Es ist Herbst, die Blätter fallen von den Bäumen und in Straßen und Parks sind jetzt wieder Menschen mit Laubbläsern unterwegs. Die Geräte sind nervtötend, laut und stinken – und sie richten großen Schaden an.
Laubrechen ist anstrengend und nervig, viel schneller wird man die vielen Blätter mit einem Laubbläser los. Das Gerät bläst Laub mit einer Luftgeschwindigkeit von bis zu 220 Stundenkilometern zu Häufen zusammen, die sich dann aufgesammeln lassen. Sogenannte „Laubsauger“ können noch mehr: Sie saugen die Blätter ähnlich wie ein Staubsauger auf.
Solche Geräte kommen vor allem in größeren Wohnanlagen und an öffentlichen Plätzen wie Parks oder Straßen zum Einsatz. Der große Vorteil: Laubbläser sind effizient – einen ganzen Park mit klassischen Gartengeräten von Laub zu befreien dauert länger und braucht mehr Arbeitskräfte. Städte und Kommunen sparen also Personalkosten, wenn sie Laubbläser nutzen. Für die Umwelt sind die Maschinen jedoch eine Gefahr.
Tierschutz-Problem: Laubsauger schreddern Insekten
Das Problem: Die Geräte blasen nicht nur Blätter weg, sondern auch Würmer, Insekten, andere Kleintiere und Pflanzensamen. Besonders kritisch sind die Laubsauger. In ihrem Inneren schreddern und häckseln sie das Laub – und mit ihm die aufgesaugten Tiere und Insekten. In Anbetracht des drastischen Insektensterbens der vergangenen Jahre können wir uns das nicht erlauben.
Außerdem wirbeln Laubbläser und -sauger auch die oberste Erdschicht des Bodens, Äste und andere lose Pflanzenteile, Nüsse und Ähnliches auf. Damit geht Lebensraum und Nahrung für viele kleine Lebewesen verloren.
„Wenn Blätter und Äste nicht mehr auf dem Boden verrotten, bilden sich weder Humus noch Nährstoffe. Am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren so Nahrung und Lebensraum. Und der Boden wird einer Deck-Schicht beraubt, die ihn vor Austrocknung und bei extremer Kälte schützt“,
warnt der BUND.
Gesundheitsschädliche Abgase
Auch für uns Menschen sind die Laubbläser bedenklich. Viele Geräte haben noch immer einen Verbrennungsmotor, auch wenn es inzwischen Modelle mit Elektromotor gibt. Laubbläser mit Verbrennungsmotoren stoßen Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus. Sie tragen zur Luftverschmutzung bei und sind für unsere Gesundheit schädlich.
Außerdem machen Laubbläser und -sauger sehr viel Lärm: Laut BUND haben sie oft einen Schallpegel von über 100 Dezibel – das sei etwa so laut wie ein Presslufthammer. Das ist eine Belastung für denjenigen, der das Gerät bedient, sowie für alle, die sich in seiner Nähe befinden – Menschen und Tiere.
Auf Laubbläser besser verzichten
„Bis auf Bequemlichkeit bringen Laubbläser und Laubsauger also nur Nachteile mit sich“, schreibt der BUND. Während auf großen öffentlichen Flächen zumindest die Gründe für den Einsatz von Laubbläsern noch nachvollziehbar sein mögen, gibt es im Privaten wirklich keine Notwendigkeit dafür.
Auch wenn es etwas mehr Arbeit macht, daher der dringende Rat: Lieber zu Rechen und Harke greifen. Sie verursachen keinen Lärm, keine schädlichen Abgase und tun auch der Natur nicht weh.
Der WWF rät: Laub im Garten am besten einfach liegen lassen: „Herbstlaub ist der beste Dünger fürs nächste Frühjahr.“ Nur Laub auf den Gehwegen muss weg, damit niemand darauf ausrutscht. Dafür braucht es aber keinen Laubbläser.
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