100 Gramm gekochte Spaghetti haben etwa 74 Gramm Kohlenhydrate.
• fettarm: Konjak-Nudeln enthalten kein Fett. Aber auch normale Pasta ist in Bezug auf den Fettgehalt eine gute Wahl, da sie lediglich etwa 1,5 Gramm Fett pro 100 Gramm enthält. 
• sehr reich an Ballaststoffen: Das verwendete Konjakmehl bringt eine große Portion an Glucomannan mit, die schnell, aber angenehm sättigen und die Verdauung anregen. Glucomannan wird auch nachgesagt, dass es die Gesamtcholesterinwerte senken kann. Allerdings ist nicht eindeutig belegt, ob diese Eigenschaft auch auf Konjak-Nudeln in ihrer verarbeiteten Form zutrifft.

• glutenfrei: Die meisten Pastasorten bestehen aus glutenhaltigem Getreide wie Weizen oder Dinkel und sind daher für Zöliakie-Betroffene nicht geeignet. Konjak-Nudeln können hingegen auch von Glutenallergiker:innen ohne Probleme genossen werden.
• vegan: In die Konjak-Nudeln kommen keine Eier. Aber auch die Dinkel-Spaghetti sind eifrei.
• schnell und vielfältig zuzubereiten: Die Konjak-Nudeln kommen vorgekocht aus der Packung. Du musst sie nur abwaschen und erwärmen. Weil sie recht geschmacksneutral sind, kannst du sie vielfältig weiterverarbeiten und verschiedenste Pasta-Gerichte daraus kreieren.

Diese Eigenschaften machen die Konjak-Nudeln als Pasta-Alternative für viele sehr interessant. Figurbewusste schätzen das schnell einsetzende Sättigungsgefühl, Sportler:innen freuen sich über den geringen Fettanteil, Zöliakie-Betroffene über das fehlende Gluten, und Zeitgestresste profitieren von der schnellen Zubereitung. 

Hinweis: Achte beim Kauf von Konjak-Nudeln auf das Bio-Siegel. Erhältlich zum Beispiel bei Rossmann, Bioaufvorrat oder Amazon

Können Konjak-Nudeln beim Abnehmen helfen?

Durch das Aufquellen der Konjak-Nudeln im Magen bleibt das Sättigungsgefühl länger erhalten. Wenn der Hunger nicht so schnell wieder auftritt, neigt man dazu, insgesamt weniger zu essen. In Kombination mit dem geringen Kaloriengehalt können Konjak-Nudeln daher durchaus unterstützend beim Abnehmen wirken. 

Doch: „Um sein Gewicht dauerhaft zu reduzieren, reicht der Verzehr von Konjak-Nudeln nicht aus“, so die Ernährungsexpertin Antje Degner von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. „Ausschlaggebend für die Gewichtsreduktion ist die gesamte Ernährung und nicht nur ein einzelnes Lebensmittel.“

Wer abnehmen möchte, kommt also um eine Ernährungsumstellung nicht herum. Die Grundlage: viel Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst, Vollkornprodukte, fettarmer Fisch sowie kalorienfreie Getränke wie Wasser und ungesüßte Tees. 

Konjak-Nudeln: Warum sie keine nachhaltige Alternative sind

So viel Pasta zu genießen, wie man möchte, ohne sich um Kalorien zu sorgen – das klingt nach dem Traum vieler Genießer. Doch in Sachen Nachhaltigkeit lässt die Konjak-Pasta einiges zu wünschen übrig.

Die Teufelszunge, deren Knolle zur Herstellung des Mehls für die Nudelalternative verwendet wird, ist in Südostasien beheimatet und wird in Japan als Kulturpflanze weit verbreitet angebaut. Der Rohstoff legt also einen sehr weiten Weg zurück, bevor wir Konjak-Nudeln in den heimischen Supermarktregalen finden. Solche Lebensmitteltransporte sind mit ihrem hohen Energie- und Ressourcenverbrauch eine große Belastung für die Umwelt. Dahingegen wachsen Weizen und Dinkel für herkömmliche Nudeln in Deutschland und Europa.

Pasta aus heimischem Getreide hat auch noch einen weiteren entscheidenden Vorteil gegenüber Konjak-Nudeln: Sie besteht aus mehr als unverdaulichen Ballaststoffen. Vollkornpasta hat zwar Kalorien und Kohlenhydrate, bietet aber auch pflanzliche Proteine, Vitamine B und E, Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium, Zink, Kupfer und Kalium, sekundäre Pflanzenstoffe und auch Ballaststoffe. Auch herkömmliche Pasta macht somit satt und kann einer kalorienbewussten, gesunden Ernährung entsprechen, wenn du dazu viel Gemüse und leichte Saucen genießt.

Tipp: Eine weitere umweltfreundlichere Alternative zu Konjak-Nudeln, die ebenfalls kalorienarm und low-carb ist, sind Gemüse-Spaghetti, die du mit einem Sparschäler oder Spiralschneider selbst aus Gemüse herstellen kannst. Da auch sie eher geschmacksneutral sind, kannst du sie mit verschiedensten leckeren Saucen, Kräutern und Gewürzen verfeinern. Wie du aus Zucchini Nudeln machen kannst, erfährst du hier: Zucchini-Nudeln selber machen: Einfaches Rezept für die Gemüse-Pasta

Was du noch über die Nudeln wissen solltest

Konjak-Nudeln enthalten kaum Kalorien – und auch kaum Nährstoffe. Der Verbraucherzentrale zufolge bringen sie also keinen großen Gewinn für die Ernährung. Und auch nicht fürs Portemonnaie, denn sie sind deutlich teurer als klassische Pasta: 200 Gramm gekochte Konjak-Nudeln kosten rund 3,30 Euro. 

Manch einem dürfte beim Öffnen der Verpackung der Appetit etwas vergehen: Typisch für die Nudeln ist nämlich ein leicht fischiger Geruch, der durch das Abspülen und Zubereiten aber verschwindet.

Mit Material der dpa.

Weiterlesen auf Utopia.de:

• Jackfruit: leckerer Fleischersatz mit mieser Ökobilanz
• Nudeln & Pasta aus Hülsenfrüchten
• Gemüsespaghetti: So einfach kannst du sie selber herstellen

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.

Verwandte Themen: Essen Gewusst wie Kochen Rezepte