Im Film „Revolution für das Klima – Eine Generation steht auf“ diskutieren der Philosoph Richard David Precht und die Klima-Aktivistin Carla Reemtsma über die Klimaschutzbewegung. Kann sie wirklich etwas bewirken und mit welchen Folgen für die Wirtschaft?
Die Schwedin Greta Thunberg hat innerhalb kurzer Zeit eine weltweite Klimabewegung ins Leben gerufen, die Folgen hat: Politiker auf der ganzen Welt überdenken ihre Agenda und versuchen, ihre Klimapolitik zu verbessern. Der Philosoph Richard David Precht spricht mit Carla Reemtsma von „Fridays for Future“ über die Frage, ob mit der Klimaschutzbewegung ein neues Bewusstsein in der Gesellschaft entstanden ist. Denn auch wenn viele Menschen die Anliegen der jungen Generation unterstützen, wollen sie trotzdem nicht auf Flüge und billige Smartphones verzichten, so Precht.
Diskussion: Revolution für das Klima – Eine Generation steht auf
Hat die Welt mit unserer aktuellen Klimapolitik noch eine Chance? „Nein“, meint Klima-Aktivistin Carla Reemtsma. Trotzdem engagiert sie sich bei Fridays for Future, weil sie die Hoffnung in die Menschen und Politik nicht aufgeben will.
Doch warum tut sich kaum etwas? Precht vermutet, dass die ältere Generation mit der Klimakatastrophe überfordert ist. Sie hat von klein auf gelernt, dass mehr Wirtschaftswachstum und immer günstigere Konsumgüter erstrebenswert sind. Doch jetzt werden die Menschen damit konfrontiert, dass die Art, wie sie gelebt und gedacht haben, nicht zukunftsfähig ist.
Dagegen gibt es Protest: „Sie haben nicht darüber zu entscheiden, wie oft ich fliege und welches Auto ich fahre„, bringt Precht die Kritik auf den Punkt. Doch Reemtsma lässt das nicht gelten: Wissenschaftliche Ergebnisse und völkerrechtliche Verträge dürften nicht ignoriert werden, nur weil es unbequem sei. Was bedeutet das für unsere Gesellschaft – wird die „Revolution für das Klima“ Deutschland spalten?
- Sender: ZDF
- Dauer: 38 Minuten
- Online schauen: zur ZDF-Mediathek
ZDF-Film über die „Revolution für das Klima“
Besonders spannend wird es bei der Frage, warum die jungen Klimaschützer nicht selbst in die Politik gehen? Können sie ihre Forderungen nach einer „Revolution für das Klima“ nicht viel besser mittels einer Partei in der Politik umsetzen? Ist ziviler Ungehorsam wirklich der bessere Weg? Precht und Reemtsma sprechen aber auch darüber, wie die Zukunft besser gestaltet werden kann: Warum nicht mehr klimaschützende Projekte subventionieren und klimaschädliches Verhalten unattraktiv machen?
Utopia meint: Precht und Reemtsma reflektieren das Verhalten einer ganzen Gesellschaft: Viele junge Menschen fordern Klimaschutz, reisen aber gerne in ferne Länder und verbrauchen beim Netflix-Streaming wohl bald mehr CO2, als beim globalen Flugverkehr anfällt. Viele ältere Menschen wollen sich nicht vorschreiben lassen, wie sie zu leben haben – die Klimakatastrophe ist gefühlt weit entfernt. Dennoch schaffen es Precht und Reemtsma, Alternativen aufzuzeigen, wie Klimaschutz gelingen kann und warum es noch Hoffnung für die Welt gibt.
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