Samen vom Kürbis vorzuziehen ist nicht schwer und erfordert nur etwas Geduld. Hier erfährst du, welche Materialien du brauchst und was du bei der Vorzucht beachten musst, damit die Samen erfolgreich vorkeimen.
Wenn du Kürbisse vorziehst, setzt du die Samen nicht direkt ins Freiland. Stattdessen lässt du sie in der Wohnung oder in einem Gewächshaus keimen. Die Jungpflanzen können so sicher heranwachsen, da sie vor Kälte, Schädlingen und starker Witterung geschützt sind.
Kürbisse im Haus vorzuziehen hat den Vorteil, dass die Überlebenschancen der Sämlinge größer sind. Somit wird die Kürbisernte noch üppiger. Außerdem ist es für dich kostengünstiger, die Samen zu säen, als bereits vorgezogene Pflanzen zu kaufen. Auch die Auswahl an Bio-Saatgut ist größer, wenn du die Samen selbst keimen lässt.
Die Kulturdauer von Kürbis, also die Zeit von Aussaat bis zur Reife, beträgt je nach Sorte etwa vier Monate. Nach einer erfolgreichen Vorzucht kannst du die Kürbisse dann im Spätsommer und Herbst ernten.
Kürbis vorziehen: Material und Zeitpunkt
Der beste Zeitpunkt, um mit der Vorzucht zu beginnen, ist etwa drei bis vier Wochen vor dem letzten Frost. Das ist meistens Mitte bis Ende April. Lies dazu auch diesen Artikel: Gemüse vorziehen: Mit diesem Plan verpasst du nicht den richtigen Zeitpunkt.
Bevor du beginnst, Kürbis vorzuziehen, solltest du die folgenden Materialien vorbereiten:
- Anzuchterde: Anzuchterde ist nährstoffarm. Das hilft den Pflanzen, robuste Wurzeln zu bilden, da sie sich mehr anstrengen müssen. Achte auf torffreie Anzuchterde, um die Moore zu schützen.
- Aussaatgefäße: Stelle deine eigenen Anzuchtgefäße her, statt sie im Fachhandel zu kaufen. Verwende zum Beispiel alte Joghurtbecher oder bastle Anzuchttöpfe aus Eierkartons. Versieh die Unterseite mit ein paar Löchern. So kann überschüssiges Wasser ablaufen.
- Folie (optional): Mithilfe einer alten Plastiktüte mit Löchern kannst du ein gewächshausähnliches Klima erzeugen. Das unterstützt das Wachstum der Sämlinge. Stelle dabei sicher, dass immer noch genug Licht an die Erde kommt.
- Blumentöpfe: Nachdem die Samen gekeimt haben, musst du die Sämlinge in größere Töpfe umsetzen. Verwende dazu zum Beispiel Pflanzentöpfe oder Balkonkübel.
Aussaat: Schritt-für-Schritt Anleitung
Wenn du Kürbis vorziehen willst, beginne zunächst mit der Aussaat. So gehst du dabei vor:
- Fülle die Anzuchterde in die Anzuchtgefäße.
- Bilde kleine Mulden und lege die Samen ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde. Lass einen Abstand von etwa fünf Zentimetern zwischen den Samen zu. Verwendest du einen Eierkarton als Anzuchttopf, kannst du in jede Mulde einen Samen stecken.
- Bedecke die Samen mit Erde. Drücke die Erde sachte an.
- Befeuchte die Erde mit einer Sprühflasche oder einem Gefäß, aus dem das Wasser tröpfeln kann. So vermeidest du starke Nässe. Halte die Erde in den kommenden Tagen konstant feucht.
- Wenn du eine Folie als Abdeckung benutzt, dann versieh sie mit kleinen Löchern. Bedecke dein Aussaatgefäß damit.
Standort: Wähle einen warmen, hellen Ort, an dem die Kürbisse keimen können. Zum Vorziehen von Kürbis eignen sich zum Beispiel eine Fensterbank oder ein beheiztes Gewächshaus. Die optimale Temperatur für eine kurze Keimdauer beträgt 23 bis 25 Grad Celsius. Dann keimen die Kürbisse nach etwa sieben Tagen.
Kürbis vorziehen mit der richtigen Pflege
Um Kürbis mit Erfolg vorzuziehen, solltest du nach der Aussaat einige Tipps beachten:
- Nach der Keimdauer von etwa einer Woche sind die ersten Keimblätter zu sehen. Wähle dann einen neuen Standort für die Sämlinge. Die optimale Temperatur an einem halbschattigen Ort beträgt 15 bis 18 Grad Celsius. An einem zu warmen Platz wachsen die Kürbisse sehr schnell und sind später weniger robust im Freien.
- Halte die Erde stets feucht. Vermeide dabei Staunässe.
- Nach dem Keimen ist es nicht mehr nötig, die Pflanzen mit einer Folie abzudecken.
Sobald die Kürbisse neben den Keimblättern noch zwei weitere Blätter gebildet haben, ist es außerdem Zeit, die Sämlinge zu pikieren. Das bedeutet, dass du die jungen Kürbisse in größere Gefäße mit mehr Abstand zueinander setzt. Das geht folgendermaßen:
- Fülle Blumentöpfe oder Balkonkästen mit torffreier Pflanzenerde.
- Grabe im Abstand von circa zehn Zentimetern kleine Mulden in die Erde.
- Hebe die kleinen Kürbispflanzen zusammen mit den Wurzelballen aus dem Anzuchtgefäß. Verwende dazu einen Teelöffel.
- Setze die Sämlinge in jeweils eine Mulde im neuen Topf. Bedecke die Wurzeln leicht mit Erde und drücke sie etwas an. Die Kürbisse bilden stärkere Wurzeln, wenn du sie ein wenig tiefer in die Erde setzt als zuvor im Anzuchtgefäß.
- Halte die Erde weiterhin feucht.
Nach der Vorzucht: Kürbis ins Freiland setzen
Wenn es dir gelungen ist, deinen Kürbis vorzuziehen, dann setze ihn ab Mitte Mai ins Freiland. Kürbisse lieben warme Böden. Deshalb solltest du auf jeden Fall bis nach dem letzten Frost Mitte Mai warten. Am besten wachsen Kürbisse auf nährstoffreichem Boden und an einem sonnigen bis halbschattigen Standort.
Kürbisse brauchen viel Platz zum Wachsen. Setze sie deshalb mindestens anderthalb Meter voneinander entfernt in den Boden. Wähle für Balkon und Terrasse nur kleinwüchsige Arten.
In einem anderen Utopia-Artikel erfährst du, wie du Kürbis anpflanzt, pflegst und erntest.
Wichtig: Pflanze mindestens zwei Kürbisse in ein Beet, damit sie einander bestäuben können.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Salat vorziehen: So klappt es auf der Fensterbank
- Zucchini vorziehen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Tomaten vorziehen: Zeitpunkt, Tipps und Anleitung
War dieser Artikel interessant?