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Lipgloss bei Öko-Test: Die Hälfte ist „ungenügend“

Lipgloss bei Öko-Test: Die Hälfte ist "ungenügend"
Fotos: Ökotest.de

Öko-Test hat 16 beliebte Lipgloss-Marken genauer untersucht. Darunter auch Produkte namhafter Hersteller wie L’Oréal, Catrice und Sante. Das Ergebnis: Der Gloss-Effekt geht leider bei einigen Produkten auf Kosten der Gesundheit.

Ob glitzernd oder transparent: Lipgloss sorgt für frische Lippen und lässt sich leicht auftragen. Doch der schöne Schein trügt: Oft setzen die Hersteller bei Lipgloss auf gesundheitsschädigende Inhaltsstoffe wie Paraffine oder Titanoxide – und die lecken wir nach und nach von unseren Lippen.

Öko-Test: Naturkosmetik-Lipgloss ist Testsieger

Mit weniger Schadstoffen belastet und daher positiv aufgefallen sind die Lipglosse von Naturkosmetik-Herstellern. Unter ihnen befinden sich auch die drei Testsieger mit der Bestnote „sehr gut“. Alle drei Produkte zeigten bei den Tests sehr gute Inhaltsstoffe und keine weiteren Mängel.

  • Ohne Einschränkungen kann Öko-Test den Lipgloss der dm-Eigenmarke Alverde mit der Nummer 40 (Addicted to red) empfehlen. Er ist frei von Mängeln und kostet für zehn Milliliter weniger als drei Euro.
  • Ebenfalls ohne jegliche Beanstandungen und damit ebenfalls Testsieger ist der Cosmondial Benecos Natural Lipgloss (Kiss Me)**. Er ist teurer als der von Alverde: Für fünf Milliliter zahlen Kund:innen hier unter vier Euro.

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Lipgloss bei Öko-Test: Fast überall ist Titandioxid drin

Weitere vier Lipglosse mit einem Naturkosmetik-Siegel wurden von Öko-Test mit der Note „befriedigend“ ausgezeichnet. Grund hierfür ist das enthaltende Titandioxid (E 171) – bei jedem Produkt mit diesem Inhaltsstoff zog Öko-Test zwei Noten ab.

Titandioxid wird in Lipgloss als Pigment eingesetzt, das für Deckkraft und satte Töne sorgt. Die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat 200 Studien gesichtet und schließlich Titandioxid als „nicht mehr sicher“ eingestuft.

Lange Zeit galt das Pulver nur in Lebensmitteln als bedenklich. Lipgloss ist zwar kein Lebensmittel, aber eine Beispielrechnung des EU-Gremiums für Verbrauchersicherheit SCCS hat errechnet, dass durchschnittliche Verbraucher:innen sich täglich bis zu 57 Milligramm Schminke von den Lippen lecken. Die EFSA schließt somit die erbgutschädigende Wirkung von Titandioxid bei einer oralen Aufnahme nicht aus.

Bis auf die drei Testsieger enthalten alle getesteten Lipglosse Titandioxid.

  • Einer der Lipglosse mit Titandioxid ist der Trend it up Oil Care & Color Lipgloss (020 Rot) von dm. Öko-Test bewertet den Lipgloss mit „befriedigend“.

Lipgloss: Mikroplastik und Mineralöl

Bis auf den Trend it up Oil Care & Color Lipgloss (020 Rot) von dm fallen alle Lipglosse von konventionellen Marken mit der Note „ungenügend“ durch. Das ist die Hälfte der 16 getesteten Lipglosse. In den durchgefallenen Produkten fand Öko-Test Titandioxid, Mineralölbestandteile (Paraffine und MOAH) und Kunststoffverbindungen – also Mikroplastik.

  • Die Note „ungenügend“ erhielten unter anderem der Catrice Volumizing Lip Booster (140 Rose-wood Hills) von Cosnova und der Manhattan High Shine Lipgloss (350) von Manhattan Cosmetics.

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Lipgloss bei Öko-Test: das letzte Mal 2019

2019 kürte Öko-Test sieben Lipglosse zum Testsieger – auch alle von Naturkosmetik-Herstellern. Damals waren andere Produkte im Test, unter anderem der Rossmann-Lipgloss der Hausmarke Alterra mit der Nummer 16 (Charming) und der Lavera Glossy Lips 08 (Rosy Sorbet) von Lavera, die Öko-Test beide mit der Note „sehr gut“ auszeichnete.

Paraffine und Mikroplastik fanden die Tester:innen auch schon vor zwei Jahren in den Produkten; und zusätzlich den Farbstoff Tartrazin und PEG-Rückstände im Rossmann-Brilliant-Lipgloss 2 (rosé) sowie Propylparabene im Produkt von Manhattan (Oh My Gloss! 130 – Beige Babe). Wie auch viele andere Parabene steht es im Verdacht, wie ein Hormon im Körper zu wirken. Die genauen Folgen sind bislang aber nicht erforscht. Tartrazin weist ein hohes Allergiepotenzial auf, besonders bei Menschen, die auf Aspirin oder Benzoesäure empfindlich reagieren.

Alle Details findest du in der Ausgabe 12/2021 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.

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