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Coffee-to-go: Wo du den Becher jetzt am Automaten zurückgeben kannst

Kaffee zum Mitnehmen geht auch ohne Einweg-Becher
Fotos: CC0 Public Domain / Unsplash - Sincerely Media, Instagram Kooky2go

Coffee-to-go ist praktisch – wäre da nur nicht der Einwegbecher, der danach im Müll landet. Die Pfandbecher von Kooky kannst du nach dem Trinken ganz einfach am Pfandautomaten abgeben. Wir erklären, wo das möglich ist und wie das System funktioniert.

Jede Stunde werden in Deutschland etwa 320.000 Einwegbecher für Heißgetränke verbraucht. Das ergibt im Jahr knapp drei Milliarden Gefäße, so das Bundesumweltministerium. Das Schweizer Start-up Kooky möchte diesen Müllberg mit seinen Pfandbechern verkleinern. Utopia zeigt, was die Coffee-to-go-Becher besonders macht und wo du sie bereits nutzen kannst.

Mehrweg muss bei „To Go“ angeboten werden

Seit Jahresanfang gilt die Mehrwegangebotspflicht in Deutschland, die unter anderem besagt, dass Restaurants, Cafés und Kioske Getränke auch im Mehrwegbecher anbieten müssen. Hat das Geschäft nur maximal fünf Angestellte oder eine Ladenfläche von 80 oder weniger Quadratmetern, gilt eine Ausnahme. Doch auch diese Imbisse, Bäckereien und Co. müssen zumindest den mitgebrachten Mehrwegbecher befüllen.

Ein günstiger Zeitpunkt, um nie wieder einen Pappbecher für den Coffee-to-go zu verwenden. Das Schweizer Unternehmen Kooky möchte das Mehrwegbecher-System vereinfachen. Wer beispielsweise bereits die Recups benutzt, weiß: Nicht jedes Café nimmt die Becher zurück. Oft ist es am einfachsten, den Kaffeebecher erst in den nächsten Tagen zurückzubringen, wenn man wieder am Ausgabe-Café vorbeikommt.

Coffee to go: Das unterscheidet die Kooky-Pfandbecher von Recup und Co.

Nach Wunsch des Start-ups aus der Schweiz hat das bald ein Ende: Kooky – 2021 gegründet – nimmt die gleichnamigen Becher per Automat zurück. Das Ganze funktioniert wie folgt: Jeder Getränkebecher hat einen QR-Code, den man bei Erhalt scannt. Bei der Rückgabe hält man den Code an den Kooky-Automaten, die Klappe öffnet sich und man wirft den Becher hinein. Anschließen erhältst du das Pfand in der Kooky-App gutgeschrieben und kannst es dir auszahlen lassen. Alternativ kannst du das Pfand spenden, Kooky arbeitet mit dem WWF zusammen. Die App zeigt sowohl Ausgabestellen als auch Rückgabeautomaten in deiner Nähe an.

Wichtig: Du kannst die Kooky-Becher anders als Recup oder Relevo nicht in den teilnehmenden Cafés, sondern ausschließlich an den Rückgabeautomaten zurückgeben. Das Unternehmen reinigt die zurückgegebenen Kaffeebecher und verteilt sie wieder an die teilnehmenden Lokale. Die Gastronom:innen zahlen eine Nutzungsgebühr an Kooky.

Doch Torge Barkholtz, CEO und Mit-Gründer von Kooky, sagt im Gespräch mit Utopia: „Wir sehen uns nicht als weiteren Mehrweganbieter, sondern wollen eine offene Infrastruktur für Mehrweg bieten.“ Dem Unternehmen geht es nach Aussage von Barkholtz in erster Linie darum, Mehrweglösungen für die Endkund:innen so einfach wie möglich zu machen.

Wo gibt es Kooky bereits?

In der Schweiz ist das Kooky-System bereits in den Supermärkten Migros und Coop sowie an einigen Universitäten erhältlich. Auch die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) arbeiten mit Kooky zusammen, um den Einweg-Müll an den Bahnhöfen zu reduzieren.

In Bahnhöfen in der Schweiz kannst du Coffee-to-go-Becher von Kooky an Automaten zurückgeben.
In Bahnhöfen in der Schweiz kannst du Coffee-to-go-Becher von Kooky an Automaten zurückgeben. (Foto: © Kooky2go)

Außerhalb der Schweiz kannst du Kooky-Becher in Wien und München verwenden. In der bayerischen Landeshauptstadt sind Pfandautomaten zum Beispiel an beliebten Treffpunkten nahe der Isar aufgestellt.

Doch in München könnte sich das bald ändern. Kooky erklärt gegenüber Utopia, man möchte ein Pilotprojekt mit der Stadt umsetzen. Demnach sollen die Kooky-Pfandbecher nicht länger ausgegeben werden, die Rückgabeautomaten aber weiterhin im Einsatz bleiben und Schritt für Schritt von den bestehenden Mehrweganbietern genutzt werden.

Wie nachhaltig sind die Kooky-To-Go-Becher?

Derzeit gibt es die Kooky-Pfandbecher in der 300-ml-Version, sie sind nach Unternehmensangaben für Heiß- und Kaltgetränke geeignet. Die Becher werden in Deutschland und Österreich aus Polypropylen (PP) produziert, teilt Kooky uns mit. Der hitzebeständige Kunststoff, der auch für viele Verpackungen eingesetzt wird, ist in der Herstellung energieintensiv.

Deshalb ist es wichtig, dass die To-Go-Becher möglichst oft wiederverwendet werden. Kooky hat Utopia gegenüber angegeben, dass die Becher derzeit 14- bis 15-mal verwendet werden. Man arbeite daran, zum Beispiel die Logistik weiter zu optimieren und so zu einer noch höheren Wiederverwendungsrate zu kommen.

Hafermilch im Kaffee
Oft schöner als to go: Den Kaffee im Café schmecken lassen. (Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Anna Urlapova)

Die theoretischen 500 Waschvorgänge pro Becher seien in der Praxis nicht zu erreichen. Dennoch haben die Kooky-Cups laut Aussage von Torge Barkholtz bereits mit den 15 Benutzungen eine bessere Ökobilanz als Einwegbecher. Sind die Mehrwegbecher kaputt, werden sie beim Hersteller zurückgegeben und zu Granulat verarbeitet, aus dem anschließend neue Produkte hergestellt werden.

Die Rückgabeautomaten bestehen aus Stahl und werden mit erneuerbaren Energien betrieben. Auf unsere Nachfrage erklärt Kooky, dass auch die Automaten in München mit Ökostrom laufen.

Kooky-Alternativen in Deutschland: Recup, Relevo und Co.

Zumindest in den großen Städten Deutschlands gibt es inzwischen ein flächendeckendes Mehrwegsystem für Essen und Getränke. Die bekanntesten Anbieter sind Recup (fürs Essen gibt es die Rebowl), Relevo und Vytal. Je nach System musst du die Behälter innerhalb einer bestimmten Zeit zurückbringen oder ein Pfand bezahlen.

Lies dazu auch: Essen-to-go ohne Verpackungsmüll: Mehrwegboxen statt Einwegverpackung

Wenn dein Lieblingscafé oder -restaurant noch kein Mehrwegsystem hat, sprich die Besitzer:innen darauf an. Wie Recherchen im Januar ergeben haben, wird die Mehrwegangebotspflicht noch nicht flächendeckend umgesetzt. Hier sind die Unternehmen in der Pflicht, doch auch wir Verbraucher:innen können uns bei jedem Kaffee zum Mitnehmen bewusst für Mehrweg statt Einweg entscheiden.

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