Kugeldisteln sind anspruchslose Hingucker für jeden Garten. Außerdem bieten die Stauden Insekten und Vögeln Nahrung. Wie du sie pflanzt und pflegst, erfährst du hier.
„Echinops“ lautet der botanische Name der Gattung der Kugeldisteln und er beschreibt die markanten Stauden gut. Der Gattungsname setzt sich nämlich aus den zwei lateinischen Wörtern „echinus“ für „Igel“ und „opsis“ für „Aussehen“ zusammen, und tatsächlich erinnern die Blütenbälle der Kugeldistel an zusammengerollte Igel.
Die Gattung der Kugeldisteln gehört zu Familie der Korbblütler und umfasst etwa 120 verschiedene Arten. Vier davon haben sich für die Pflanzung im Garten durchgesetzt.
Die perfekt runden und bis zu sechs Zentimeter an Durchmesser großen Blütenkugeln erblühen je nach Sorte in Weiß, intensivem Blau, hellem Violett oder Stahlblau und stehen auf kantigen Stängeln, die zwischen 50 und 200 Zentimeter hoch wachsen können. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September.
Ihre auffälligen Blütenbälle machen die Kugeldisteln nicht nur zu einer optischen Bereicherung für viele Beete, sondern auch zu einer beliebten Futterquelle für Insekten. Bienen und Schmetterlinge umschwärmen die Kugeln besonders gerne. Im Winter versorgen die verblühten Blütenköpfe außerdem Vögel mit Samen als Futter.
Wenn du insektenfreundliche Pflanzen wie die Kugeldistel pflanzt, kannst du deinen Garten in einen Rückzugsort für die Insekten- und Tierwelt verwandeln. Viele Insekten leiden am knapper werdenden Nahrungsangebot aufgrund von Monokulturen auf dem Land und mangelnder botanischer Vielfalt in der Stadt. Mehr dazu kannst du im Utopia-Ratgeber zum insektenfreundlichen Garten erfahren.
Kugeldisteln pflanzen und pflegen
Standort und Boden
- Alle Kugeldistel-Arten fühlen sich in Beeten oder Freiflächen an vollsonnigen Standorten am wohlsten. Etwas windgeschützt sollten sie auch stehen, um Stängelbruch zu vermeiden.
- Der Boden ist idealerweise durchlässig und mager. Schwerer Lehmboden kann beispielsweise mit Sand aufgelockert werden. Kugeldisteln kommen auch mit suboptimalen Böden zurecht, da sie sehr anpassungsfähig sind.
Pflanzzeit
Am besten eignet sich das Frühjahr, um Kugeldisteln zu pflanzen, sobald keine Bodenfröste mehr zu erwarten sind. Aber auch im Herbst bietet sich eine zweite Pflanzgelegenheit. Und so geht’s:
- Kugeldistel benötigen ausreichend Platz, damit sich große Blütenkugeln bilden können. Daher solltest du geräumige Pflanzgruben ausheben, zwischen denen sich 60 bis 90 Zentimeter Abstand befinden.
- Lockere die Erde in der Pflanzgrube auf und setze die Jungpflanzen so tief hinein, dass das unterste Blattpaar noch gut über das Bodenniveau hinausragt.
- Fülle das Pflanzloch mit der ausgehobenen Erde auf, drücke diese fest, und gieße die Kugeldistel gut an.
- Für vier Wochen nach der Pflanzung solltest du die Jungpflanzen täglich gießen.
Gießen und Schneiden
- Gieße die Kugeldistel regelmäßig, aber achte darauf, dass sich keine dauerhafte Staunässe bildet. Die Kugeldistel verträgt etwas Trockenheit eher als Feuchte. Ein Mal Gießen in der Woche reicht meistens aus.
- Du kannst die Kugeldistel nach der Blüte großzügig zurückschneiden. Nach etwa sieben Wochen bildet sie eine zweite Blüte aus.
- Lasse die Blüte im Winter stehen, damit Vögel sich von den Samen ernähren können.
- Im Frühjahr kannst du vor dem Austrieb die Kugeldisteln bodennah abschneiden.
- Kugeldisteln vermehren sich selbst. Wenn du verhindern möchtest, dass sie sich weiter ausbreiten, solltest du die Stiele der verblühten Blütenstände regelmäßig herausschneiden. Wenn sich die Kugeldistel schon übermäßig verbreitet hat, muss die gesamte Pflanze aus dem Boden entfernt werden.
Überwintern
- Kugeldisteln sind bis minus 10 Grad Celsius winterhart.
- Wenn die Temperaturen darunter fallen, solltest du die Pflanzen mit Reisig abdecken. Das schützt vor Frost und zu viel Nässe.
- Achte besonders im Winter darauf, dass die Nässe gut abfließen kann.
Tipp: Kugeldisteln lassen sich zu schönen Trockenblumen trocknen. Dazu solltest du die Kugeldisteln direkt nach dem Öffnen der Blüte schneiden. Binde einige Stiele zusammen und hänge sie kopfüber zum Trocknen an einem schattigen, luftigen und nicht zu heißem Ort auf. Die getrockneten Blütenbälle halten sich monatelang.
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