Maltit ist ein Zuckeraustauschstoff, der in vielen Industrielebensmitteln verarbeitet ist. Erfahre hier mir zu Maltit und seinen Besonderheiten.
Maltit: Unterschied zu Süßungsmitteln
Zu den am weitesten verbreiteten Zuckeralternativen zählt die Gruppe der Süßungsmittel. Hierzu zählen sowohl künstliche als auch natürliche Süßungsmittel wie etwa Aspartam, Acesulfam-K, Saccharin, Erythrit, Sucralose oder Stevia. Weitaus weniger bekannt ist die Gruppe der Zuckeraustauschstoffe, zu denen beispielsweise Maltit, Xylit und Sorbit zählen.
Zuckeraustauschstoffe ähneln in ihrer chemischen Struktur der des handelsüblichen Haushaltszuckers. Deshalb schmecken sie auch ähnlich: Maltit kann sich beispielsweise an die Süßrezeptoren auf der Zunge binden – genau wie Haushaltszucker.
Da Maltit sich aber in seiner Struktur etwas von Haushaltszucker unterscheidet, bindet er nicht ganz so gut an die Geschmacksrezeptoren. Seine Süßkraft liegt bei etwa 90 Prozent der Süßkraft des herkömmlichen Haushaltszuckers. Die Süßkraft beschreibt die von Testpersonen empfundene Süßheit eines Stoffes im Vergleich zu Haushaltszucker. Haushaltszucker besitzt als Referenz folglich eine Süßkraft von 100 Prozent. Um zum Beispiel einen Kaffee zu süßen, musst du 11,1 Prozent mehr Maltit als herkömmlichen Zucker hinzufügen, um den gleichen Süßungseffekt zu erreichen.
Dies ist der entscheidende Unterschied zwischen Zuckeraustauschstoffen wie etwa Maltit und Süßungsmitteln. Der Süßstoff Aspartam besitzt beispielsweise die 180-fache Süßkraft von Zucker, Stevia ist ganze 300-mal süßer als das Original. Von Süßungsmitteln ist daher nur eine kleine Menge erforderlich, um die gewünschte Süße zu erreichen.
Wie lässt sich Maltit verwenden und in welchen Lebensmitteln kommt es vor?
Maltit ist zwar nicht ganz so süß wie Haushaltszucker, hat dafür aber auch nur halb so viele Kalorien. Es wird hauptsächlich als Zuckerersatz für Diabetiker verwendet, da es im Gegensatz zu Haushaltszucker keine Glucose enthält.
Maltit wird auf der Basis von Maltose (oder Malzzucker) hergestellt. Maltose lässt den Insulinspiegel in unserem Körper nicht ansteigen, sodass Diabetiker Maltit ohne Probleme zu sich nehmen können. Typische Produkte, in denen Maltit als Süßungsmittel eingesetzt wird, sind beispielsweise zuckerfreie Kekse und Kaugummis.
Maltit besitzt eine hohe Wasserbindungsfähigkeit, die es der Industrie ermöglicht, Maltit auch als Konservierungsmittel einzusetzen. Der Zusatz von Maltit schützt Backwaren vor dem Austrocknen. Es findet sich daher vermehrt in Broten und Feinbackwaren. Zudem bindet Maltit Soßen ab und verhindert als Emulgator, dass sich Fetttröpfchen von der wässrigen Phase absetzen. Malit ist deshalb oft in Tütensuppen, Soßenpulver, und Soßenbinder enthalten.
Setzt ein Lebensmittelhersteller seinem Produkt Maltit bei, so muss er das in der Zutatenliste mit der Nummer E965 kennzeichnen.
Warum du keine große Mengen Maltit verzehren solltest
Maltit gilt als gesundheitlich unbedenklicher Lebensmittelzusatzstoff. Dennoch solltest du keine großen Mengen Malitit verzehren, da dies zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann.
Maltit kann abführend wirken und in hohen Dosen Durchfall auslösen. Diese Erfahrung machten beispielsweise amerikanische Verbraucher, die die von Haribo neu eingeführten zuckerfreien Gummibärchen testeten. Nach vermehrten Beschwerden über Durchfall, Blähungen, und Magenschmerzen nahm Haribo das Produkt wieder vom Markt. Bei mit Maltit gesüßten Süßwaren ist besondere Vorsicht geboten, da diese sehr oft große Mengen Maltit enthalten. Produkte, die mehr als zehn Prozent Maltit enthalten, müssen in Deutschland mit dem Warnhinweis „kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“ versehen werden.
Um solche unerwünschten Nebenwirkungen von vornherein auszuschließen, kannst du Lebensmittel mit Maltit meiden. Maltit steckt fast ausschließlich in verarbeiteten Lebensmitteln. Durch eine ausgewogene Ernährung mit frischen, regionalen und unverarbeitete Lebensmitteln ist es ganz einfach, sich maltitfrei zu ernähren. Eine solche Ernährung ist außerdem auch umweltfreundlicher.
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