Kontaktloses Bezahlen wird immer beliebter: Die meisten Geschäfte bieten die Bezahlung per NFC-Technik an, doch dies ist umstritten. Was genau hinter NFC steckt und welche Vor- und Nachteile die Technik bringt, erklären wir hier.
NFC steht für Near Field Communication (Nahfeldkommunikation) und ermöglicht die Übertragung von Daten über wenige Zentimeter Entfernung. Die Technik selbst ist schon älter, war aber bisher noch nicht weit verbreitet.
Inzwischen findet sie vor allem im Bereich des kontaktlosen Bezahlens Anwendung. Schrittweise führen deutsche Banken und Unternehmen im Einzelhandel diese Bezahlmöglichkeit ein. Die meisten Kreditkarten und Girokarten verfügen bereits über diese Funktion.
Beim Bezahlen via NFC wird die EC-Karte kurz an das Kartenlesegerät gehalten und der Betrag daraufhin abgebucht. Klingt praktisch, doch die Technik bringt auch Nachteile mit sich.
Kontaktlos Bezahlen: Vorteile der Technologie
Das spricht für die NFC-Technik:
- Kontaktloses Bezahlen geht schneller als eine herkömmliche Kartenzahlung.
- Es ist bequem: Bei kleinen Beträgen brauchst du keine PIN, sondern hältst du nur die Karte an das Karten-Terminal.
- Das macht es auch so hygienisch, da du keine Knöpfe am Terminal berühren musst.
- Sollte NFC irgendwann jedes Geschäft unterstützen, benötigst du überhaupt kein Bargeld mehr. Auch nicht für kleine Spontankäufe wie die Zeitung oder den Kaffee am Kiosk, die du dann bargeldlos bezahlen kannst.
- Mit bestimmten Apps kannst du auch das Smartphone oder die Smartwatch für die kontaktlose Zahlung nutzen. Der Betrag wird dann via PayPal oder Lastschrifteinzug bezahlt. In diesem Fall brauchst du nicht einmal mehr den Geldbeutel mit der Kreditkarte.
Nachteile der NFC-Technik
Das kontaktlose Bezahlen via NFC-Technik bringt aber auch einige Nachteile mit sich. Kritiker:innen betonen vor allem folgende Argumente:
- In vielen Geschäften und Läden ist das Bezahlen per NFC bis zu einem Betrag von 25 Euro ohne Unterschrift und PIN-Eingabe möglich. Geht die EC- oder Kreditkarte also verloren oder wird gestohlen, können Betrüger:innen bis zu fünf Mal in Folge mit der Karte einkaufen. Wenn du die Karte verlierst, solltest du sie umgehend sperren (Telefonnummer 116 116). Wenn bis dahin bereits Geld durch Dritte abgebucht wurde, haftet die Bank nur, wenn du nicht „grob fahrlässig“ gehandelt hast. Grob fahrlässig bedeutet beispielsweise, dass die PIN auf der Karte steht oder die Karte sehr spät gesperrt wurde.
- Einige Banken verlangen Entgelte für kontaktloses Bezahlen, bis zu 80 Cent pro Bezahlvorgang. Prüfe also vorab, ob bei deiner Bank Kosten entstehen.
- Ähnlich wie bei der normalen Kartenzahlung fällt es schwer, den Überblick über die eigenen Ausgaben zu behalten. Da das Bezahlen per NFC im Geldbeutel nicht ins Gewicht fällt, neigt man zu einem leichtherzigeren Umgang mit Geld und trifft womöglich irrationale Kaufentscheidungen.
- Die NFC-Technik kann nicht nur über EC- und Kreditkarten benutzt werden, sondern auch über Smartphones und Smartwatches. Diese sind anfällig für Viren und andere Schadsoftware, die Kontodaten abfischen und Geld abbuchen könnten.
- Es könnte auch ein Problem mit dem Datenschutz geben: Denn NFC-Chips können recht einfach ausgelesen werden. So gelangen sensible Daten wie die Kontodaten in die Hände von Dritten. Dies ist bereits ab einer Entfernung von zehn Zentimetern zur Karte möglich.
- Unklar ist zudem, welche Auswirkungen die NFC-Strahlung der Kartenterminals haben. Während Handystrahlung bereits erforscht wurde, gibt es zu NFC noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Fazit: Kontaktloses Bezahlen ist zwar bequem, aber auch unsicherer als das Bezahlen auf herkömmliche Weise. Grundsätzlich sollten Kunden auch überlegen, von welcher Bank sie ihre Girocard / Kreditkarte beziehen. Denn viele Banken unterstützen Atomwaffenhersteller. Wir raten daher zu einer Kreditkarte von nachhaltigen Banken.
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