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Kundalini-Yoga: Herkunft, Ziele und Infos für Anfänger

Kundalini Yoga
Foto: CC0 / Pixabay / mohamed_hassan

Kundalini Yoga wird auch als Yoga des Bewusstseins bezeichnet und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: Er enthält spirituelle und körperliche Elemente. Ziel des Yoga-Stils ist es, die Kundalini-Energie im Menschen zu erwecken.

Kundalini-Yoga: Hintergrund und Herkunft

Ziel des Kundalini-Yoga ist es, die innewohnende Kundalini-Kraft zu aktivieren.
Ziel des Kundalini-Yoga ist es, die innewohnende Kundalini-Kraft zu aktivieren.
(Foto: CC0 / Pixabay / geralt)

Bereits vor Jahrtausenden wurde in den traditionellen Yoga-Lehren die Kundalini beschrieben. Damit wird eine Energie oder ätherische Kraft im Menschen bezeichnet, die mit einer schlafenden Schlange am unteren Ende der Wirbelsäule symbolisiert wird. Dort befindet sich nach der Chakren-Lehre das unterste Energiezentrum, das sogenannte Wurzelchakra.

Diese Theorie um die Kundalini-Kraft entstammt aus den tantrischen Lehren. Ziel ist es demnach, diese Energie zu aktivieren und durch alle sieben Chakren zu leiten. Dadurch verbindet sie sich mit der kosmischen Seele und soll zu höchstem Glück führen. Metaphorisch wird dieser Vorgang durch die zusammengerollte Schlange dargestellt, die sich entlang der Wirbelsäule zum höchsten Punkt des Kopfes bewegt.

Die Kundalini-Praxis ist Teil verschiedener Yoga-Ansätze und bildet das Fundament des Kundalini-Yoga. Dieser Yoga-Stil wurde in der westlichen Kultur Anfang des 20. Jahrhunderts zum ersten Mal beschrieben. Die Lehre verbreitete sich hier aber erst durch den indischen Sikh-Yogi Bhajan, der in den 1970er Jahren nach Nordamerika kam, um Kundalini-Yoga zu unterrichten. Mit seinen Lehren und Methoden hat er den Yoga-Stil geprägt, wie er heutzutage bekannt ist.

Kundalini-Kraft mit Yoga und Meditation aktivieren

Meditation mit Mudras (Handhaltungen) und Mantras sind fester Bestandteil vom Kundalini-Yoga.
Meditation mit Mudras (Handhaltungen) und Mantras sind fester Bestandteil vom Kundalini-Yoga.
(Foto: CC0 / Pixabay / chiaravdberg)

Das Ziel des Kundalini-Yoga ist spirituell. Anders als im Hatha Yoga liegt der Fokus auf der geistigen und spirituellen Arbeit, nicht auf dem körperlichen Aspekt. Zwar sind die Asanas (Körperübungen) ein wichtiger Bestandteil des Kundalini-Yoga, doch kann von einem Workout keine Rede sein. Stattdessen bestehen die sogenannten Kriyas (Übungsreihen) aus verschiedenen Elementen der traditionellen Yoga-Lehre:

  • überwiegend dynamische Körperübungen
  • klassische Asanas (Yoga-Posen)
  • Atemübungen (Pranayama)
  • Mantras (Meditation mit Wörtern und Silben)
  • Meditation mit Mudras (Handhaltungen)

Während den Übungen werden zudem innere Konzentrationspunkte (die sogenannten Bandhas) sowie visuelle Fokuspunkte verwendet – etwa der Blick auf den Bereich zwischen die Augenbrauen.

Zwar dienen die Übungsreihen meist einem bestimmten Zweck, etwa die Leber zu reinigen oder die Immunkräfte zu aktivieren. Letztlich verfolgt die Praxis aber das überstehende Ziel, die Kundalini-Kraft zu erwecken. Um dies zu erreichen, müssen schrittweise alle sieben Chakren geöffnet werden, die wiederum mit verschiedenen Themen und Lebensenergien verknüpft sind.

Übrigens: Studien haben bestätigt, dass sich mit Kundalini-Yoga erfolgreich Stress abbauen lässt. Außerdem soll die Yoga-Praxis manchen Menschen dabei helfen können, Depressionen zu überwinden.

Vorbereitende Reinigungstechniken im Kundalini-Yoga

Um die Kundalini-Kraft zu aktivieren, müssen zunächst Körper, Geist und Herz gereinigt werden.
Um die Kundalini-Kraft zu aktivieren, müssen zunächst Körper, Geist und Herz gereinigt werden.
(Foto: CC0 / Pixabay / jill111)

Die Techniken im Kundalini-Yoga gelten als besonders wirksam und sollen so schnell wie kein anderer Weg zu spirituellem Erwachen und mehr Bewusstsein führen. Nicht zuletzt deshalb warnen Kundalini-Lehrer davor, die Praxis allzu ehrgeizig anzugehen und direkt mit den fortgeschrittenen Übungen zu beginnen. Ist der Schüler körperlich und geistig nicht ausreichend vorbereitet, könne eine zu schnell erweckende Kundalini zu unangenehmen Begleiterscheinungen führen. Den Lehren zufolge zählten etwa chronische und zeitweilige Schmerzen im Körper, Taubheitsgefühle, Hitzewallungen, Kälteschübe und ekstatische Gefühlsausbrüche dazu.

Um sich auf den Prozess vorzubereiten, sollen der physische und energetische Körper sowie das Herz und der Verstand zunächst gereinigt und gestärkt werden. Dazu werden unter anderem folgende Elemente genutzt:

  • Reinigung des Körpers
  • Reinigung der Energiebahnen (Nadis), z.B. mit Pranayama
  • ethische Leitsätze (Yamas und Niyamas)
  • Reinigung des Herzens durch selbstlosen Dienst und Nächstenliebe
  • Öffnen der Chakren

Kundalini-Yoga: Der Yoga-Stil für spirituell Interessierte

Wenn du Kundalini-Yoga ausprobieren möchtest, solltest du offen für Meditation und spirituelle Praktiken sein.
Wenn du Kundalini-Yoga ausprobieren möchtest, solltest du offen für Meditation und spirituelle Praktiken sein.
(Foto: CC0 / Pixabay / solut_rai)

Zusammengefasst: Kundalini-Yoga ist ein ganzheitlicher Yoga-Stil, der sich vieler traditioneller Elemente bedient. Das Hatha-Yoga mit Fokus auf den Körper-Übungen bildet nur einen Teil des Kundalini-Yoga, das darüber hinaus viel Wert auf meditative, geistige und spirituelle Praktiken legt. Die physische Praxis ist deutlich dynamischer als im klassischen Yoga und bringt zwar viel Bewegung in den Körper, ist allerdings nicht so schweißtreibend wie Ashtanga Yoga, Jivamukti Yoga und vergleichbare Stile.

Deshalb ist Kundalini-Yoga vor allem dann für dich geeignet, wenn du:

  • …mehr Fokus auf Spiritualität als Fitness legst,
  • …einen Ausgleich zum hektischen und anstrengenden Alltag suchst,
  • …offen für Meditation, Mantra-Singen und Philosophie bist.

Die körperlichen Übungen sind zumeist recht leicht zugänglich, weshalb sich Kundalini-Yoga auch für Menschen im höheren Alter und mit körperlichen Beschwerden eignet. Nicht zuletzt deshalb gehört der Yoga-Stil zu den wohl beliebtesten Yoga-Arten.

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