Lifestyle-Inflation gilt als Vermögensvernichter. Wir erklären dir, was es mit diesem Begriff auf sich hat und was du dagegen unternehmen kannst.
Eine Lifestyle-Inflation verhält sich ähnlich wie eine Inflation in der Wirtschaft: Auch bei diesem Phänomen steht dir am Ende eines Zeitraums weniger Geld zu Verfügung als zu Beginn.
Inflation kommt vom lateinischen „inflatio“. Das bedeutet aufblähen oder anschwellen. Herrscht Inflation, steigen die Preise. Dein Geld verliert gleichzeitig an Wert und du kannst dir weniger leisten als vorher. Das passiert zum Beispiel, wenn eine bestimmte Ware knapp wird und sie daher zu einem höheren Preis angeboten wird als früher. Manchmal geschieht eine Inflation auch schleichend, weil von Jahr zu Jahr die Preise steigen. Zum Beispiel kostet eine Kugel Eis oder ein Getränk im Restaurant dann mehr als noch vor einigen Jahren.
Bei der Lifestyle-Inflation gleichst du deine Ausgaben dem steigenden Einkommen an. Das bedeutet also, dass du über die Jahre mehr ausgibst, weil auch dein Einkommen steigt.
So macht sich die Lifestyle-Inflation bemerkbar
Bei einer Lifestyle-Inflation erhöht sich bei steigendem Einkommen dein Lebensstandard. In der Ausbildung oder im Studium bist du vielleicht noch mit wenig ausgekommen und hast dir selten etwas gegönnt. Aber je mehr du verdienst, desto mehr Geld steht dir für den Konsum zur Verfügung. Was früher wie ein Luxusobjekt wirkte, ist nun erschwinglich. Ein neuer Fernseher, Restaurantbesuche und teurere Kleidung – alles kein Problem mehr. Die zusätzlichen Ausgaben kommen schleichend und mit jeder Gehaltserhöhung kannst du dir mehr leisten.Doch zum Ende des Monats bleibt dir trotzdem nur wenig von deinem Gehalt übrig.
Genau diesen Effekt beschreibt die Lifestyle-Inflation. Denn anstatt Geld vom steigenden Einkommen zu sparen, gibst du während einer Lifestyle-Inflation ein Großteil davon wieder aus, weil du dich an den gestiegenen Lebensstandard gewöhnt hast. Und das jeden Monat. Ein Vermögensaufbau fällt so schwer.
Lifestyle-Inflation: Was du dagegen tun kannst
Es ist nicht einfach, von Gewohnheiten und kleinen Belohnung im Alltag loszukommen. Das gilt auch, wenn du in einer Lifestyle-Inflation steckst. Trotzdem lohnt es sich, das eigene Konsumverhalten zu überdenken. Denn nur so schaffst du es, auf lange Sicht mehr Geld zurücklegen zu können, um für die Zukunft zu sparen – zum Beispiel für die private Altersvorsorge.
Dabei gilt: Weniger ist oft mehr. Willst du von der Lifestye-Inflation wegkommen, hilft es, dich umzugewöhnen und bewusster zu konsumieren. Oft führt dich das auch zu einem nachhaltigeren Lebensstil. Das kann zum Beispiel so aussehen:
- Kaufe statt neuer Kleidung lieber Secondhand. Dabei kannst du nicht nur sparen, sondern findest auch individuelle Outfits. Auch elektronische Geräte kannst du refurbished kaufen, oder gebrauchte Möbel.
- Schlafe lieber noch eine Nacht drüber, bevor du eine Kaufentscheidung triffst. Brauchst du wirklich ein neues Handy oder tut es das alte nicht doch noch für eine Weile?
- Schaffe dir einen Überblick über deine Finanzen und deine Ausgaben. Richte dir ein Sparkonto ein und überweise darauf monatlich einen gewissen Betrag. Führe ein Haushaltsbuch. So kommst du gar nicht erst in Versuchung, es auszugeben und die Lifestyle-Inflation ist bald überwunden.
- Lass dich nicht von Coffee-to-go oder Brötchen aus der Bäckerei verlocken und nimm eine eigene Brotzeit mit in die Arbeit. So sparst du auch noch Verpackungsmüll ein. Das bedeutet allerdings nicht, dass du dir gar nichts mehr gönnen darfst. Ab und zu ist was Leckeres unterwegs natürlich im Rahmen. Vielleicht ist auch Meal Prep etwas für dich.
- Statt dich mit Konsum zu belohnen, kannst du auch Ausflüge in die Natur machen. Natürlich kostet es auch, von A nach B zu kommen. Von einem Tag an der frischen Luft hast du allerdings mehr, als vom zehnten Pulli einer bestimmten Marke.
- Lade Freund:innen zu einem gemeinsamen Kochabend ein, statt ins Restaurant zu gehen. Zusammen kochen macht nicht nur Spaß, du kannst dabei auch noch deine Kochskills verbessern und neue Rezepte ausprobieren.
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